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1529 erwarb der reformierte Konstanzer Bürger und Patrizier Heinrich von Ulm (†1547), Sohn des Hans und der Margaretha Huntpiss, von Balthasar Engelis Witwe die Herrschaft Griesenberg auf dem Wellenberg für 3201 Gulden (heute zur Gemeinde Amlikon-Bisegg im Bezirk Weinfelden gehörend). Verheiratet war Heinrich von Ulm mit Barbara Blarer von Wartensee, Tochter des Augustin und der Katharina Mässlin sowie Schwester des bekannten Konstanzer Reformators Ambrosius Blarer (Geschichte Familie von Ulm, S. 33–36).
Der Bruder Heinrich von Ulms, Hans Jakob (†1527) stiftete 1521 eine Allianzscheibe in das Rathaus von Ermatingen (TG_19). Dessen Sohn, also Heinrichs Neffe, Hans, stiftete 1559 eine Allianzscheibe in den Kreuzgang von Tänikon (Schweizerisches Nationalmuseum, IN 67/6, Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 276).
Aufgrund der Herkunft des Stifters aus Konstanz, ist ein dort ansässiger Glasmaler als Hersteller zu vermuten. Neben den Stillharts, die aus stilistischen Gründen als Schöpfer nicht in Frage kommen, war Christoph Stimmer (†1562) bis 1532 in Konstanz tätig (vgl. Boesch, 1955, S. 44; Rott, 1925–27, S. 21–32). 1524/25 schuf er einen bedeutenden Zyklus für das Rathaus Pfullendorf (vgl. Rott, 1934, S. 307–321; Giesicke/Ruoss, 2000, S. 51–55; Hasler, 2010, S. 138–140). Die grosse Ähnlichkeit dieser Glasgemälde mit vorliegender Scheibe legt nahe, dass Stimmer auch die Stiftung Heinrich von Ulms ausführte.
Die Scheibe ist unpubliziert.
Datation
1529
Commanditaire / Donateur·trice
Ulm zu Griesenberg, Heinrich von
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen