Nom

Chapelle St-Léger

Adresse
Au pré de la chapelle 28
1721 Cournillens
Hiérarchie géographique
Coordonnées (WGS 84)
Auteur·e et date de la notice
Uta Bergmann 2017
Informations sur le bâtiment / l'institution

Im westlichen Drittel der Kapelle stand bis 1720 eine schon seit 1300 erwähnte Klause resp. Einsiedelei. Später entwickelte sich an diesem Ort eine rege regionale Wallfahrt, die von einer im 17. Jahrhundert gegründeten Kaplanei mit einem Eremiten-Priester betreut wurde. Die Pilgerei galt dem hl. Patron Leodegar, der aufgrund seines Martyriums gegen Augenleiden angerufen wurde. Die mittelalterliche Kapelle war zu ihrer Entstehungszeit grösser als die meisten regionalen Pfarrkirchen des 12. und 13. Jahrhunderts. Ihr flachgeschlossener, spitztonnengewölbter Chor entstand zwischen 1150 und 1250 und folgte dem zisterziensischen Ideal. Das Schiff des 13. Jahrhunderts erhielt um 1460–1470 Strebepfeiler und einen Dachstuhl. Bei einer Restaurierung um 1680–1682 wurde die Sakristei im Norden angebaut. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden Statuen der Heiligen Simon und Judas Thaddäus, den Nebenpatronen der Kapelle. Der Chor wurde durch Johann Franz Pantli (?) mit reichen barocken Wandmalereien ausgeschmückt . Unter anderem finden sich hier zwischen Rankenmalereien acht Medaillons mit der Leodegarlegende, die mit den Porträts der Apostel alternieren. Die Ausmalung des Schiffes verschwand anlässlich einer brutalen Renovation im Jahr 1950 mit der Zerstörung des barocken Gewölbes auf immer. An Stelle der einstigen Einsiedelei im Westteil der Kirche war schon kurz nach 1720 eine barocke Tribüne eingebaut worden. Die einstigen Glasmalereien, meist Einzelscheiben des 15. bis 18. Jahrhunderts, kamen 1881 ins Kantonale Museum (heute Museum für Kunst und Geschichte) Freiburg. Die heutigen Glasfenster schuf 1980–1981 Jean Bertholle (Ausführung Michel Eltschinger).

Bibliographie

Schöpfer, H. (1989). Les monuments d'art et d'histoire du canton de Fribourg. Tome IV. Le district du lac (1). Berne, p. 115–125.

Lauper, A., Biffiger, S. et Beytrison, I. (2012). Cournillens. In: Fribourg/Freiburg, Valais/Wallis. Guide artistique de la Suisse. Bern: Soc. d'histoire de l'art en Suisse, p. 338–339.