Forschung
1693 erwarb Hans Jakob Mahler von Heinrich Dürr (Dür) die Hammerschmiede in Oberburg. Danach gelangte die Schmiede an seine beiden Söhne, von denen schliesslich Johannes, der Stifter der vorliegenden Scheibe, alleiniger Besitzer des Hammerwerkes in Oberburg wurde. Weil Johannes Mahler verarmte, sah er sich aber gezwungen, den Betrieb einzustellen und 1760 den Konkurs anzumelden. Mit ihm endete die Dynastie Mahler in den Hammerwerken Oberburg. Mahler selbst starb bettelarm als "Umgänger", das heisst er musste als Bettler von Hof zu Hof ziehen und um Verpflegung und Nachtlager bitten (Marti-Glanzmann 1952, S… Mehr
1693 erwarb Hans Jakob Mahler von Heinrich Dürr (Dür) die Hammerschmiede in Oberburg. Danach gelangte die Schmiede an seine beiden Söhne, von denen schliesslich Johannes, der Stifter der vorliegenden Scheibe, alleiniger Besitzer des Hammerwerkes in Oberburg wurde. Weil Johannes Mahler verarmte, sah er sich aber gezwungen, den Betrieb einzustellen und 1760 den Konkurs anzumelden. Mit ihm endete die Dynastie Mahler in den Hammerwerken Oberburg. Mahler selbst starb bettelarm als "Umgänger", das heisst er musste als Bettler von Hof zu Hof ziehen und um Verpflegung und Nachtlager bitten (Marti-Glanzmann 1952, S. 17–24).
Kennzeichnend für die Bildscheibe Johannes Mahlers ist ihre ausgesprochen reiche und dekorative Ausformung des Rahmenwerks. Diesbezüglich erinnert sie an die Madiswiler Kirchgemeindescheibe in der Kirche Melchnau von 1737, die sich Abraham Leupold zuweisen lässt. Derselbe erneuerte 1736 laut Restauratoreninschrift auch das aus der dortigen Kirche stammende Glasgemälde Johann Friedrich Willadings im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8092). Es ist aufgrund dieser stilistischen Bezüge gut möglich, dass der wenig bekannte, 1700 in Aarau geborene Glasmaler und Maler Abraham Leupold (vgl. HBLS IV/1927, S. 668) der Schöpfer der vorliegenden Scheibe sowie weiterer ähnlich gestalteter Werke wie zum Beispiel der von den Kirchgemeinden und Prädikanten 1728 in die Kirche von Herzogenbuchsee gestifteten Wappenscheiben war.
Von derselben Hand wie Johannes Mahlers Glasgemälde stammt ebenfalls die ähnlich komponierte Bildscheibe mit dem Traum Jakobs, die 1741 von Benedikt Läderach aus Worb und dessen Gemahlin Helena Berger gestiftet wurde (Auktionskatalog Stuker 1989, Nr. 3448).
Weniger Datierung
1742
StifterIn
Mahler (Maler), Johannes, Oberburg · Staub, Elisabeth
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1989 Rittersaalverein, Burgdorf (Ankauf)
Vorbesitzer*in
Bis 1989 Privatsammlung Jürg Stuker.
Inventarnummer
Inv. 4.1399