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TG_2336: Gallus und Otmar-Fenster
(TG_Steinebrunn_KatholischeKircheStGallus_TG_2336)

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Title

Gallus und Otmar-Fenster

Type of Object
Studio
Dating
1923

Iconography

Description

Mehrteiliges Rundfenster mit Blankverglasung in Rechtecken und einem achteckigen Bildmedaillon im Zentrum. Darin sind die Heiligen Gallus und Otmar als Mönche gezeigt, die – als Schutzpatrone des Bistums St. Gallen und der Kirche Steinebrunn – vor der Seelandschaft des Bodensees eine Kirche bauen. Einer der Mönche trägt eine Säulenbasis auf der Schulter, während der andere einen Grundriss der Kirche sowie einen Bischofsstab in den Händen hält.

Iconclass Code
11H(GALL) · the monk and hermit Gall(us); possible attributes: bear
11H(OTMAR) · male saints (OTMAR)
11P31521 · monk(s), friar(s)
Iconclass Keywords
Signature

Lütz u. Elmpt, Glasmaler / Emmishofen 1923. (s VII)

Technique / State

Technique

Farbloses und farbiges, teils strukturiertes Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

History

Research

Im Herbst 1922 beschloss die Baukommission, die neu zu erbauende Kirche Steinebrunn für 7000 Fr. mit farbigen Fenstern der Glasmalerei Lütz & Elmpt in Emmishofen auszustatten (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 14.1.01/1; Protokolle der Baukommission, S. 59). Weitere Offerten wurden offenbar nicht eingeholt. Als Stifter konnten Privatpersonen, der Thurgauer Klerus und der Architekt Albert Rimli gewonnen werden, zudem stiftete die Baukommission ein Fenster.
Ende 1922 präsentierte Paul Lütz der Baukommission sechs Skizzen für die Kirchenfenster (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 14.1.01/1; Protokoll der Baukommission vom 15. Dez. 1922, S. 65). Die Skizzen und die in der Folge ausgearbeiteten Kartons fanden grossen Anklang, – die Entwürfe stammten von einem Mitarbeiter der Firma Lütz & Elmpt, der “unter den zeitgenössischen Vertretern der Christlichen Kunst mit an erster Stelle steht” –, nicht gutgeheissen wurden jedoch Darstellungen wenig bekleideter und nackter Frauenfiguren (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 17.2.04/4; Briefwechsel zwischen der Baukommission und Lütz & Elmpt, März 1923).
Aus einer undatierten Postkarte geht hervor, dass Lütz & Elmpt die farbigen Gläser aus dem Ruhrgebiet bezogen. Da dieses 1923 aufgrund ausstehender Reparationen von französischen Truppen besetzt wurde, rechneten Lütz & Elmpt mit Lieferschwierigkeiten: “Die Oefen werden ausgeblasen infolge der Besetzung durch die Franzosen” (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 17.2.04/4; Postkarte von Lütz & Elmpt, 1923). Im September 1923 erhielt die Firma eine Auszahlung von 3’800 Franken, was darauf hindeutet, dass bis dahin ein Grossteil der Fenster eingesetzt werden konnte (Katholisches Kirchgemeindearchiv Steinebrunn-Egnach, B 17.2.04/4; Brief von Lütz & Elmpt vom 13.9.1923).
Die insgesamt dreizehn Fenster zeigen in grossen polygonalen Medaillons fünf Szenen aus dem Leben Christi sowie weitere christliche Themen: die Dreifaltigkeit, Himmel und Hölle, die Bekehrung des Saulus, Herodias mit dem Kopf des Johannes, die heilige Cäcilia, ein sich zu Gott bekennendes Liebespaar, die Parabel von Lazarus und dem Prasser, und die beiden Kirchenpatrone St. Gallus und St. Otmar. In Stil und Ausdruck sind die Glasmalereien zwar nicht mehr gänzlich dem Historismus verpflichtet. Im Vergleich mit den fast zeitgleich von Carl Roesch für die evangelischen Kirchen in Schlatt und Amriswil entworfenen Fenster sind sie insgesamt aber weniger modern und ausdrucksstark. Eine Besonderheit sind die unterhalb der Medaillons angebrachten Sprüche, die sich oft mit demjenigen im gegenüberliegenden Fenster reimen.

Dating
1923
Original Donor

Vermutlich von der Baukommission gestiftet.

Owner

Katholische Kirchgemeinde Steinebrunn-Egnach

Image Information

Name of Image
TG_Steinebrunn_KatholischeKircheStGallus_TG_2336
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Hans Fischer)
Date
2020
Owner

Katholische Kirchgemeinde Steinebrunn-Egnach

Inventory

Reference Number
TG_2336
Author and Date of Entry
Eva Scheiwiller-Lorber 2016; Katrin Kaufmann 2021