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TG_23: Allianzwappenscheibe Thomas Kesselring und Elisabeth Mötteli von Rappenstein
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_23)

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Title

Allianzwappenscheibe Thomas Kesselring und Elisabeth Mötteli von Rappenstein

Type of Object
Artist / Producer
Hareisen, Konrad · signiert
Dating
1598
Dimensions
32.2 x 19.4 cm im Licht

Iconography

Description

Vor schnurverziertem, farblosem Grund sind die Vollwappen Thomas Kesselrings und Elisabeth Möttelis auf die gelbe Inschriftenkartusche gesetzt. Zwei Pfeiler mit vorgeblendeten, reich verzierten blauen Säulen tragen das rote Gebälk, dessen grüne Scheitelkartusche die Stifterdevise nennt. Daran schliesst sich im Oberbild die Anbetung der Heiligen Drei Könige an.

Iconclass Code
46A122(KESSELRING) · armorial bearing, heraldry (KESSELRING)
46A122(MÖTTELI VON RAPPENSTEIN) · armorial bearing, heraldry (MÖTTELI VON RAPPENSTEIN)
73B57 · adoration of the kings: the Wise Men present their gifts to the Christ-child (gold, frankincense and myrrh)
Iconclass Keywords
adoration · coat of arms · gift · gold · heraldry · incense · myrrh · offering · spice
Heraldry

Wappen Kesselring, Thomas: In Schwarz ein aufgerichteter goldener Löwe, einen goldenen Kesselhenkel haltend; Helm: silbern; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: ein wachsender goldener Löwe, einen goldenen Kesselhenkel haltend.
Wappen Mötteli von Rappenstein, Elisabeth: In Gold auf rotem Dreiberg ein natürlicher Rabe; Helm: silbern; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über goldener Krone ein natürlicher Rabe auf rotem Dreiberg.

Inscription

Thoma Kesselring der Zeit / Vogt vnd Verwalter der Herr= / schafft Weinfelden vnd Elsbet / Mötteline sein Eheliche Haus= / frow 1598
Gott erkens in gn / aden

Signature

CH

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Gut. Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Das Foto des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich weist weniger Sprungbleie auf (dafür Sprünge).

Nach Boesch müsste das Wappen Kesselring ersetzt sein. Es entspreche dem Wappen des Sohnes Kilian Kesselring und nicht demjenigen von Thomas. Dieses zeige einen grünen Dreiberg und in Rot einen schwarzen Kesselring wie auf der Scheibe von 1601 in der Kirche St Michael and Our Lady in Wragby (Fenster sIII 3b; vgl. Boesch, 1937, S. 62). Das Wappen ist jedoch nicht ergänzt und auch kein Flickstück.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes und rosa Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, SIlbergelb und blauer Schmelzfarbe.

History

Research

Thomas Kesselring (1539–1610), Neffe des Hans (Ratsmitglied in Frauenfeld), war Obervogt zu Liebenfels, Altenklingen und Weinfelden. Er war eifrig für die Verbreitung der evangelischen Konfession tätig und bürgerte sich in Märstetten ein (HBLS, 1927/4, S.479). Zur Frau hatte er Elisabeth Mötteli, eine Tochter des Beat Rudolf von Rappenstein genannt Mötteli († 1549) und der Martha von Schönau (Durrer, 1893, S. 250, Stammtaf.)
Von Thomas Kesselring und Elisabeth Mötteli gibt es eine Scheibe von 1601 in der Kirche Wragby/Nostell Priory in Yorkshire (sIII 3b; CVMA UK). In der Sammlung von Sizergh Castle (England) existiert zudem eine Allianzwappenscheibe seines Sohnes Kilian, die dieser 1632 als Nachstiftung einer väterlichen Allianzwappenscheibe machte (Haack, 2004, S. 16).

Die vorliegende Scheibe bestellte das Ehepaar in der Werkstatt des Konstanzer Glasmalers Konrad Hareisen. Die Szene der Anbetung der Heiligen Drei Könige kam auch auf der nach Wragby gelangten Scheibe zur Darstellung.

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1890, Nr. 199.
Heberle Köln, 1891, Nr. 181.
Rahn, 1892, S. 13.
Büchi, 1892, S. 7.
Bornhauser, 1922, S. 43f.
Rott, 1926, S. 83.
Rickenmann, 1932, S. 13f.
Boesch, 1937, S. 60–64.
Rickenmann, 1940, Abb.
Früh, 2001, S. 73.

Dating
1598
Original Donor

Kesselring, Thomas (1539–1610), Vogt Herrschaft Weinfelden · Mötteli, Elisabeth

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1891 Historisches Museum Thurgau

Previous Owner

Bis 1890 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz (Verkauf für 600 CHF)

Inventory Number
T 808

Bibliography and Sources

Literature

Boesch, P. (1937). Zwei Kesselring-Mötteli-Scheiben. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 74.

Bornhauser, K. (1922). Wappendenkmäler aus Weinfelden. Schweizer Archiv für Heraldik, Bd. 36, Heft 1–2.

Büchi, J. (1892). Kommissionsbericht über die Ankäufe an der Auktion Vincent und über die Beziehungen des Vereins zum schweizerischen Landesmuseum. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 32.

CVMA UK. Picture Archive, Corpus Vitrearum Medi Aevii Great Britain. CVMA Inv. Nr. 008198.Abgerufen von http://www.cvma.ac.uk/jsp/index.jsp.

Durrer, R. (1893). Die Familie von Rappenstein genannt Mötteli und ihre Beziehungen zur Schweiz. Der Geschichtsfreund. Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Bd. 48, S. 81–274.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Haack, A. (o. J. [2004]). Schweizer Bleifenster aus dem 16., 17. und 18. Jahrhunderts im Haus Laui in Morschach (unpubliziert, Maturarbeit).

Heberle, J. M., Köln (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.

Rahn, J.R. (1890). Die schweizerischen Glasgemälde der Vincentschen Sammlung in Constanz. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXII, Heft 6.

Rahn, J.R. (1892). Beschreibendes Verzeichnis der an der Auktion Vincent und in der thurgauischen historischen Sammlung aufbewahrten Glasgemälde. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 32.

Rickenmann, J. (1932). Thurgauische Familienwappen. Thurgauer Jahrbuch, Bd. 8.

Rickenmann, J. (1940). Thurgauer Wappenbuch. Genf: Roto–Sadag AG.

Rott, H. (1926). Die Konstanzer Glasmalerfamilie der Spengler. Badische Heimat 13.

References to Additional Images

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32149

Image Information

Name of Image
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_23
Credits
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Date
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Owner

Seit 1891 Historisches Museum Thurgau

Inventory

Reference Number
TG_23
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020