Der Kirchensatz von Lauperswil besass 1294 das Kloster Trub. Dieses stand seit 1286 mit Bern im Burgrecht. Lauperswil selbst gehörte zur bernischen Vogtei Trachslwald, d.h. es unterstand Berns hoher Gerichtsbarkeit. Bei der Reformation 1527 wurde das Kloster Trub säkularisiert und die Kirche Lauperswil kam an Bern.
Die spätgotische Saalkirche mit eingezogenem, dreiseitig schliessendem Chor wurde um 1518 unter Belassung des älteren Turms neu erbaut, was Anlass zu den Fenster- und Wappenstiftungen bot. 1775–78 Barockisierung der Fenster: die anfänglich spitzbogigen Masswerkfenster, in welche die Glasgemälde ursprünglich eingelassen waren, werden in Rundform abgewandelt. 1908 Renovation, 1936 Innen- und 1968 Aussenrenovation, 1990 Innenrenovation mit Grabung.
1840 steuerte die Berner Regierung 500 Franken zur Ausbesserung der Glasgemälde bei. Sie lehnte es damals aber ab, die Glasgemälde ins BHM bringen zu lassen. Am 21. Dezember 1891 wurde die Berner Regierung in Kenntnis gesetzt, dass man in Lauperswil beabsichtige, die Glasgemälde an Private zu verkaufen. Die Kirchendirektion stellte sich aber gegen diese Absicht (vgl. Klopfstein 1936, S. 13f.).
Walter Klopfstein, Die Baugeschichte der Kirche von Lauperswil, Bern 1936.
Hans Minder, Lauperswil. Geschichte einer emmentalischen Gemeinde und ihrer Bewohner, Lauperswil 2002.