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BE_2535: Wappenscheibe Johann Leonhard Engel
(BE_Hasle_bei_Burgdorf_refK_EngelJL)

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Titre

Wappenscheibe Johann Leonhard Engel

Type d'objet
Artiste
Güder, Hans Jakob · durch Quelle gesichert
Datation
1678
Dimensions
41 x 31.9 cm im Licht

Iconographie

Description

Über der Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift steht das von zwei Palmwedeln umkränzte Vollwappen des Venners Johann Leonhard Engel. Den Wappenschild seitlich rahmend, erheben sich auf dem Podium zwei Pilaster in den Farbtönen Grau und Braungelb. Hinter dem Wappenschild ragen vor farblosem Grund zwei weitere Stützen in Form braunroter Rundpfeiler in die Höhe. Zwischen ihnen und den Aussenpilastern hängt ein violetter Vorhang mit goldenen Kordeln herab.

Code Iconclass
46A122 · armoiries, héraldique
Héraldique

Wappen Johann Leonhard Engel

Inscription

Hr. Johan Leonhart / Engel diser Zeit Venner / Vnd deβ Täglichen / Rahtβ der Statt Bern, / 1678.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Der Wappenhelm mit dessen Zier und ein Teil der Helmdecke neu ergänzt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Johann Leonhard Engel (22.2.1621–2.8.1682), Sohn des Kupferschmieds Hieronymus, war Notar von Beruf und 1648 Registrator im Archiv-Gewölbe. 1651 gelangte er in den Grossen Rat zu Bern und wurde dort 1652 Gerichtsschreiber. 1653 nahm er an den Bauernverhandlungen und 1656 als Feld-, Kriegs- und Ratsschreiber am 1. Villmergerkrieg teil. 1656–1662 amtete Engel als Hofmeister zu Königsfelden sowie 1663–1666 und 1669 als Sechzehner zu Schmieden. 1669 wurde er Heimlicher von Burgern und Kleinrat sowie 1676 Venner zu Schmieden. 1679–1682 hatte er das Amt des Deutschseckelmeisters inne. Engel war zweimal verheiratet, in erster Ehe seit 1641 mit Franziska Wächinger, der Tochter des Landvogts Konrad Wächinger, und in zweiter seit 1661 mit Euphrosine Fischer, Tochter des Burkhard (HLS 4/2005, S. 208; HBLS 3/1926, S. 37).
Einen Riss zu einer Allianzwappenscheibe Engels und dessen zwei Frauen fertigte 1662 Hans Ulrich II. Fisch (Hasler 1996/97, Bd. 1, Nr. 76). Wappenscheiben Engels haben sich in den Kirchen von Hasle bei Burgdorf (1678), Erlach (1678), Nidau (1680) und Steffisburg (1681) erhalten. Zudem bewahrt das Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg i. Ü. eine Wappenscheibe dieses Stifters von 1676 (Bergmann 2014, Bd. 2, Kat.-Nr. 160). Drei weitere Wappenscheiben Johann Leonhard Engels aus den Jahren 1678, 1679 und 1680 befinden sich im Besitz des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 397, 63460, 1907). Verschollen sind dagegen die vormals in die Kirchen von Wohlen (1678) und Kirchdorf (1679) gestifteten Glasgemälde (Thormann/von Mülinen 1896, S. 72, 95). Der Verbleib der Wappenscheibe Engels aus dem Jahre 1681 (ehemals im Basler Kunsthandel; BHM Bern, Foto 4131) ist ebenfalls unbekannt. Vielleicht ist dieselbe mit der Wappenstiftung identisch, die Engel als Seckelmeister um 1681 in die Kirche oder Landvogtei von Gottstatt (Orpund) machte. Der Staatsmann war augenscheinlich ein freudiger Spender von Wappenscheiben, die meist nur in wenigen Details voneinander abweichen und mehrheitlich in der Berner Werkstatt Güders in Auftrag gegeben wurden.
Die vorliegende Scheibe des Venners Johann Leonhard Engel ist für den Berner Glasmaler Johann Jakob Güder gesichert, der laut den Amtsrechnungen Burgdorfs von 1679/80 acht Wappenscheiben in das umgebaute Gotteshaus Hasle lieferte: "Johann Jacob Güder, dem Glasmahler für 8 in die Kirchen zu Hassli gemachte Ehrenwappen 128 Pf. 4 Sch. 8 d." (zitiert nach Matile, Kartei Ortskatalog Glasgemälde; Dr. Marti-Wehren, Auszüge aus den Berner Amtsrechnungen, Staatsarchiv Bern [Kopien im Vitrocentre Romont]). Sie folgt dem gleichen Bildaufbau wie die drei anderen Vennerscheiben in Hasle.

Datation
1678
Commanditaire / Donateur·trice

Engel, Johann Leonhard (1621–1682), Venner

Lieu de production
Propriétaire

Kirchgemeinde Hasle.
Die Unterhaltspflicht der sechs (fünf) 1910 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Bibliographie et sources

Bibliographie

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 402.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 47, 65.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 238.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 36.

Emil Würgler, Kunst, Handwerk und Volkskunst, in: Heimatbuch des Amtes Burgdorf, Burgdorf 1930, Bd. 1, S. 491.

Alfred G. Roth, Samuel Schwartzwald. Ein Burgdorfer Glasmaler, in: Das Burgdorfer Jahrbuch, 18/1951, S. 158.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 107 (Hans Jakob Güder).

Hasle bei Burgdorf. Ortsgeschichte, Hasle bei Burgdorf 1995, S. 356f., Farbabb. S. 360.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 657, Farbabb. 160.2.

Vgl.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde, Bern 1996/97.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Références à d'autres images

SNM Zürich, Neg. 10003 (Hans Jakob Güder)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Hasle_bei_Burgdorf_refK_EngelJL
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Hasle bei Burgdorf
Propriétaire

Kirchgemeinde Hasle.
Die Unterhaltspflicht der sechs (fünf) 1910 im Chor befindlichen Glasgemälde damals vom Staat Bern zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach dem am 1. April 1940 überarbeiteten Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt 1936 von B. von Rodt; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).

Inventaire

Numéro de référence
BE_2535
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

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Photographies complémentaires
Schema