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BE_4876: Riss zu Wappenscheibe Gebhart
(BE_Bern_BHM_BE_4876)

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Iconography

Description

In der Mitte steht der leere Wappenschild, umgeben von einem Triumphbogen mit manieristischem Dekor und zwei Standfiguren vor den Pilastern: rechts ein Krieger und links ein Dichter. Mit Ausnahme einer kleinen Blume sind die Sockelzone und der rechte Teil des Triumphbogens nur in Vorzeichnung ausgeführt. Auch die Helmzier, die den Hinweis für die Bestimmung des Wappens gibt, ist nur in Bleistift gezeichnet. Links neben der Inschriftenkartusche hält ein Putto die Glaubensattributte Kreuz und Bibel, die Gegenstände, die sein rechter Nachbar hält, sind nicht bestimmbar.
Unterhalb des Schildes ist die Besitzerkennzeichnung Hans Rudolf Landos eingefügt und ein späterer Vermerk.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Die Helmzier in Form der miteinander verknoteten Büffelhörner gehört zum Wappen der Basler Familie Gebhart.

Inscription

Unterhalb des Wappenschildes: in Hellbraun "HRLando 1605", in Braun "Siehe auf der Rückseite" und in Rotbraun "Z 107". Auf der Rückseite in Braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 jars" und "n CF 5.4".

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Wasserzeichen: Baselstab
Horizontalknick
Papier an den Rändern stellenweise leicht gebräunt; Faltspuren
1987 restauriert.

Technique

Vorzeichnung in grauem Stift; Feder in Braun und Braunschwarz.

History

Research

Die allegorischen Figuren des Dichters und des Kriegers, die vor dem Triumphbogen stehen, gehen auf einen Holzschnitt Tobias Stimmers zurück (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 105). Die Figuren sind Bestandteil des Frontispiz von Stimmer für die von Peter Perna herausgegebene Gelehrtenbiographien von Paolo Giovio (Giovio 1577) sowie in der Gesamtausgabe Giovios von 1578 (Tobias Stimmer 1984, S. 223–230). Der Zeichner der Vorlage übernahm jedoch nur die Figuren vor den Säulen und stellte diese vor eine weitere Triumphbogenarchitektur mit weiblichen Hermenfiguren. Nach Hasler konnte folglich das Frontispiz nicht als Vorlage gedient haben (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 105), sondern es muss eine Originalzeichnung mit der gesamten Komposition Stimmers existiert haben. Von Plepp sind Nachrisse nach Vorlagen Stimmers überliefert, wie zum Beispiel der Riss der Sammlung Wyss (BHM 20036.124, BE_4875) belegt. Hasler verweist ausserdem auf einen in der Rahmenkomposition ähnlich gestalteten Scheibenriss Plepps von ca. 1592/93 (Inv. 33250) in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München (Hasler 1996/1197, 1. Bd. S. 105; Ganz 1966, S. 77). Auf dieser Grundlage schreibt Hasler den Riss dem jungen Plepp zu.
Das Wappen ist einzig anhand der Helmzier in Form von miteinander verknoteten Büffelhörner zu identifizieren, die zum Wappen der Basler Familie Gebhart gehören.

Dating
Um 1578
Period
1570 – 1590
Original Donor

Gebhart

Owner

Schweizerische Eidgenossenschaft

Previous Owner

Bis 1605 Ludwig Koch Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventory Number
BHM 20036.458

Bibliography and Sources

Literature

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 105, Kat. Nr. 107).

Tobias Stimmer 1539–1584 (1984). Spätrenaissance am Oberrhein, Ausst. Kunstmuseum Basel Sept. bis Dez. 1984. Basel.

Ganz, P. L. (1966). Die Basler Glasmaler der Spätrenaissance und der Barockzeit. Basel/Stuttgart.

Giovio, P. (1577). Pauli Iovii Elogia virorum literis illustrium, quotquot vel nostra vel avorum memoria vixere: ex eiusdem musaeo (cuius descriptionem una exhibemus) ad vivum expressis imaginibus exornata. Basel: Perna, hhttp://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11056139-2.

Image Information

Name of Image
BE_Bern_BHM_BE_4876
Credits
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Owner

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventory

Reference Number
BE_4876
Author and Date of Entry
Marion Gartenmeister 2019