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TG_74: Figurenscheibe Kartause Ittingen mit den Heiligen Laurentius, Bruno und Hugo von Lincoln
(TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_74)

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Titre

Fragmentarische Figurenscheibe Kartause Ittingen mit den Heiligen Laurentius, Bruno und Hugo von Lincoln

Type d'objet
Artiste
Müller, Paul · zugeschr.
Datation
um 1630

Iconographie

Description

Auf dem gefliestem Boden des Podiums stehend, sind die Heiligen Laurentius, Bruno und Hugo vor weissem, schnurverziertem Grund ins Zentrum der Scheibe gesetzt. Der die Mitte einnehmende Klosterpatron, der hl. Laurentius, ist als Diakon in einer Alba und blauen Dalmatika dargestellt. In seinen Händen hält er den Rost, sein Marterwerkzeug, sowie ein Buch. Begleitet wird er zu seiner Rechten vom hl. Bruno, dem Gründer des Kartäuserordens. In seine weisse Ordenstracht gehüllt, erscheint dieser mit Buch und (Lilien-?)Zweig in seinen Händen, sowie mit Stab und Mitra zu seinen Füssen, das heisst mit den beiden Insignien, deren Annahme er ablehnte. In die gleiche Tracht gehüllt ist der Kartäuserheilige Hugo von Lincoln auf der gegenüberliegenden Seite. Als Bischof von Lincoln zeichnen ihn Pontifikalstab und Mitra aus. Der Kelch mit dem daraus steigenden Jesuskind in seiner linken Hand bezieht sich auf die Legende, wonach er beim Vollzug der Eucharistie diese Erscheinung gehabt haben soll. Der Schwan zu seinen Füssen soll zudem sein treuer Begleiter und Beschützer gewesen sein. Die drei Heiligenfiguren umfasst eine vornehmlich in roter Farbe gehaltene Architekurrahmung, auf deren Gebälkteilen zwei ein gelbes Band haltende Putten sitzen. Zwei weitere Putten befinden sich in den unteren Ecken zu Seiten der die Stifterinschrift enthaltenden Rollwerkkartusche.

Code Iconclass
11H(BRUNO) · Bruno, fondateur de l'ordre des Chartreux; attributs possibles : croix, doigt sur la bouche, lis, mitre à ses pieds, rameau d'olivier, rayon lumineux, tête de mort, (sept) étoile(s)
11H(HUGH OF LINCOLN) · Hugues, Chartreux et évêque de Lincoln; attributs possibles : calice avec l'enfant Jésus, cygne
11H(LAURENCE) · Laurent de Rome, martyr et diacre; attributs possibles : livre, encensoir, croix, dalmatique, gril, palme de martyr, bourse (ou coupe pleine de pièces d'or)
92D1916 · cupidons, petits amours, 'amoretti', 'putti'
Mot-clés Iconclass
Inscription

[Das Wirdige Gotshus S. Lourenti / zu Jtingen Carthuser Ordens / 1651 ·] (ganze Inschrift neu ergänzt)

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Nur das Mittelbild ist original, die ganze Rahmung sowie die Inschrift ist ergänzt. Einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Aussschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Laut Johann Rudolf Rahn (1890) und dem Katalog Heberle von 1891 bestand diese Scheibe damals aus einem Fragment, das heisst einem Mittelstück im Format von 22 x 21 Zentimetern mit der Darstellung des hl. Laurentius zwischen zwei Kartäuserheiligen vor farblosem Grund. Die ganze heute das Figurenbild umfassende Rahmung mit den Putten muss diesen Angaben zufolge demnach eine Ergänzung aus der Zeit nach 1891 sein (das Foto des Schweizerischen Nationalmuseums zeigt die Scheibe im heutigen Zustand). Weil das Stiftungsjahr sich im erneuerten Teil befindet, lässt sich das originale Mittelbild mit den drei Heiligen nicht exakt datieren. Die drei mit Ittingen verbundenen Heiligen bestätigen aber, dass es sich um eine Stiftung der Kartause handelt. Der hl. Bruno war der Gründer des Kartäuserordens, der hl. Laurentius der Patron des Klosters und der hl. Hugo von Lincoln der älteste Heilige des Ordens. Auch auf den Stiftungen der Priore von Ittingen erscheinen diese Heiligen (vgl. TG_991, TG_73, TG_69).
Folgende Stiftungen der Kartause selber, d.h. der gesamten Mitglieder des Konvents, sind belegt:
1516 stiftete die Kartause wahrscheinlich eine Scheibe in die Herrenstube von Stein am Rhein (Hasler, 2010, S. 160). Im Museum des Klosters Ittingen befindet sich als Leihgabe des Schweizerischen Nationalmuseums eine Scheibe der Kartause Ittingen mit der Darstellung des Generalkapitels von 1588 (Inv. Nr. IN 67/46, TG_1157). Um 1615 schuf Hieronymus Spengler eine oder zwei Wappenscheiben für die Kartause (Rechnungen Kartause Ittingen 1614–16 und 1615, Staatsarchiv Thurgau 74222 R). 1682 stiftete Ittingen eine Rundscheibe, vermutlich nach Tänikon (TG_72). Aus dem Jahr 1717 stammt eine Schliffscheibe der Kartause (TG_1738). 1909 schuf dann Georg Röttinger einen Zyklus von fünf Glasgemälden (Früh, 1983, S. 191–208), zu dem auch eine Scheibe der Kartause mit Darstellung des hl. Laurentius gehört.
Wohin die vorliegende Scheibe ursprünglich gelangte, ist nicht überliefert. Mit den Zahlungen an Hieronymus Spengler lässt sie sich nicht in Verbindung setzen. Stilistische Vergleiche sprechen vielmehr für eine Entstehung der Scheibe in der Werkstatt des Zuger Glasmalers Paul Müller. Dessen Bildscheibe im Kreuzgang des Klosters Wettingen (Hoegger, 2002, S. 304–306, Farbabb. S. 114), die ihm zugewiesene Figurenscheibe der Gemeinde Menzingen in der Kapelle St. Wendelin in Holzhäusern und der Zyklus von 1636 für die Kapelle St. Katharina in Haltikon bei Küssnacht (Bergmann, 2004, Nrn. 121, 122) sowie die Scheibe für Jakob Lagger im Historischen Museum Thurgau (TG_1867) zeigen sehr ähnlich gestaltete Figuren. Als Müller 1626 den Zyklus für das Refektorium von Tänikon schuf, führte er auch eine Scheibe für den Ittinger Prior Bruno Müller aus (Ittinger Museum, TG_71). Aufgrund Paul Müllers Lebensdaten 1600–1643 muss die Scheibe zwischen 1620 und 1643 entstanden sein.

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1890, Nr. 390.
Heberle, 1891, Nr. 361.
Rahn, 1892, 13.
Früh, 1983, S. 195.
Guhl, 1991, S. 22.
Früh, 1992, S. 92, Farbabb.

Datation
um 1630
Période
1620 – 1643
Commanditaire / Donateur·trice

Ittingen, Kartause

Localisation d'origine
Lieu de production
Zoug · Zug · Zoug · Canton de Zoug · Suisse
Propriétaire

Seit 1891 Historisches Museum Thurgau

Propriétaire précédent·e

Bis 1890 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz

Numéro d'inventaire
T 807 (Historisches Museum Thurgau)

Bibliographie et sources

Bibliographie

Früh, M. (1983). Glasgemälde im Zusammenhang mit der Kartause Ittingen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 40. Zürich: Verlag Karl Schwegler AG.

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Kanton Thurgau, Ittinger Museum.

Guhl, H. (Red., 1991). Die Museen des Kantons Thurgau in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Thurgauische Museumsgesellschaft.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Heberle, J.M., Köln (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.

Rahn, J. R. (1890). Die schweizerischen Glasgemälde in der Vincent'schen Sammlung in Constanz. Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXII, Heft 6.

Rahn, J. R. (1892). Beschreibendes Verzeichnis der an der Auktion Vincent und in der thurgauischen historischen Sammlung aufbewahrten Glasgemälde. In Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, 32.

Schneider, J. [1971]. Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde., Stäfa o.J.: Th. Gut & Co.

Références à d'autres images

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32681 · Amt für Denkmalpflege Thurgau (Willy Müller, 1884–1981)

Informations sur l'image

Nom de l'image
TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_74
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Propriétaire

Seit 1891 Historisches Museum Thurgau

Inventaire

Numéro de référence
TG_74
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020