Forschung
Albrecht von Mülinen (24.3.1695–14.8.1759), der Sohn Wolfgangs (1665–1735) und der Anna Manuel, war Oberst, Eigentümer zu Muri sowie Ritter des preussischen Ordens de la Générosité. 1740–1746 amtete er als Landvogt zu Sumiswald (HBLS 5/1929, S. 180). Seit 1721 war er mit Barbara Elisabeth Kirchberger verehelicht, der Tochter Emanuel Kirchbergers und der Juliana Salome Güder (Kessel 2015).
Von Albrecht von Mülinen gibt es das Glasgemälde von 1741 im Schloss Jegenstorf und eine verschollene Schliffscheibe von 1751 (Kat. Stuker 1989, Nr. 2292). Verschollen ist ebenfalls seine 1731 in die Kirche Muri gestiftete Wappenscheibe. Vorhanden ist dort aber noch diejenige seiner Frau.
Hinsichtlich seines Stils und Schriftcharakters sowie in Einzelmotiven (Krone) lässt sich Albrecht von Mülinens Glasgemälde mit der 1736 von Abraham Leupold (* 1710) erneuerten und signierten Wappenscheibe des Johann Friedrich Willading aus der Kirche Melchnau im Bernischen Historischen Museum vergleichen (BHM Bern, Inv. 8092). Stilistisch verwandt sind ebenfalls die Leupold zuzuweisenden Kirchgemeindescheiben von 1728 in der Kirche Herzogenbuchsee. Von Mülinens Stiftung dürfte demnach von diesem Aarauer Glasmaler geschaffen worden sein. Weil sie ein wesentlich kleineres Format besitzt als die heute in der Kirche Sumiswald befindlichen Scheiben der dortigen Landvögte aus dem 18. Jahrhundert, dürfte sie kaum für dort bestimmt gewesen sein.
Im Schloss Jegenstorf befindet sich eine neuzeitliche, 1695 datierte Kopie der vorliegenden Scheibe (32,5 x 21 cm). Diese zeigt an Stelle des Wappens Albrecht von Mülinens allerdings dasjenige des Berner General-Postmeisters Beat Fischer.
Datierung
1741
StifterIn
Mülinen, Albrecht von (1695–1759)
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Stiftung Schloss Jegenstorf (Depositum Rudolf von Fischer).
Vorbesitzer*in
BHM Bern (ehemals Inv. 27509). Diese Scheibe im April 1958 vom BHM Bern an H. von Fischer zurückgegeben. – Seit 1958 H. von Fischer. – Rudolf von Fischer.