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BE_1335: Bildscheibe Heinzmann Grünenwald
(BE_Zweisimmen_Museum_Heinzmann)

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Titre

Bildscheibe Heinzmann Grünenwald

Type d'objet
Artiste
Müller, Johann Jakob · zugeschr.
Datation
1697
Dimensions
27.6 x 19 cm im Licht

Iconographie

Description

Der oval umbleite Wappenschild von Heinzmann Grünenwald ist in der unteren Scheibenhälfte zentral vor den mit dem Stifternamen versehenen Balustradenaufbau gesetzt. Er besitzt eine blau-rote Helmdecke und einen silbernen Spangenhelm, dessen Kleinod sich hier in unüblicher Weise in Form eines "Grünenwalds" über die ganze Helmdecke ausbreitet. Ebenso ungewöhnlich ist die assymetrische Anordnung des Figurenbildes in der oberen Scheibenhälfte. Es zeigt in der Ecke oben rechts einen auf einem Stuhl sitzenden, alten bärtigen Mann in einer Stube, deren Rückwand vier Butzenfenster mit Wappenscheiben schmücken. Mit erhobenen Händen blickt er in Richtung des göttlichen Lichtes, das in Form einer strahlenden Sonne in der gegenüberliegenden Ecke erscheint. Bei diesem Mann muss es sich um den Stifter handeln, der laut der unter ihm angebrachten Bildlegende in Gott vertrauend den Tod erwartet. Einer sicheren Deutung entzieht sich bislang die direkt unter dem göttlichen Licht im grünen Rasenfeld versammelte Männerrunde. Es sind insgesamt zwölf Männer, die sich im Kreis auf Stühlen niedergelassen haben. Während davon vier angesichts der auf sie einstrahlenden Sonne lebhaft gestikulieren, sind die anderen kopflos beziehungsweise (tot?) am Boden liegend festgehalten. Verkörpern diese Männer möglicherweise die Personen, die Grünenwald als Richter vormals – zum Tode? – verurteilte, und wollte Grünenwald angesichts seines eigenen bevorstehenden Todes sich damit vor Gott als „gerechter“ Richter in Erinnerung rufen?

Code Iconclass
11(+5) · Religion chrétienne (+ donateur(s), suppliant(s), avec ou sans saint(s) patron(s))
31D160 · Vieillesse, 'Senectus'; 'Vecchiezza' (Ripa)
31E236212 · corps sans tête d'une personne décapitée
44G6 · exemples judiciaires; juges exemplaires; 'Gerechtigkeitsbilder'
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Heinzmann Grünenwald

Inscription

Heintz = mann / Grünen = wald von / Erlenbach deß grichts / daselbsten 1697.
Ich glaůb v: traůw / aůff meinen Gott, / Biß mich hinnimt / der zeitlich Tod: / So glaůb ich geh / mit frewd hinein / Zů Gott vnd / lieben Engelein.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Ein Sprung und ein Sprungblei; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Nach der Stifterinschrift gehörte der aus Erlenbach im Simmental stammende Heinzmann Grünenwald dem dortigen Gericht an.

Die beiden 1697 datierten, in den Massen übereinstimmenden Glasgemälde von Heinzmann Grünenwald und Peter Eschler im Heimatmuseum Zweisimmen dürften zusammengehören, das heisst von gleicher Herkunft sein. Stilistisch weisen sie auf den Zofinger Glasmaler Johann Jakob Müller (1660–1712). In der Figurengestaltung nahe verwandt sind beispielsweise seine eigene Wappenscheibe von 1681 in unbekanntem Besitz und die von ihm 1704 für die Schneidernzunft von Zofingen geschaffene Scheibe im dortigen Museum (Lehmann 1945, Nrn. 65 u. 69, Abb. 30, 36, 37). Mit den im Jahr 1700 entstandenen Glasgemälden der Zofinger Pfarrer Cornelius Suter und Samuel Rohr sowie des Ehepaares Graber/Rüegger aus Küngoldingen bei Zofingen im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich kennt man von Müller zudem zwei Werke von ähnlich ungewöhnlicher Komposition (Inv. IN 64/9 u. IN 154/9; Schneider 1971, Bd. 2., Kat.-Nrn. 728, 729).

Datation
1697
Commanditaire / Donateur·trice

Grünenwald, Heinzmann, Erlenbach

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire précédent·e

Bis 1949 Sammlung G. Wüthrich, London. – 1993 Galerie Jürg Stuker, Bern.

Bibliographie et sources

Bibliographie

Galerie Jürg Stuker, Bern, Auktionskatalog 13.–27. Mai 1993, Nr. 8263.

Galerie Jürg Stuker, Bern, Auktionskatalog 18. November–1. Dezember 1993, Nr. 8337.

Vgl.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

Références à d'autres images

SNM Zürich, Neg. 41254

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Zweisimmen_Museum_Heinzmann
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Heimatvereinigung Obersimmental – Heimatmuseum

Inventaire

Numéro de référence
BE_1335
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Patricia Sulser 2016