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CG_389: Marthas Ankunft im Marseille und Tod Marthas-Fenster
(FRA_Seurre_Hopital_ChapelleSaintLouis_CG_389)

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Titel

Marthas Ankunft im Marseille und Tod Marthas-Fenster

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1880
Masse
350 x 180 cm (ca.)
Standort
Lage
s III
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Grosses Rundbogenfenster mit zwei übereinanderliegenden Bildszenen in einer luftigen dreiteiligen Bogenarchitektur im Stil der Renaissance. Unten ist die heilige Martha dargestellt, die einer Legende zufolge mit ihrer Schwester Maria und ihrem Bruder Lazarus in einem steuerlosen Boot ausgesetzt wurde, das an die Mittelmeerküste beim späteren Marseille antrieb. Die drei Geschwister stehen betend zusammen in der Bootsmitte (das Gesicht von Martha trägt heute die Züge eines Mannes), während andere Bootsinsassen rudern und Ausschau nach Land halten. Im Hintergrund ist ein Ufer mit Burg zu sehen. Die obere Fensterhälfte nimmt eine Darstellung von Marthas Tod ein: die Heilige ist auf ein Tuch gebettet, neben ihr knien die Geschwister Maria und Lazarus im Kreis von weiteren Trauernden. Zu Füssen der Heiligen erscheint in Wolken ein Kreuz mit dem gekreuzigten Jesus Christus. Im Hintergrund sind drei betende Nonnen gezeigt. Am Fensterfuss im architektonischen Sockel Kartusche mit Jahreszahl; zwischen den beiden Bildszenen Medaillon mit dem Monogramm der Heiligen. Ein farbiger Ornamentrahmen fasst das gesamte Fenster ein.

Iconclass Code
11HH(MARTHA)68 · Totenbett der hl. Martha: Maria Magdalena erscheint und entzündet eine Kerze; Christus oder die Hand Gottes können erscheinen
11HH(MARY MAGDALENE)411 · Maria Magdalena, Martha und Lazarus landen in Marseille
48A9876 · Kartusche (Ornament)
48AA9831 · Ornamente in Form von Laubwerk, Ranken, Zweigen - AA - stilisiert
48AA9856 · Ornamente, die von architektonischen Details abgeleitet sind - AA - stilisiert
Iconclass Stichworte
Inschrift

INRI
SM
Ano·Dni·1880

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

1971 restauriert durch den Glasmaler Claude Bertrand, Verdun-sur-le-Doubs (siehe https://pop.culture.gouv.fr/notice/palissy/IM21000721 (abgerufen am 5.8.2024)). Dabei wurden die Gesichtszüge diverser Personen, die offenbar durch Schwarzlotverluste unkenntlich geworden waren, nachgezeichnet oder neu gezeichnet.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Eine von vier Glasmalereien der Kapelle Saint-Louis des Krankenhauses von Seurre. Die Glasmalereien wurden von der Oberschwester Louise Petitjean de Lagarde 1876 und 1880 gestiftet, nachdem die blank verglasten Fenster der Kapelle durch Hagelschlag stark beschädigt worden waren (siehe Javelle, 1980, 7). Die vier Fenster sind Jesus Christus und Maria sowie dem Schutzpatron der Kapelle (hl. Ludwig IX.) und der Schutzpatronin der Kongregation, die das Krankenhaus betrieb (hl. Martha), gewidmet. Sie zeigen unter anderem Bildszenen, welche Krankenpflege und Heilung thematisieren. Alle vier Fenster stammen aus der Pariser Glasmalerei-Werkstatt Gsell-Laurent, was ein Werkverzeichnis von 1881 und mehrere im Musée Carnavalet in Paris erhaltene Entwürfe belegen.
Die Glasmalereien wurden 1971 restauriert. Dabei wurden die Gesichtszüge diverser Personen, die offenbar durch Schwarzlotverluste unkenntlich geworden waren, nachgezeichnet oder neu gezeichnet.
Zum Fenster s II wird im Musée Carnavalet in Paris eine Entwurfszeichnung aufbewahrt (D.16260). Sie zeigt, dass bei einer Restaurierung die Figur der Martha fälschlicherweise das Gesicht eines Mannes (Jesus Christus?) erhielt. Bei den drei Nonnen, die im Hintergrund der oberen Bildszene zu sehen sind, handelt es sich vermutlich um Schwestern der Kongregation der heiligen Martha; womöglich ist in der Mitte die Stifterin der Fenster porträtiert.

Datierung
1880
StifterIn

Petitjean de Lagarde, Louise, Oberschwester

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Javelle, F. (1981). Hôpital de Seurre: ses origines, son évolution depuis 1688. Syndicat d’initiative, 7.

Gsell-Laurent (1881). Peinture sur verre, vitraux d’église et d’édifices civils, Gsell-Laurent [Inserat mit Werkverzeichnis]. Revue de l’art chrétien, 14/31 (1).

Bildinformationen

Name des Bildes
FRA_Seurre_Hopital_ChapelleSaintLouis_CG_389
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Aufnahmedatum
2024

Inventar

Referenznummer
CG_389
Autor*in und Datum des Eintrags
Katrin Kaufmann 2023