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BE_711: Figurenscheibe Erhard Kastler, Abt von St. Urban, mit hl. Bernhard
(BE_Utzenstorf_refK_Bernhard)

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Titre

Figurenscheibe Erhard Kastler, Abt von St. Urban, mit hl. Bernhard

Type d'objet
Artiste
Funk, Hans · Werkstatt, zugeschr.
Datation
um 1522
Dimensions
75.8 x 52.1 cm im Licht

Iconographie

Description

Vor rotem Schablonendamast steht der hl. Bernhard von Clairvaux in blaugrauem Habit auf grauem Fliesenboden. In seiner Rechten hält er ein offenes Buch und in der Linken das Pedum mit Pannisellus. Zu seinen Füssen befindet sich der Schild mit dem Wappen des Zisterzienserordens. Als seitliche Rahmung dienen zwei fantasievoll gestaltete blaue und gelbe Stützen. Darüber erhebt sich ein von blauem Akanthusblattwerk überwachsener doppelter gelber Astbogen. Dieser Bogenabschluss weist darauf hin, dass die Doppelstiftung von St. Urban im Gegensatz zu den drei anderen Doppelgaben keine architektonische Bekrönung im Fensterfeld darüber hatte.

Code Iconclass
11H(BERNARD) · Bernard de Clairvaux, moine cistercien et abbé; attributs possibles : ruche, dragon enchaîné, crucifix, croix avec les instruments de la Passion, (trois) mitre(s) à ses pieds, chien blanc
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen von Cîteaux, Zisterzienser

Inscription

Keine

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Ein Stück im Mantel Bernhards, mehrere Gläser am oberen Rand und ein Glas in der linken Rahmensäule neu ergänzt (das Foto 6554 des SNM Zürich zeigt ein Flickstück im Astbogen sowie ältere Ergänzungen als die heutigen); einzelne Gläser stellenweise korrodiert; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Um 1584 Ausbesserung der Chorfenster durch einen Glaser (Kurz/Wegeli, S. 26).
Um 1637 Ausbesserung der Chorfenster (Kurz/Wegeli, S. 27).
1822 wurden auf Wunsch des Pfarrers die alten Glasgemälde neu befestigt und durch Drahtgitter geschützt (Kurz/Wegeli, S. 31).
1873/74 Johann Jakob Röttinger, Zürich. Laut Egbert Friedrich von Mülinen und Hans Lehmann wurden die Scheiben 1876 unter Aufsicht des Berner Stadtbaumeisters Salvisberg von Röttinger restauriert und danach nicht am vormaligen Standort eingesetzt. Laut Glasmaler Johann Heinrich Müller (1879) und Johann Rudolf Rahn fand dessen Restaurierung jedoch bereits um 1874 statt. Dies bestätigt die auf Röttingers Eingreif verweisende Jahresangabe "1873" im Masswerk von Fenster s IV in Utzenstorf.
1900 Johann Heinrich Müller, Bern. Bei seiner Restaurierung setzte Müller in mehrere Scheiben Ergänzungen ein. Die damals von Müller aus Utzenstorfer Glasgemälden entfernten Gläser (Flickstücke, allenfalls Ergänzungen Röttingers) befinden sich im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv, 20814).
1940/41 Hans Drenckhahn, Thun. Bei seiner Restaurierung setzte Drenckhahn in mehrere Scheiben neue Ergänzungen ein, und zwar wohl teilweise an Stelle der älteren Röttingers oder Müllers.
1988/89 Benedikt Vetter, Bern: Reinigung. Bei der damaligen Kirchenrestaurierung setzte Vetter die Architekturbekrönungen über den Glasgemälden in Form von Kopien wieder ein (Dokumentation dazu im Vitrocentre Romont).

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Der Vater des Niklaus III. von Diesbach, Ludwig II., war 1484–1514 Besitzer der Herrschaft Landshut und somit Inhaber des Kirchensatzes von Utzenstorf (Kurz/Wegeli). Als solcher schlug er dem Konstanzer Bischof seinen Sohn Niklaus um 1500 als dortigen neuen Kirchherrn (Pfarrer) vor, was dieser akzeptierte. Niklaus III. von Diesbach selbst ist in der Kirche Utzenstorf nicht nur durch seine Scheibengabe, sondern auch durch sein Wappen an der Chordecke verewigt. Gottlieb Kurz und Rudolf Wegeli (S. 40) gehen denn auch davon aus, dass er es war, der 1522 seiner Pfarrei Utzenstorf den Glasgemäldeschmuck zu verschaffen wusste. Ihnen zufolge soll damals die Instandstellung und Ausschmückung der Kirche auf seine Initiative hin zustande gekommen sein, wobei sie glauben, dass er damit in der Gemeinde Stimmung gegen die Reformation zu machen versuchte. Dabei bleibt aber zu beachten, dass 1522 die Herrschaft Landshut und die Rechte über die Kirche Utzenstorf nicht mehr im Besitz der von Diesbach, sondern bereits in dem von Bern waren.

Erhard Kastler († 10.5.1525), der Sohn Walther Wicks und Anna Barters, entstammte einem angesehenen Bürgergeschlecht von Kaiserstuhl. Seinen Namen hatte er von seiner Grossmutter väterlicherseits, Verena von Castel oder Casteln, der Tochter des Burgherrn Walther von Castel auf Liebenberg bei Mönchaltorf. Erhard Kastler war von 1512 bis zu seinem Tod Abt des Zisterzienserklosters St. Urban. Nachdem die Abtei im April 1513 einem Brand zum Opfer gefallen war, setzte er ihre Wiederherstellung in Gang. Zudem gelang es ihm, das kulturelle Ansehen St. Urbans durch die Klosterschule zu heben (Helvetia Sacra III, 3.1, S. 412). Weshalb Kastler um 1522 die Doppelscheibe in die Kirche Utzenstorf verehrte, lässt sich nicht schlüssig beantworten. Gottlieb Kurz und Rudolf Wegeli weisen diesbezüglich aber darauf hin, dass Kastler in Utzenstorf begütert war. Es könnte demnach sein, dass er die Scheibengabe nach Utzenstorf aufgrund der Verbindungen machte, die er dorthin als Güterbesitzer besass.
Ausser der nach Utzenstorf verehrten Wappengabe stiftete Kastler 1518 ein Glasgemälde in die Stiftskirche Zofingen (Hasler 2002, Kat.-Nr. 174) und 1522 eine von Hans Funk signierte Doppelscheibe ins Kloster Wettingen (Hoegger 2002, S. 319f., Farbabb. S. 126f.).

Die acht 1522 in den Kirchenneubau gestifteten, stilistisch einheitlichen Scheiben entstanden alle in der gleichen Werkstatt. Hans Lehmann identifiziert dieselbe mit derjenigen Hans Funks. Ihm zufolge besitzt zwar nur die Doppelscheibe des Klosters St. Urban wirklich typische Stilmerkmale Funks. Zu verweisen gilt es diesbezüglich insbesondere auf die beiden den gleichen Schablonendamast und ganz ähnlich zusammengestückte Frührenaissance-Rahmungen besitzenden Figurenscheiben, die Abt Erhard Kastler 1522 dem Zisterzienserkloster Wettingen schenkte und die von Hans Funk signiert sind (s. o.). Die Figur des hl. Bernhard in Utzenstorf erinnert zudem an diejenige auf dem ebenfalls Funk zuzuweisenden Glasgemälde, das Kastler 1518 der Stiftskirche in Zofingen verehrte (s. o.). Mit Werken Funks gut vergleichbar sind aber auch andere Utzenstorfer Glasgemälde. Die Berner und Solothurner Standesscheiben besitzen so beispielsweise enge Parallelen zu den Stiftungen von Lausanne, Bern und Freiburg im Lausanner Rathaus, die 1528 nachweislich in dessen Berner Werkstatt geschaffen wurden (Grandjean 1965, S. 415f., Fig. 321–323). Die im Sinne der Renaissance voluminös und monumental gestalteten Utzenstorfer Figuren rufen zudem unweigerlich diejenigen auf den um 1526 sicherlich in der Funk-Werkstatt ausgeführten Glasgemälden der Kirche in Crevoladossola in Erinnerung (Trümpler 1999, Abb.1, 2, 5–9, 11–13). Lehmanns Zuschreibung ist deshalb zweifellos berechtigt.

Von der Figurenscheibe des hl. Bernhard gibt es eine Pause Hans Drenckhahns in dessen Nachlass im Vitrocentre Romont. Der Heilige ist in Bleistift gezeichnet und die Pause ist durchlöchert. Es sind darauf aber nur der linke Rahmenteil, die Figur und das Wappen sowie in den Konturen die rechte Rahmensäule festgehalten. Die Bleilinien sind in braunem Stift angegeben. Die Pause befindet sich in der Mappe mit der Bezeichnung: "Bernhard u. Urban / Kirche Utzenstorf / 1940–1941". Zudem existiert von vorliegender Scheibe eine Pause von 1829 im Bernischen Historischen Museum in Bern (BHM Bern, Inv. 15108).

Alle acht Glasgemälde sind heute ins zweite Feldpaar des jeweiligen Fensters eingefügt. 1915 waren sie nach Hans Lehmann im Feld darüber (3a/b) platziert. Nach Johann Rudolf Rahn sowie Franz Thormann und Wolfgang Friedrich von Mülinen befand sich die Scheibe mit dem hl. Bernhard zusammen mit ihrem den hl. Urban darstellenden Pendant 1882 beziehungsweise 1896 im Fenster der südlichen Chorschrägseite (s II). Vermutliche waren diese dort bereits ursprünglich eingesetzt.

Datation
um 1522
Période
1520 – 1522
Commanditaire / Donateur·trice

St. Urban, Kloster · Kastler, Erhard (1512–1525), Abt von St. Urban

Lieu de production
Propriétaire

Kirchgemeinde Utzenstorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1906 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343). Laut Kurz/Wegeli (S. 33) erfolgte diese Abtretung nicht 1906, sondern 1902.

Bibliographie et sources

Bibliographie

Johann Heinrich Müller, Die ältesten Glasgemälde der Kirchen des Kantons Bern. 1300–1530, in: Festschrift zur Eröffnung des Kunstmuseums in Bern 1879, Bern 1879, S. 8.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweiz. Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 251.

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Fünftes Heft. Der Oberaargau, Bern 1890, S. 217.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 28, 93.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915, S. 153–155 (Hans Funk).

Gottlieb Kurz/Rudolf Wegeli, Die Kirche von Utzenstorf. Bilder aus der Vergangenheit der Gemeinde/Erklärung der Glasgemälde, Utzenstorf 1925, S. 59 und 2. Aufl. 1969, S. 59–62, mit. Abb. (Hans Funk).

Emil Würgler, Kunst, Handwerk und Volkskunst, in: Heimatbuch des Amtes Burgdorf, Burgdorf 1930, Bd. 1, S. 495.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 95 (Hans Funk).

Armand Baeriswyl, Die Kirche Utzenstorf, Kunstführer 2004, S.17– 27, Farbabb.

Christine Hediger, Die Berner Familie der Ringoltingen im Spiegel ihrer Stiftungen, in: Dynastische Repräsentation in der Glasmalerei. Akten des 26. Internationalen Colloquiums des Corpus Vitrearum, Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege LXVI, 2012, H. 3/4, S. 333–343.

Vgl.

Marcel Grandjean, Les monuments d'art et d'histoire du canton de Vaud. tome I: La ville de Lausanne, Basel 1965.

Cécile Sommer-Ramer/Patrick Braun (Red.), Die Zisterzienser und Zisterzienserinnen, die reformierten Bernhardinerinnen, die Trappisten und Trappistinnen und die Wilhelmiten in der Schweiz (Helvetia Sacra, Abteilung III: Die Orden mit Benediktinerregel, Bd. 3, Erster Teil), Bern 1982.

Stefan Trümpler, Le vetrate di Hans Funk nella chiesa di Crevoladossola, in: Kunst+Architektur in der Schweiz, 50. Jg., 1999/4, S. 31–39.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Peter Hoegger, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kloster Wettingen, Aarau 2002.

Références à d'autres images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald R 1498.7 (1980), 0 11237; SNM Zürich, Neg. 6554, 6555 (Hans Funk)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Utzenstorf_refK_Bernhard
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Utzenstorf
Propriétaire

Kirchgemeinde Utzenstorf.
Die Unterhaltspflicht über die acht Glasgemälde im Chor 1906 zusammen mit dem Chor vom Staat Bern an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. von Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343). Laut Kurz/Wegeli (S. 33) erfolgte diese Abtretung nicht 1906, sondern 1902.

Inventaire

Numéro de référence
BE_711
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Patricia Sulser 2016

Objets et images liés

Photographies complémentaires
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