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Der Stil dieser Rundscheibe lässt den Schluss zu, dass es sich um eine niederrheinische, d. h. wahrscheinlich Kölner Arbeit aus der Zeit um 1530/35 handelt. In seiner feinen Ausführung ist das Glasgemälde beispielsweise gut mit der im Vitrocentre Romont befindlichen, den hl. Theodul darstellenden Rundscheibe zu vergleichen, die um 1530/40 in Köln entstanden sein dürfte (Inv. 381; Bergmann 2014, Kat.-Nr. 302; wertvolle Angaben [email vom 17.8.2016] zu Herkunft und Datierung dieser Scheibe stammen von Cornelis J… Plus
Der Stil dieser Rundscheibe lässt den Schluss zu, dass es sich um eine niederrheinische, d. h. wahrscheinlich Kölner Arbeit aus der Zeit um 1530/35 handelt. In seiner feinen Ausführung ist das Glasgemälde beispielsweise gut mit der im Vitrocentre Romont befindlichen, den hl. Theodul darstellenden Rundscheibe zu vergleichen, die um 1530/40 in Köln entstanden sein dürfte (Inv. 381; Bergmann 2014, Kat.-Nr. 302; wertvolle Angaben [email vom 17.8.2016] zu Herkunft und Datierung dieser Scheibe stammen von Cornelis J. Berserik in Den Haag, dem hier ein besonderer Dank gilt).
Für eine Kölner Herkunft spricht auch die Figur des Kriegsmanns, die sich aufgrund von Kleidung und Attributen mit dem hl. Gereon gleichsetzen lässt. Dieser war einer der legendären Anführer der Thebäischen Legion, die unter Kaiser Maximian in Köln den Märtyrertod fanden und zu deren Gedenken dort später die Kaiserin Helena die Kirche St. Gereon errichtet haben soll. Als Anführer der Thebäer gekennzeichnet, erscheint der hl. Gereon in der Regel als gerüsteter Ritter mit Mantel und Helm oder Barett sowie dem Kreuzbanner der Thebäer und zuweilen auch dem Schwert als Zeichen seines Martyriums. Laut Gregor von Tours soll der Kölner Bischof Evergislus († gegen Ende 6. Jh.) "durch den Staub aus dem Brunnen der Kirche zu den Goldenen Heiligen (= St. Gereon) von seinen Kopfschmerzen geheilt worden sein. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass er möglicherweise ein Förderer oder vielleicht gar der Begründer des Thebäerkults in Köln war (www.sanktevergislus.de). Bildliche Darstellungen zeigen ihn in Pontifikaltracht sowie verschiedentlich auch mit Schwert. Die Figur links wird demnach wohl den hl. Evergislus darstellen, der übrigens Patron der Glaser und der Kölner Malerzunft war.
Moins Datation
um 1535/40
Période
1525 – 1550
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft (vormaliger Depositär: Lohn, Kehrsatz)
Numéro d'inventaire
Lo 363