Das ovale Wappen wird von einem Blattkranz umfangen. Darüber befindet sich in einer Schriftrolle die Inschrift.
Wappen Müller: In rot schwarzes Mühlrad.
… Johan̅̅es … / … Susan̅a Schmid … 53
keine
Das ovale Wappen wird von einem Blattkranz umfangen. Darüber befindet sich in einer Schriftrolle die Inschrift.
Wappen Müller: In rot schwarzes Mühlrad.
… Johan̅̅es … / … Susan̅a Schmid … 53
keine
Die Farbe ist teilweise verloren, die Inschrift nicht mehr lesbar. Sie ist auf einer alten Fotografie (siehe unten) noch teilweise zu entziffern.
Restaurierung: 2021 Ursula Knoblauch, Bern. Ausbau der alten Wappenscheibe und Anfertigung einer Kopie (siehe Korrespondenz im Vitrocentre Romont).
Kaltbemalung.
Rote, schwarze, grünliche Farbe.
Das Ruedihus wurde 1753 für den Landesvenner Peter Germann erbaut. Dieser liess sich damals in seinen Neubau Fenster mit Wappenscheiben sowie Türen schenken. Wie an den Bleien der noch bauzeitlichen rundverglasten Fenstern zu sehen ist, waren es ursprünglich neun Glasgemälde (vgl. auch die Abb. in Correvon, 1900, S. 40). Bis 2021 befanden sich in den acht Doppelfenstern sieben Wappenscheiben. Nach den Wappen auf den gestifteten Türen zu urteilen, wurden die beiden verlorenen Glasgemälde von Peter oder Hans Brügger sowie von Gilgian (Gilgen) Holzer geschenkt.
Die Inschrift auf der Wappenscheibe ist heute nicht mehr lesbar. Eine alte Fotografie zeigt aber die noch teilweise erhaltene Inschrift (Denkmalpflege Bern, Baudokumentation und Archiv). Die Namen “Johannes” sowie “Susanna Schmid” lassen sich entziffern. Eine Tür zur Eggersstube trägt ein anders tingiertes aber sonst entsprechendes Wappen sowie die Inschrift “17 Herr Johan̅es Müller Landsvenner / zů Aeschi und Susan̅a Schmid s.h.f. 53”. Dabei muss es sich um dieselbe Person handeln.
Zu dieser Zeit, um 1750, entstanden nur noch vereinzelt farbig bemalte Wappenscheiben. Weit verbreiteter waren die Schliffscheiben. Deren Motive sind aus dem Glas ausgeschliffen und sie sind mit wenigen Ausnahmen nicht bemalt. Umso bedeutender ist der Zyklus, der sich bis 2021 noch in situ im Ruedihus in Kandersteg befand. Vor ihrem Ausbau handelte es sich um die einzigen Glasmalereien in einem Profanbau der Alten Eidgenossenschaft, die sich an ihrem ursprünglichen Stiftungsort erhalten haben.
Der einzige um 1750 noch namentlich fassbare Glasmaler im Stand Bern ist Samuel Küpfer. Noch zwischen 1739 und 1751 schuf dieser einen Zyklus gemalter Wappenscheiben für das Zunfthaus zu Schmieden in der Stadt Bern (BE_255–BE_264). Stil und Technik (Kaltbemalung) der Scheiben im Ruedihus sprechen aber gegen ein Zuweisung der Serie an Küpfer. Sowie die Schöpfer der Schliffscheiben stets anonym bleiben, lassen sich auch die Wappenscheiben in Kandersteg mit keinem Künstlernamen in Verbindung bringen. Da bereits in früheren Jahrhunderten Glasmaler manchmal auch als Flachmaler tätig waren, ist auch hier möglich, dass derselbe Kunsthandwerker die Glasmalereien sowie die Türen des Ruedihus mit den Wappen bemalte. Dafür spricht dass die Glasmalereien nicht gebrannt, sondern kalt bemalt wurden.
Die Scheibe wird genannt in:
Brügger et al., 1977, S. 659, 684 (Abb. 41).
Affolter, 1990, S. 270, Abb. 406, 663, 787.
Reichen et al., 2001, S. 66, 67.
Müller, Johannes · Schmid Susanna
Privatbesitz
Affolter, H.Ch. (1990). Das Berner Oberland. Die Bauernhäuser des Kantons Bern. Basel: Schweiz. Gesellschaft für Volkskunde.
Brügger, W. et al. (1977). Das Frutigbuch. Heimatkunde für die Landschaft Frutigen, Bern: P. Haupt.
Correvon, H. (1900). Le "Rudihaus" à Kandersteg. La patrie suisse, 7–8, S. 39–40.
Das Ruedihaus in Kandersteg (1908). Heimatschutz, 3, S. 14.
Frutiger Geschlechter (2016). Abgerufen von http://www.frutigergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F15578&main_person=I40419
Reichen, V., et al. (2001). Kandersteg. Natur – Geschichte – Menschen. Berner Heimatbücher (überarb. Neuauflage von 1984). [Frutigen]: Altels-Verlag.
Denkmalpflege Bern, Baudokumentation und Archiv, Kandersteg, Ruedihaus, Vers. 246, HK 19, HK 16
Privatbesitz