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TG_335: Sebastian-Fenster
(TG_HagenwilbeiAmriswil_KatholischeKircheStJohannBaptist_TG_335)

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Title

Sebastian-Fenster

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
1881/1906

Iconography

Description

Spitzbogenfenster aus Butzenscheiben mit farbiger Randverzierung, Sockel und Bogenfeld mit architektonischem Dekor (neogotisch) und zentralem Medaillon mit einem Hüftbild des heiligen Sebastian. Das Bogenfeld ist als Wimperg mit Krabben und einem Kreuz mit Strahlenkranz gestaltet, der Sockel aus einer Bogenarkade mit zentralem, dreilanzettigen Masswerkfenster mit Sechspass im Couronnement und eingeschriebenem Stifterwappen. Der heilige Sebastian ist an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt auf einem blauen Damasthintergrund in einem Vierpass gezeigt. Das Medaillon ist von einer schmuckbesetzten Bordüre mit Blattornamenten gefasst.

Iconclass Code
11H(SEBASTIAN) · the martyr Sebastian; possible attributes: arrow(s), bow, tree-trunk
46A122 · armorial bearing, heraldry
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Hungerbühler (?): In Blau auf grünem Dreiberg getatztes, goldenes Patriarchenkreuz.

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Restaurierung 1977 (Engeler, Andwil)

Technique

Butzenscheiben, farbloses und farbiges Glas sowie blaues Überfangglas. Bemalung mit Schwarzlot, Braunlot, Eisenrot und Silbergelb sowie grüner Schmelzfarbe.

History

Research

1881 lieferte Eduard Hecht aus Ravensburg im Auftrag des Pfarrers Joseph Hausheer sechs “gemalte Kirchenfenster” für die katholische Kirche in Hagenwil (Katholisches Kirchgemeindearchiv Hagenwil, B 13.4.05/3, Protokollbuch 1867-1899 und B 17.2.16/0). Es handelte sich dabei um zwei Figurenfenster (je 320 Fr.) und zwei Teppichfenster (je 200 Fr.) für den Chor, sowie um zwei Fenster mit Medaillons des heiligen Sebastian und der heiligen Katharina (je 260 Fr.), die im Schiff beim Marien- und dem Benediktaltar eingesetzt werden sollten.

1905/06 wandte sich der damalige Hagenwiler Pfarrer Josef Müller an Pater Albert (Jakob) Kuhn (1839–1929) in Einsiedeln, der als Kenner der sakralen Architektur bei Kirchenrenovierungen oft als Experte hinzugezogen wurde (Klosterarchiv Einsiedeln, A.1/170). Müller bat um Rat bezüglich der anstehenden Kirchenrenovation in Hagenwil und sprach dabei auch die “total verfehlten” Kirchenfenster (17.07.1905), bzw. die “leidige Fensterfrage” an (1.2.1906). Müller wünschte sich, dass die viel zu grellen Fenster “gemildert” würden. Er schlug vor, die Teppichfenster zu belassen, und für das Schiff neue Fenster mit heller Waben- oder Butzenverglasung mit Bordüren anfertigen zu lassen.
Der heutige in Hagenwil vorhandene Fensterbestand (insgesamt zwölf Spitzbogenfenster und zwei Rosetten) lässt vermuten, dass schliesslich eine andere Lösung gefunden wurde. Während die neugotischen Teppichfenster nicht mehr erhalten sind, scheinen die übrigen vier Fenster von 1881 – die beiden Medaillon-Fenster mit dem heiligen Sebastian und der heiligen Katharina, und die beiden Fenster mit Baldachin im Bogenfeld, bei denen es sich um die beiden Figurenfenster gehandelt haben könnte – umgearbeitet worden zu sein. Teile ihrer ursprünglichen Verglasung wurden durch Butzenscheiben ersetzt, um die Fenster insgesamt aufzuhellen. Diese vier Fenster weisen alle eine farbige Bordüre mit Blatt- und Blumenmuster auf und befinden sich heute im Chor.
1906 hatte man sich darauf geeinigt, sämtliche Erneuerungen im gotischen Stile vorzunehmen, da dies am ehesten der Architektur der Kirche entspreche (Klosterarchiv Einsiedeln, A.1/170, Brief Müller an Kuhn vom 1.2.1906). Gleichzeitig mit der Umarbeitung der Fenster von 1881 wurden deshalb, in Anlehnung an dieselben, die butzenverglasten Schifffenster mit zwei unterschiedlichen neugotischen Arkadenrahmungen geschaffen.

Dating
1881/1906
Period
1881 – 1906
Original Donor

Hungerbühler, Familie (?)

Owner

Katholische Kirchgemeinde Hagenwil

Image Information

Name of Image
TG_HagenwilbeiAmriswil_KatholischeKircheStJohannBaptist_TG_335
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Hans Fischer)
Date
2020
Owner

Katholische Kirchgemeinde Hagenwil

Inventory

Reference Number
TG_335
Author and Date of Entry
Eva Scheiwiller-Lorber 2016; Katrin Kaufmann 2020