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Hauptfenster der bauzeitlichen Glasmalerei-Ausstattung der Kirche Saint-Blaise in Sévrier, die um 1878–1881 vom renommierten Atelier Gsell-Laurent in Paris hergestellt wurde. In der Region war die Werkstatt bereits durch Glasmalereien für Kirchen in Albens (CG_226–CG_240), Chambéry (CG_241–CG_275) und Voiron (CG_286–CG_342) bekannt. Womöglich dienten diese den Auftraggebern als Anhaltspunkt für die Chorfenster: übereinstimmende Darstellungen des Evangelisten Johannes und des Apostels Andreas finden sich sowohl in Sévrier (… Plus
Hauptfenster der bauzeitlichen Glasmalerei-Ausstattung der Kirche Saint-Blaise in Sévrier, die um 1878–1881 vom renommierten Atelier Gsell-Laurent in Paris hergestellt wurde. In der Region war die Werkstatt bereits durch Glasmalereien für Kirchen in Albens (CG_226–CG_240), Chambéry (CG_241–CG_275) und Voiron (CG_286–CG_342) bekannt. Womöglich dienten diese den Auftraggebern als Anhaltspunkt für die Chorfenster: übereinstimmende Darstellungen des Evangelisten Johannes und des Apostels Andreas finden sich sowohl in Sévrier (CG_208, CG_209) wie auch in Chambéry (Cathédrale Saint-François de Sales, CG_274). Der ebenfalls im Chor gezeigte heilige Franz von Sales (CG_209) ist ebenso in Albens (Église Saint-Alban, CG_227) zu sehen; Franz von Sales, im frühen 17. Jahrhundert Bischof von Genf mit Sitz in Annecy, war in der Gegend stark verehrt und Schutzpatron der Städte Genf, Annecy und Chambéry. Um 1880 griff das Atelier Gsell-Laurent oft auf bereits vorhandene Entwürfe zurück, was auch das Hauptfenster in Sévrier (CG_207) belegt: Vergleichbare Darstellungen des Pfingstwunders sind in L’Isle-Adam (Église Saint-Martin, CG_93) und Mauron (Église Saint-Pierre) erhalten, zudem existieren Entwürfe des Ateliers für ein ähnliches Pfingstfenster in Nancy (Église Saint-Léon; siehe Musée Carnavalet, Paris, D.14638(259) und D.16190). Die Vision der Margareta Maria Alacoque, die das Couronnement des Hauptfensters ziert, findet sich übereinstimmend in Château-Chalon (Église Saint-Pierre). Trotz solcher Übereinstimmungen bilden die Chorfenster in Sévrier mit ihrer horizontalen Zweiteilung und den Engelsdarstellungen im unteren Bereich ein eigenständiges und überzeugendes Ensemble.
Im Musée Carnavalet in Paris werden Entwurfszeichnungen zum Fenster I aufbewahrt (D.16215, PH34045, PH34046, PH34047). Sie belegen, dass die Gesichter der drei Engel nicht wie geplant umgesetzt wurden; anstatt einer schematischen Darstellung im Stil der Neugotik wurde ein eher naturalistischer Stil gewählt. Der Engel im Zentrum zeigt – wohl auf einer Fotografie basierend – das Porträt eines Kindes; vermutlich wurde es hier in Gedenken an ein Kind aus Sévrier angebracht.
Moins Datation
ca. 1878–1881
Période
1878 – 1881
Localisation d'origine
Lieu de production