Nom

Lingg, Lorenz

Variantes du nom
Linck, Lorenz · Lingck, Lorentz · Lingk, Lorenz · Link, Lorenz
Dates de naissance et de décès
Strassburg 1582 – ?
Auteur·e et date de la notice
Patricia Sulser 2016
Lieux avec objets
Données biographiques

Lorenz Lingg wurde 1582 in Strassburg als ältester Sohn des Bartholomäus II. Lingg geboren. Er war wie sein Vater Glasmaler. Er scheint jedoch mehr als Scheibenentwerfer denn als -hersteller gefragt gewesen zu sein. Dieser Eindruck mag aber daher rühren, dass von ihm weitaus mehr Risse als Scheiben erhalten sind. So gibt es von ihm im Kupferstichkabinett Karlsruhe 130 Scheibenrisse, weitere befinden sich in der Kunstsammlung der Universität Göttingen sowie in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums. Die Strassburger Werkstatt der Lingg, in welcher Lorenz mitwirkte, ist durch den grossen Scheibenzyklus aus dem Kreuzgang der Kartause Molsheim bekannt. Dieser grossartige, bereits von Goethe gerühmte Zyklus bestand ursprünglich aus 115 Scheiben und entstand zwischen 1622–1633. Bildkompositorisch war der Zyklus aus Wappenscheiben und Bildscheiben mit Szenen des Alten und Neuen Testaments sowie einer vierzigteiligen Serie von heiligen Eremiten zusammengesetzt. Nach der Revolution wurden die Glasgemälde aus dem Kreuzgang entfernt und mehrheitlich in die Stadtbibliothek Strassburg gebracht. Im Deutsch-Französischen Krieg wurden die Scheiben 1870 fast vollständig zerstört. Heute sind noch 13 Glasgemälde aus diesem Zyklus nachweisbar. Zudem sind daraus zwei weitere durch farbige Lithographien dokumentiert. Ebenfalls nur durch Quellen überliefert ist ein weiterer Scheibenzyklus des Lorenz Lingg. Es handelt sich um die vermutlich in den Jahren 1626–1630 für das Refektorium der Franziskaner in Schlettstadt geschaffene Glasgemäldefolge. (Bergmann, 2004, S. 84–87; Mensger, 2012, S. 214–216; Rahn, 1908/1982, S. 264; Thöne, 1937, S. 131–134)

Bibliographie

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bern: Benteli.

Mensger, A. (2012). Die Scheibenrisse der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Köln: Böhlau.

Rahn, J.R.. (1982). Lingg, Lorenz. In C. Brun, Schweizerisches Künstler-Lexikon. (Bd. 2, S. 264). Nendeln: Kraus. (Original erschienen 1908)

Thöne, F. (1937). Ein Stammbuchblatt des Bartholomäus Lingg (Link). In Anzeiger für schweizerische Altertumskunde: Neue Folge = Indicateur d'antiquités suisses: Nouvelle série (Bd. 39/2, S. 131–134). Abgerufen von e-periodica.ch: http://dx.doi.org/10.5169/seals-162052