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BE_40: Standesscheibe Bern
(BE_Beatenberg_refK_Bern)

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Titel

Standesscheibe Bern

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
Um 1620 und 1673 (?)
Masse
32.6 x 21.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund ist die Wappenpyramide Bern-Reich aufgebaut. Darüber halten die zwei schildbegleitenden, mit Schwert bzw. Reichsapfel ausgestatteten Löwen die Krone empor. Als Rahmenarchitektur dienen zwei hellrosa Rundpfeiler mit grünen, engelskopfgeschmückten Kapitellen und ein eingezogener roter Rundbogen mit einer Frauenmaske im Giebel. Im zurückversetzten Mittelteil des hellbraunen Rahmenunterbaus steht das Stiftungsjahr in einer gelben Rollwerkkartusche. Das Oberbild schildert zwei Begebenheiten aus dem Leben Simsons. Links erlegt dieser den Löwen, und rechts erschlägt er die Philister mit dem Eselskinnbacken(Richter 14, 15).

Iconclass Code
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
71F325 · Samson tötet den Löwen mit seinen bloßen Händen
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Bern, Reich

Inschrift

[1673] (die ergänzte Jahreszahl in eckigen Klammern).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas am Scheibenfuss mit der Jahreszahl neu ergänzt; mehrere Sprungbleie und wenige Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Seckelmeisterrechnungen vom Oktober 1673 (Staatsarchiv Bern, Sign. B VII 554) melden eine die Scheiben der Obrigkeit sowie der Herren Venner für die Kirchen in Gsteigwiler, Beatenberg und Kirchenthurnen betreffende Zahlung an den Berner Glasmaler Hans Jakob Güder: "Den 25sten dito Lt. befälchs bezahlt H. Johann Jacob Güder dem glaßmaler für mghrn und mhrn der Venneren Ehrenwapen in die Kirchen um Gsteyg, Beattenberg und Thurnen 236 lb 13 ß 4 d".
Die Standesscheibe Bern lässt sich trotz der Quelle, die 1673 auf Hans Jakob Güder als Hersteller der Scheibe weist, nicht mit den für diesen Glasmaler gesicherten Scheiben vergleichen. Aus stilistischen Gründen muss es sich vielmehr um eine Wappenstiftung der Zeit um 1620 handeln. Darauf weisen die Form der Rahmenarchitektur, das benutzte Farbglas und der Stil der Löwen bzw. Oberbilder hin, wie auch das recht altmodische Damastmuster, dessen Motiv sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis gegen 1620 findet (vgl. die Scheiben im BHM Bern, Inv. 1806, 1888, 16898, 26155). Es ist jedoch anzunehmen, dass Hans Jakob Güder die Scheibe restaurierte oder neuverbleite und den Sockel mit der Jahreszahl erneuerte.

Datierung
Um 1620 und 1673 (?)
Zeitraum
1600 – 1673
StifterIn

Bern, Stand

Herstellungsort
Eigentümer*in

Kanton Bern: Der vom Kanton am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 17.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 56.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Gottfried Buchmüller, St. Beatenberg. Geschichte einer Berggemeinde, Bern 1914 (Nachdruck 1979), S. 191, 193 (Hans Jakob Güder, sich auf Hans Lehmann berufend).

Heinrich Vogt u. a., Beatenberg. Die Sonnenterrasse über dem Thunersee (Berner Heimatbücher), Bern 1980, S. 28.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9578 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Beatenberg_refK_Bern
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© reformierte Kirchgemeinde Beatenberg
Eigentümer*in

Kanton Bern: Der vom Kanton am 25. 1. 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihevertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventar

Referenznummer
BE_40
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016