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PB_1: Standesscheibe Zürich
(ZH_Zuerich_SNM_PB_1)

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Titel

Standesscheibe Zürich

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zeiner, Lukas · durch Quelle gesichert
Datierung
1500/01

Ikonografie

Beschreibung

Umfasst von einem Rundbogen auf filigranen spätgotischen Säulen der vom bekrönten Reichsschild überhöhte Wappenschild Zürichs in Begleitung zweier Löwen. Vor rotem Damastgrund auf Fliesenboden stehend, halten beide Schildwächter in ihren Pranken ein Zürcher Banner. Davon zeigt dasjenige rechts die Stadtheiligen Regula, Felix und Exuperantius. Als Zwickelfüllungen oben auf den Säulenkapitellen postiert links ein Bannerträger und rechts ein Hellebardier.

Iconclass Code
11H(EXUPERANTIUS) · männliche Heilige (EXUPERANTIUS)
11H(FELIX & REGULA) · männliche Heilige (FELIX & REGULA)
25F23(LION) · Raubtiere: Löwe
25F33(EAGLE)(+12) · Greifvögel: Adler (+ Wappentiere)
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
45C14(HALEBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen) (HALEBERD)
46A122(ZUERICH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZUERICH)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zürich: Schräg geteilt von Silber und Blau. Reichswappen: In Gold schwarzer goldnimbierter Doppeladler.

Inschrift

keine

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein kleines altes Flickstück unten zwischen den Füssen des Löwen links; mehrere Sprungbleie und einige Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Zürcher Standesscheibe gehört zum Standesscheibenzyklus, den die zehn Alten Orte um 1500 in ihren Tagsatzungssaal nach Baden stifteten. Ausführen liessen sie ihn bei dem zu dieser Zeit führenden Schweizer Glasmaler, Lukas Zeiner (um 1454–vor 1513) von Zürich. Den Beleg dafür liefern die Seckelmeister-Rechnungen Solothurns von 1500. Wie daraus hervorgeht, entlöhnte die dortige Obrigkeit damals Zeiner für das nach Baden gelieferte Fenster mit 8 Pfund 10 Schilling. Seine für dort bestimmten zehn Glasgemälde zeigen die vom bekrönten Reichsschild überhöhten Standeswappen jeweils vor farbigem Damastgrund unter einer Bogenarchitektur in Begleitung zweier die Ortsbanner haltenden Schildwächter. Zeiner schuf damit eine Komposition, die über Jahrhunderte vorbildhaft bleiben sollte.
Um 1812 wurde der Zyklus vom Badener Rat an den Zürcher Bürgermeister Hans Conrad Escher vom Luchs (1743–1814) verkauft. Von ihm kam er an den Berner Staatsmann und Geschichtsforscher Niklaus Friedrich von Mülinen (1760–1833), der ihn in seiner 1821 vollendeten Sommerresidenz, der Chartreuse in Hilterfingen, zur Aufstellung brachte. Nach dem 1831 erfolgten Verkauf der Chartreuse an Rudolf Emil Adolf de Rougemont (1805–1844) verblieb der Zyklus zunächst dort. Unter der Witwe de Rougemonts, der seit 1848 in zweiter Ehe mit Albert von Parpart (1813–1869) verheirateten Adele von Bonstetten (1814–1883), gelangte dann dieser 1863 an deren neuen Wohnsitz, Schloss Hünegg in Hilterfingen (Hasler 2023, S. 35–43). Von den zehn Standesscheiben aus dem Tagsatzungssaal Baden wurde die Zürcher ebenso wie die Glarner, Zuger und Solothurner vom Ehepaar Parpart-Bonstetten offenbar schon bald nach dessen Übersiedlung in die Hünegg verkauft. Sie dürfte dabei direkt an Johann Rudolf Rahn gelangt sein.

Die Scheibe wird genannt in:
Katalog Ausstellung von älteren Glasmalereien, 1877, S. 16, Nr. 13.
Waldmann-Ausstellung Zürich, 1889, S. 10, Nr. 54.
Schweiz. Gesellschaft für Erhaltung hist. Kunstdenkmäler, 1891, S. 25, Nr. 123.
Ankäufe,1913, S. 41.
Schmitz, 1913, S. 176, Abb. 299.
Lehmann, 1925, S. 99.
Lehmann, 1926, S. 20, 40–42, Abb. 21.
Ganz, 1927, S. 55f., Taf. V.
Deonna, 1938, S. 172.
Fietz, 1938, Abb. 1.
Gysin, 1948, Nr. 1, S. 8–10.
Lehmann, 1949, S. 130, Abb. 5.
Zürich 1351–1951, 1951, S. 20f.
Schneider, 1954, S. 21–23, Abb. 3.
Boesch, 1955, S. 70–72.
Schneider, 1970, S. 44, Nr. 68.
Hoegger, 1976, S. 225–229, Nr. 1, Farbtaf. II.
Mattern, 1983, S. 53, Abb. 1.
Schneider, 1988, S. 14–16, Taf. S. 13.
Anderes/Hoegger, 1989, S. 36, Abb.
Gamboni u.a., 1991, S. 131–136, Abb. 5.
Tavel von, 1992, S. 88, Abb. 102a.
Butts/Hendrix, 2000, S. 46–48.
Bericht über die 108. Generalversammlung, 2000, S. 60, Abb. 6.
Hasler, 2002, S. 9, Abb. 7a.
Hoegger, 2002, S. 26, 29, Abb. 20.
Mensger, 2012, S. 485f.
Hasler, 2023 (BEZG), S. 43, Nr. 2.
Hasler, 2023, S. 10.

Datierung
1500/01
Zeitraum
1500 – 1501
StifterIn

Zürich, Stand

Ursprünglicher Standort
Rathaus, Baden · Tagsatzungssaal
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1913 Schweizerisches Nationalmuseum Zürich

Vorbesitzer*in

Seit 1812 Hans Conrad Escher vom Luchs, Zürich · Seit ca. 1821 Chartreuse (Hilterfingen), bis 1831 unter Niklaus Friedrich von Mülinen und danach unter Rudolf Emil Adolf de Rougemont bzw. dessen Gattin Adele von Bonstetten · Seit 1863 Albert von Parpart und Adele von Bonstetten, Schloss Hünegg (Hilterfingen) · Vor 1877–1913 Johann Rudolf Rahn, Zürich

Inventarnummer
LM 12804

Bibliografie und Quellen

Literatur

Anderes, B./Hoegger, P. (1989). Die Glasgemälde im Kloster Wettingen. Baden: Baden-Verlag (2. Aufl.).

Ankäufe (1913). Jahresbericht Schweizerisches Landesmuseum. Bd. 22.

Bericht über die 108. Generalversammlung der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft in Zürich vom 12. und 13. Juni 1999 (2000). Schweizer Archiv für Heraldik 114, H. 1.

Boesch, P. (1955). Die Schweizer Glasmalerei. Schweizer Kunst Bd. 6. Basel: Birkhäuser Verlag.

Butts, B./Hendrix, L. (2000). Painting on Light. Drawings and Stained Glass in the Age of Dürer and Holbein. Ausstellungskatalog The J. P. Getty Museum/The Saint Louis Art Museum. Los Angeles: The J. Paul Getty Trust.

Fietz, H. (1938). Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Bd. I. Die Bezirke Affoltern und Andelfingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 7. Basel: Verlag E. Birkhäuser & Cie. AG.

Deonna, W. (1938). Catalogue du Musée Ariana. Fondation G. Revilliod Ville de Genève. Genève: Impr. Albert Kundig.

Gamboni, D. u.a. (Hrsg.). (1991). Zeichen der Freiheit. Das Bild der Republik in der Kunst des 16. bis 20. Jahrhunderts. Ausst.-Kat. 21. Europäische Kunstausstellung, Bernisches Historisches Museum und Kunstmuseum Bern, Juni bis September 1991. Bern: Stämpfli.

Ganz, P. (1927). Zürcher Standesscheibe vom Jahre 1500. Schweizer Archiv für Heraldik 41, H. 2.

Gysin, F. (1948). Zürich – Schweizerisches Landesmuseum. Ein wiedergefundenes Meisterwerk von Lukas Zeiner. Musées Suisses – Schweizer Museen. November 1948, Nr. 1.

Hasler, R. (2002). Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 3. Aarau: Lehrmittelverlag des Kantons Aargau.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.

Hasler, R. (2023). Sonderausstellung 2022–2023: "Auf barbarische Weise verzettelt". Jahresbericht 2022 Stiftung Schloss Hünegg. Hünegg: Stiftung Schloss Hünegg.

Hasler, R. u.a. (2020). Formen der Selbstrepräsentation: Die Glasscheibensammlung im Reding-Haus an der Schmiedgasse in Schwyz. Schwyzer Hefte, 112. Schwyz: Verlag Schwyzer Hefte, S. 34–39.

Hoegger, P. (1976). Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Bd. VI. Der Bezirk Baden. I. Baden, Ennetbaden und die oberen Reusstalgemeinden. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Bd. 63. Basel: Birkhäuser Verlag.

Hoegger, P. (2002). Glasmalerei im Kanton Aargau. Kloster Wettingen. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 1. Aarau: Lehrmittelverlag des Kantons Aargau.

Katalog der Ausstellung von älteren Glasmalereien aus hiesigem Privatbesitz. Künstlergut Zürich, Mai 1877.

Lehmann, H. (1925). Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz. Frauenfeld/Leipzig: Verlag Huber & Co.

Lehmann, H. (1926). Lukas Zeiner und die spätgotische Glasmalerei in Zürich. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich 30, Heft 2.

Lehmann, H. (1949). Aus der Kulturgeschichte der Heimat. Eine Sammlung von Einzelbeiträgen aus dem Appenzeller Kalender. Trogen: Verlag Fritz Meili.

Mattern, G. (1983). Die Wappenpyramide. Schweizer Archiv für Heraldik 97.

Mensger, A. (2012). Die Scheibenrisse der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Bd. 2. Von Murer bis Zeiner, Anonyme. Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag.

Schmitz, H. (1913). Die Glasgemälde des königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Band 1. Text. Verlag Julius Bard: Berlin.

Schneider, J. (1954). Die Standesscheiben von Lukas Zeiner im Tagsatzungssaal zu Baden (Schweiz). Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Standesscheiben. Basler Studien zur Kunstgeschichte, Bd. XII. Basel: Birkhäuser Verlag.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa: Verlag Th. Gut & Co.

Schneider, J. (1988). Lux Zeiner. Bahnbrecher der Wappenscheibenkunst. Turicum. Vierteljahresschrift für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Jg. 19, Winter 1988.

Schweizerische Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler (Hrsg.) (1891). Ausstellung von Glasgemälden aus eidgenössischem und Privatbesitz im Grossen Börsensaale in Zürich. Zürich: Ulrich & Co. im Berichthaus.

Tavel, H.-C. von (1992). Nationale Bildthemen. Ars Helvetica X. Disentis: Pro Helvetia/Desertina Verlag.

Waldmann-Ausstellung im Musiksaal Zürich 21. Juni–27. Juli 1889 (1889). Ausstellungs-Katalog. 3. Aufl. Zürich: Schröter & Meyer.

Zürich 1351–1951. [Ausstellung] Kunsthaus Zürich Juni bis August 1951 (1951). Zürich.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 11890

Ausstellungen

Ausstellung von älteren Glasmalereien aus hiesigem Privatbesitz. Künstlergut Zürich, 1877
Waldmann-Ausstellung im Musiksaal Zürich, 21. Juni–27. Juli 1889
Ausstellung von Glasgemälden im Grossen Börsensaale in Zürich, 1891
Zürich 1351–1951. [Ausstellung] Kunsthaus Zürich Juni–August 1951
Zeichen der Freiheit, Bernisches Historisches Museum / Kunstmuseum Bern, 1.6.–15.9.1991
Gesichter einer Kriegsgeschichte. 1515 Marignano, Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, 27. März bis 28. Juni 2015

Bildinformationen

Name des Bildes
ZH_Zuerich_SNM_PB_1
Fotonachweise
© Schweizerisches Nationalmuseum
Link zum Originalfoto
Eigentümer*in

Seit 1913 Schweizerisches Nationalmuseum Zürich

Inventar

Referenznummer
PB_1
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2023