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TG_108: Runde Bildscheibe Franz Wech mit Moses bei der Speisung seines Volkes mit Wachteln und Manna sowie der Anbetung der Hostie
(TG_Bischofszell_Ortsmuseum_TG_108)

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Titre

Runde Bildscheibe Franz Wech mit Moses bei der Speisung seines Volkes mit Wachteln und Manna sowie der Anbetung der Hostie

Type d'objet
Artiste
Probstatt, Hans Heinrich · signiert (eine der 6 Scheiben)
Datation
1660
Dimensions
22,2 cm im Licht

Iconographie

Description

Das durch einen gegliederten Stab unterteilte Hauptbild zeigt in der linken Hälfte Moses, der mit Gottes Hilfe sein vor dem Zeltlager versammeltes Volk mit Wachteln und Manna speist (Ex 16), sowie in der rechten die zu einem Spruch aus dem Johannesevangelium (6, 49) auf einem Altar in der Monstranz ausgestellte Hostie, die von acht knienden Personen angebetet wird. Die Darstellung umfasst ein grüner Lorbeerkranz, der oben von einer Schriftrolle mit der Bildlegende unterbrochen ist. Das untere Scheibendrittel füllt die Stifterinschrift mit dem zentral aufgesetzten Vollwappen Franz Wechs.

Code Iconclass
11Q73242 · adoration de l'Hostie, du Saint Sacrement, p.ex. adoration perpétuelle
46A122(WECH) · armoiries, héraldique (WECH)
71E125 · le miracle de la manne et des cailles (Exode 16)
73D231 · Jésus-Christ lave les pieds de Pierre
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Wech, Franz: In Blau ein goldener, erhöhter, eingebogener Sparren, begleitet im Schildhaupt von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen und im Schildfuss von einer goldenen Lilie: Helm: silbern mit goldenen Spangen; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: in goldener Krone ein blauer Flug, belegt mit zwei goldenen, zugewendeten, gesichteten Monden.

Inscription

ADM: RDVS: DVS FRANCISCVS WECH / COLLEGIATAE ECCLESIAE SAN= / CTI PELAGY EPISCOPICELLAE / CANONICVS ANO DOMI= / 1.6. 6.0 EXODI. XV[I NON SI]CVT MANDVCAVERVT / [PATRES] VEST: MANNA / [ET MO]RTVI SVNT. IOAN / VI (in eckigen Klammern die heute fehlenden Teile)

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Eine neue Ergänzung aus Klarglas oben in der Mitte und eine weitere kleine am unteren Rand; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe; rückseitig eingeritzte Brandmarke in Form des Buchstabens Alpha.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Franz Wech († 1697) aus Konstanz gelangte im Bischofszeller Stift St. Pelagius am 2. Mai 1652 zur ersten Possession. 1654 als Messmer amtend, durchlief er dort wie Tschudi sämtliche Ehrenämter (Boesch, 1947). Seine vorliegende Rundscheibe gehört zu einem Zyklus von mindestens sechs Scheiben der Chorherren des St. Pelagistifts und der Stadt Bischofszell aus dem Jahr 1660. Auf die Stiftung der Stadt bezieht sich der Eintrag in den städtischen Altratsrechnungen vom 21. April 1660: “Herrn Hans Kaspar Büeler von Schwyz umb ein Fenster undt schilt ihn seinen Neuwen Bauw vorrhat undt zallt fl. 8.-.” (Bürgerarchiv Bischofszell, Boesch, 1947). Neben den fünf Scheibenstiftern Tschudi, Büeler, Pfyffer, Wech und Reiffel gehörten 1660 drei weitere Personen, nämlich Franziskus Brandenberg, Hans Peter zum Brunnen und Kaspar Gallati, zum Chorherrenstift (Boesch, 1947, Anm. 2). Dass der Zyklus einstmals ebenfalls Glasgemälde von ihnen enthielt, ist mehr als wahrscheinlich. Mit Franz Karl Büeler zählte zu den genannten Chorherren auch der Sohn des aus Schwyz gebürtigen, in der Quelle genannten Hans Kaspar Büeler, der mit Thabita Tanner von Tau und Bollenstein verheiratet war und 1660 als konstanzisch-bischöflicher Obervogt in Bischofszell amtete. In seinen Artikeln von 1947 und 1951a ging Boesch davon aus, dass der Zyklus für ein von Büeler damals in Schwyz neu errichtetes Wohnhaus bestimmt war. Weil Büeler bis zu seinem Tod im Jahr 1664 in Bischofszell lebte, ist Albert Knoepfli (1962, S. 326–328) aber beizupflichten, dass dieser den in der Rechnung genannten “neuen Bau” um 1660 in Bischofszell erstellte. Laut Knoepfli dürfte es sich dabei um das ehemalige Ottsche Fideikommiss am Hofplatz Nr. 26 handeln. Dieses Gebäude gelangte 1662 durch Kauf an den oben erwähnten Sohn des bischöflichen Obervogtes. Da aber die Scheiben von 1660 und nicht 1662 datieren, ist ein anderes Gebäude als ursprünglicher Bestimmungsort wahrscheinlicher. 1660 konnte die unter dem Einfluss der Chorherren des St. Pelagistifts stehende katholische Stadtschule eingerichtet werden. Sie zog damals in das 1636 vom Stift erworbene Haus an der Schattengasse 41 in Bischofszell ein (Knoepfli, 1962, S. 132). Da Hans Kaspar Büeler als konstanzisch-bischöflicher Obervogt in Bischofszell wohl als Bauherr der Schule fungierte, könnte diese sehr wohl als “seinen Neuwen Bauw” bezeichnet worden sein. Eine Schule als Bestimmungsort liefert auch eine Erklärung für das ungewöhnliche, theologisch komplexe Bildprogramm der sechs Scheiben (siehe unten).

Die sechs stilistisch einheitlichen Scheiben können aufgrund der auf der Stiftung von Franz Heinrich Ludwig Pfyffer vorhandenen Meistersignatur HHP dem Luzerner Glasmaler Hans Heinrich Probstatt zugewiesen werden. Der Besteller dieser Scheibe, Chorherr Pfyffer aus Luzern, war es wohl auch, der Probstatt in seiner Heimatstadt den entsprechenden Auftrag zuhielt. Dieser komponierte alle sechs Werke in analoger Weise, indem er im unteren Drittel jeweils das Wappen mit der Stifterinschrift und darüber die von einem Lorbeerkranz und einer Schriftrolle mit der Bildlegende umrahmte biblische Darstellung festhielt. Diese biblischen Darstellungen beruhen auf den zehn Kupferstichen, die Léonard Gaultier (1561–1641) für Guillaume de Requieus “Conférence des figures mystiques” [1602] schuf. Die Stiche zeigen Begebenheiten aus dem Alten und Neuen Testament, die einander gegenüber gestellt werden. De Requieus theologisches, antiprotestantisches Traktat diskutiert die aus der Gegenüberstellung entstehenden Bezüge (vgl. Engert, 2018, S. 157). Tamara Engert untersuchte jüngst die nach denselben Vorlagen zwischen 1612 und 1622 geschaffenen monumentalen Glasmalereien in der Kirche Saint-Etienne-du-Mont in Paris. Die Darstellung auf der vorliegenden Rundscheibe entspricht bis ins Detail dem “tableau VI” aus der “Conférence”, nur wurde die Komposition von einem Hochformat in ein Querformat übertragen und der zentrale Stab als Gliederungselement eingefügt. Hier wird ein typologischer Bezug zwischen dem Mannawunder und Christus, der in der während der Eucharistie verehrten Hostie gegenwärtig ist, erstellt. (vgl. Engert, 2018, Abb. 185, S. 185). Diese Vorlage dürfte dem Glasmaler Probstatt durch einen Angehörigen des Bischofszeller Chorherrenstiftes St. Pelagius, der de Requieus “Conférence” kannte, vermittelt worden sein.

Die betreffenden sechs Glasgemälde finden sich in zwei im Bernischen Historischen Museum erhaltenen alten Verzeichnissen erwähnt, die ihrem Schriftcharakter zufolge in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (sicher nach 1803) von unbekannter Hand erstellt und von Paul Boesch 1951 publiziert wurden (Boesch, 1951a). Darin ist die Bildlegende der Scheibe von Franz Wech noch vollständig wiedergegeben.

Die Scheibe wird genannt in: Boesch, 1947, S. 50–59, Abb. 5. Boesch, 1951, S. 53. Boesch, 1951a, S. 236–238. Knoepfli, 1962, S. 326–328. Ortsmuseum Bischofszell, 1971, S. 38 (ausgestellt im Raum XIII). Knoepfli, 1975, S. 31. Reinhart, 1999, S. 45.

Datation
1660
Commanditaire / Donateur·trice

Wech, Franz († 1697), Chorherr St. Pelagius Bischofszell

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Historisches Museum Bischofszell

Propriétaire précédent·e

Bis 1944 Antiquitätenhändler M.W. Jacobson, Paris · Nach 1944 Sammlung G. Wüthrich, London · 1948 Rückführung in die Schweiz (Ortsmuseum Bischofszell)

Numéro d'inventaire
14110.5

Bibliographie et sources

Bibliographie

Boesch, P. (1947). Sechs Rundscheiben von Bischofszell von 1660. Thurgauische Beiträge zur Vaterländischen Geschichte, Bd. 83.

Boesch, P. (1951). Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Privatsammlung von G. Wüthrich, London, II. Teil. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 12.

Boesch, P. (1951a). Quellen zur Kultur- und Kunstgeschichte. Ein altes Verzeichnis von Glasgemälden. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 12.

Engert, T. (2018). Eucharistieverehrung, Konfessionalisierung, Katechese. Ikonographische, funktions- und medientheoretische Überlegungen am Beispiel der Charnier-Fenster von Saint-Etienne-du-Mont in Paris. Regensburg: Schnell und Steiner.

Knoepfli, A. (1962). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. III: Der Bezirk Bischofszell. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Knoepfli, A. (1975). Bischofszell. Schweizerische Kunstführer. Basel: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Das Ortsmuseum Bischofszell (1971). Wegleitung, verfasst vom Amt für thurgauische Kunstdenkmäler-Inventarisation und Denkmalpflege.

Reinhart, H. (Red.) (1999). Die Erweiterung des Museums Bischofszell. Mitteilungen aus dem Thurgauischen Museum, Heft 32.

Références à d'autres images

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 42410

Modèle

Guillaume de Requieu, “Conférence des figures mystiques”, Paris [1602], Kupferstiche von Léonard Gaultier (1561–1641)

Informations sur l'image

Nom de l'image
TG_Bischofszell_Ortsmuseum_TG_108
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2018
Copyright
© Historisches Museum Bischofszell
Propriétaire

Historisches Museum Bischofszell

Inventaire

Numéro de référence
TG_108
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020