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BE_357: Wappenscheibe Samuel Frisching d.J.
(BE_Langnau_im_Emmental_refK_FrischingSdJ)

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Titel

Wappenscheibe Samuel Frisching der Jüngere

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1674
Masse
42.2 x 39.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Wappen Samuel Frischings über der violetten Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift wird von einem dahinter stehenden Engel in rotem Gewand gehalten. Umrahmt wird dieser von einem hallenförmigen Gebäude aus sechs blauen Säulen und einem sich darüber hinziehenden, perspektivisch verkürzten roten Gebälk, über das sich ein Flachbogen mit blauer Scheitelkartusche spannt. Unter diesem sind auf dem Gebälk zwei Kanonen und nach aussen hin zwei Fruchtbouquets platziert. Die Schriftkartusche unten flankieren zwei Figuren, links ein Krieger im Harnisch mit Schwert und Schild sowie rechts eine Kriegerin mit Lanze und Schild.

Iconclass Code
11G · Engel
45B(+6) · der Soldat; Soldatenleben (+ Waffen)
45C16(CANNON) · Schußwaffen: Kanone
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Frisching, Samuel

Inschrift

H. Samůel Frisching der Zeyt / Schůltheiβ der Statt vnd Land / schafft Bůrgdorff. 1674 / HHL. Gott mein Hirt.

Signatur

HHL

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Teile der Flügel und der Kleidung des Engels, ein Grossteil der Säulengalerie sowie Gläser in den Ecken oben und unten rechts neu ergänzt; ein altes Flickstück im Gebälk oben links; zwei Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleing erneuert.

Technik

Farbloses Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die von Hans Heinrich Laubscher geschaffene Scheibe des Schultheissen von Burgdorf schmückte ursprünglich ein Fenster des Langhauses. Wie ein beim Kirchenneubau 1673/74 erstelltes Verzeichnis dokumentiert, war der Berner Glaser Beat Herport für die Verglasung der Kirche und das Einsetzen der Wappenscheiben zuständig (vgl. Steiner 1984, S. 30f.).

Den mit Schild und Schwert ausgerüsteten Krieger in der Bildecke unten links hielt Laubscher in analoger Form bereits 1645 auf der für Franz von Affry geschaffenen Wappenscheibe fest, die sich heute im Musée Gruérien in Bulle befindet (Inv. IG-1408; Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 247). Während bei der Scheibe Affrys auf der Gegenseite als Pendant dazu die gleiche Figur spiegelbildlich erscheint, ist bei derjenigen Frischings als Gegenstück dazu hingegen eine Frau in Kriegsmontur dargestellt. Laubschers Kriegergestalt dürfte auf einer verschollenen Vorlage eines damals geschätzten Reissers beruhen.

Samuel Frisching der Jüngere (27.6.1638–23.10.1721) war ein Sohn des gleichnamigen Berner Schultheissen (1605–1683). Nach Absolvierung der Hohen Schule in Bern 1656 und Studien in Genf 1656–1657 trat Samuel gegen den väterlichen Willen 1658 in den Dienst der Schweizergarde der französischen Krone ein. Bei der Schlacht von Gravelingen (Gravelines, franz. Nordsee) wurde er verwundet. Nach seiner Genesung begab er sich auf Reisen nach England, Schottland, in die Niederlande und nach Deutschland. Schliesslich kehrte er zurück in seine Heimatstadt, heiratete dort 1662 Magdalena Weiss und schlug die vom Vater erhoffte Ämterlaufbahn ein. Er trat 1664 in den Grossen Rat ein, amtete 1670 als Schultheiss zu Burgdorf, ab 1685 in Bern als Kleinrat und 1691 als Salzmeister, 1694 und 1712 als Venner sowie 1701 als Welschseckelmeister. Er war weiterhin militärisch aktiv, 1684 als Oberst über das erste welsche Auszügerregiment, 1695 als Oberkommandant der Waadt und 1712 als Präsident des Feldkriegsrates. In diesem Jahr führte Frisching die Berner bei Villmergen zum Sieg. 1715 erreichte er das höchste politische Amt des Schultheissen. 1684 erwarb er die Herrschaft Rümligen (Herrschaftsarchiv Rümligen: Gerichtssatzung ab 1615 [in Privatbesitz], nach https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Rümligen [14.10.2015]), wo er das Schloss um 1710 erneuerte. Frisching liess zudem in Bern 1705–1707 sein 1695 umgebautes Stadthaus an der Junkerngasse durch ein südlich vorgelagertes Stadtpalais mit Hof- und Terassenanlage erweitern (heute Béatrice-von-Wattenwyl-Haus) (HBLS 3/1926, S. 341; HLS 4/2005, S. 838). Als Burgdorfer Schultheiss stiftete Samuel Frisching der Jüngere 1674 eine Scheibe in die Kirche Langnau. 1678 verehrte er der Kirche von Hasle das bei Hans Jakob Güder in Auftrag gegebene, heute im Bernischen Historischen Museum befindliche Glasgemälde (BHM Bern, Inv. 1910). Zwei weitere Scheiben Frischings wurden 1714 von Andreas Fueter für die Kirchen in Rothrist (Hasler 2002, Kat.-Nr. 118) und Avenches (Bergmann 2014, Bd. 1, S. 200, Bd. 2, S. 788) geschaffen. Samuel Frisching der Jüngere dürfte auch die 1699 datierte, von Jakob Forrer gemalte, heute verschollene Scheibe gestiftet haben, worauf er sich "Zwingherr zu Rümligen" nennt (Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto-Neg. 12286).

Datierung
1674
StifterIn

Frisching, Samuel (1638–1721), Schultheiss Burgdorf

Herstellungsort
Eigentümer*in

1889 tritt der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab (Steiner, S. 56). Seit 1984 Kirchgemeinde Langnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Vorbesitzer*in

Staat Bern

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 121.

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 419.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 72f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 247.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 160.

Walter Steiner, Kirche Langnau i.E. Ihre Bedeutung als Mittelpunkt der Gemeinde und ihrer Geschichte, Langnau 1984, S. 32, 55f. (Abb.).

Der Bau der Kirche Langnau anno 1673, in: Heimatmuseum Langnau i.E. im Chüechlihus, Mitteilungsblatt Nr. 15, 1998, S. 10–15.

Vgl.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Bern etc. 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt Bern, Neg. Hesse 02218

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Langnau_im_Emmental_refK_FrischingSdJ
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Langnau
Eigentümer*in

1889 tritt der Kanton Bern den Chor an die Kirchgemeinde ab (Steiner, S. 56). Seit 1984 Kirchgemeinde Langnau (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventar

Referenznummer
BE_357
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema