Spitzbogenfenster mit einer Darstellung der Verkündigung an Maria durch den Erzengel Gabriel (Lk 1, 26–38) in der oberen Fensterhälfte. Die Jungfrau Maria kniet betend an einem Pult und wendet sich zum Engel um, der mit einem Lilienstrauss auf einer Wolke erscheint. Darüber schwebt der Heilige Geist als Taube; seine Strahlen erreichen das Haupt Marias. Die Bildszene ist von einer Bogenarchitektur im Stil der Gotik eingefasst: über einem Sockel mit Schriftband erheben sich zwei schmale Säulen, die einen Baldachin mit Blattranken tragen. Ein farbiger Rahmen mit Blatt- und Blütenmuster umfasst sowohl die Bildszene wie auch die übrige, mit Rauten verglaste Fensterfläche.

Ev. beschädigt und restauriert (siehe Gesichter).

Eine von drei Erzengel-Glasmalereien im Chor der Kapelle des ehemaligen Kollegs Saint-Jérôme in Dole. Sie wurden im 19. Jahrhundert wohl durch die Schwestern der Heimsuchung in Auftrag gegeben; ihnen gehörte damals das Gebäude. Die Glasmalereien stammen aus dem Pariser Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent, was ein Werkverzeichnis von 1881 sowie vergleichbare Entwürfe für die gleichen Bildszenen belegen, die das Atelier für andere Kirchen in Frankreich entwarf (siehe Musée Carnavalet, Paris: D.15911; D.16306). Die Glasmalereien sind nicht datiert; vermutlich entstanden sie parallel zu den umfangreichen Aufträgen, die das Atelier für die Collégiale Notre-Dame in Dole (CG_390–CG_407) ausführte.