Name

Reformierte Kirche, ehem. Benediktinerklosterkirche

Address
Dorfstrasse
3556 Trub
Geographical Hierarchy
Coordinates (WGS 84)
Author and Date of Entry
Uta Bergmann 2015
Information about the Building

Die Gemeinden Trub, Trubschachen, Langnau, Schangnau, Lauperswil und Rüderswil gehörten bis 1798 zur Landvogtei Trachselwald. In den 1120er Jahren gründete der Edle Thüring von Lützelflüh das dem hl. Kreuz geweihte Benediktinerkloster in Trub. Zunächst dem Kloster St. Blasien unterstellt, stand es seit 1130 unter dem direkten Schutz des deutschen Königs, was ihm erlaubte, zum bedeutendsten Emmentaler Kloster heranzuwachsen. Bereits seit dem 13. Jahrhundert im Einflussbereich Berns stehend (die Stadt besass seit 1286 eine Schirmherrschaft über das Kloster), wurde dieses bei der Reformation 1528 säkularisiert und als Besitz Berns der Landvogtei Trachselwald angegliedert. Seit 1528 diente die ehemalige Klosterkirche als Dorfpfarrkirche. Nach einem Brand 1501 wurde die romanische Klosterkirche erneuert. Eine tiefgreifende Umwandlung des Baus erfolgte anschliessend 1641/42 bzw. 1645 (Turm). Damals ersetzt der Prismeller Baumeister Ulrich Isenmann den Mönchschor durch einen kleineren Polygonalchor mit Spitzbogenfenstern und Triumphchor. Gleichzeitig erneuerte er im Schiff die Südwand und ein Drittel der Westwand mit rundbogigen Schiffsfenstern. Von diesem Umbau datieren auch die Kanzel (1643), der Abendmahlstisch (1645) und der Taufstein (1642). Beim Umbau der Kirche 1641–45 wurden die Fenster durch den Glaser Peter Wächter aus Lauperswil neu verglast (Amtsrechnungen Trachselwald). Zugleich hatte Meister Jakob Schläfli, Glasmaler aus Burgdorf, die alten Glasgemälde wieder instand zu stellen: "Etlich alter Herren Amtlüten und anderer Herren Wappen, so hievor im Chor zu Trub gestanden und nun etwas verwüstet waren, useinander zu tun, ordentlich zu sübern und wo von nöten zu ergänzen und wieder in das Chor zu setzen." (Amtsrechnungen Trachselwald, zitiert nach Nil 1942, S. 45). Renovationen fanden später mehrfach statt: 1746 (Chordach), 1784 (Chorwandverkleidung), 1923–26 (Gesamtsanierung), 1939 Abänderung (Einfügen von Masswerkschmuck), 1957 und 1966 Neuverglasung der Chorfenster durch den Zürcher Glasmaler Max Hunziker (Versetzen der alten Glasgemälde ins Schiff), 1976/77 Gesamtrestaurierung, Bauuntersuchung mit Grabungen. (Gerber/Zaugg 2006; Nil 1942, S. 62–66).

Literature

Georg Walther Nil, Die Kirche zu Trub im Laufe der Jahrhunderte. Denkschrift an die Erneuerung vor 300 Jahren, Langnau 1942.

Michael Gerber/Karin Zaugg, Trub im Emmental (Schweizerische Kunstführer), Bern 2006.

Zita Caviezel, Georges Herzog, Jürg A. Keller u. Ursula Maurer (2006). Trub, in: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Solothurn. Kunstführer durch die Schweiz. Bern: Ges. für Schweizerische Kunstgeschichte, S. 572.

Verschiedene Unterlagen: http://www.kirchetrub.ch/startseite/archiv/dokumente.html (26.10.2016).