Nom

Hermann, Rudolf

Variantes du nom
Herman, Rudolf · Herman, Rudolff · Hermann, Rudolff
Dates de naissance et de décès
Freiburg 15.11.1637 – nach Mai 1727 Freiburg
Auteur·e et date de la notice
Uta Bergmann 2017
Lieux avec objets
Données biographiques

Rudolf Hermann wurde am 15.11.1637 als Sohn des Glasmalers Jost Hermann und der Margaretha Krebs in Freiburg getauft. Er war damit der jüngere Bruder des Glasers Franz Hermann und Enkel des Glasers Jakob Hermann. Bis zu seinem Tod lebte Rudolf im Haus seines Vaters und Grossvaters in der Reichengasse neben der Fleischhalle. Mit diesem Haus legte er am 28.1.1688 den Bürgereid ab. Er erlernte das Handwerk des Glasers und Glasmalers sicher bei seinem Vater Jost Hermann und war jahrelang gemeinsam mit diesem in einer Werkstatt tätig. Erst am 1.2.1677, nach dem Tod seines Vaters, heiratete der schon 40jährige Rudolf Hermann die rund zehn Jahre jüngere Elisabeth Borra, die ihm in der Folge sechs Kinder zur Welt brachte. Grund für die späte Ehe war sicher die Tatsache, dass er als lediger Meister keine Werkstatt führen durfte. Rudolf Hermann übernahm keine politischen Ämter, diente aber als Wächter und besass damit ein kleines, aber regelmässiges Einkommen. Als Glaser war er zwar gut beschäftigt, aber dennoch notleidend. 1688 ersuchte er vergeblich um eine feste Stadtglaserstelle. Rudolf Hermann starb 1721, nachdem er jahrelang Almosen empfangen hatte. Als Glaser und Glasmaler war er Mitglied der Lukasbruderschaft und diente 1680–1690 als ihr Bruderschaftsmeister. Er arbeitete vorwiegend als Glaser für die Obrigkeit, führte aber auch im städtischen Auftrag 1679 eine Wappenscheiben für die Bürgerstube und eine weitere 1692/93 aus. Bis zum Tod Jost Hermanns 1677 ist das Werk Rudolf Hermann nur schwer von dem seines Vaters zu trennen. Zwischen 1678 und 1683 können die im traditionellen Stil geschaffenen Werke jedoch eindeutig dem jüngeren Hermann zugeschrieben werden. 1679 eröffnete der Surseer Leontius Bucher eine Glasmaler-Werkstatt in Freiburg und entzog Rudolf Hermann immer mehr die Kundschaft. Letzterer gab seine Tätigkeit als Glasmaler bald auf und beschränkte sich auf seine Arbeit als Fensterglaser.

Bibliographie

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Peter Lang. S. 308 – 310.