Achtteiliges Rundbogen-Sprossenfenster mit ursprünglich vier kleinformatigen Glasmalereien im Zentrum der unteren Fensterfelder. Links ist in der Formensprache des Jugendstils eine blaue Blume mit rotem Stängel, grünen Blättern und gelben Staubblättern gezeigt. Das Bild rechts, das wohl ebenfalls eine Blume zeigte, fehlt. Auf den mittleren beiden Bildern sind in einem Achteck vor einem mit Spiralen-Ornamenten belegten Hintergrund je drei unterschiedlich gefiederte farbige Vögel gezeigt. Sie sind umfasst von einem mit Kreisen und Punkten verzierten dunklen Rahmen.

Die Glasmalereien in den Flurbereichen des 1910/11 errichteten Schulhauses Diessenhofen wurden von den befreundeten Diessenhofer Künstlern August Schmid und Carl Roesch entworfen. Schmid wählte als Thema mehrere Schweizer Nationalmythen, für die er sich auch als Theaterregisseur und Bühnenbildner interessierte (TG_1191, TG_1192, TG_1193). Roesch widmete seine Glasmalereien unterschiedlichen bekannten Märchen (TG_1194, TG_1195, TG_1196). Während die Vogel- und Blumenbilder Roeschs im Erdgeschoss rein dekorativer Natur sind (TG_1197, TG_1198), ist vorstellbar, dass die Inhalte der Glasmalereien vor den Schulzimmern im 1. und 2. Obergeschoss im Unterricht thematisiert wurden.