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VMR_462: Fenster von der Apotheke Wengi Solothurn · Vitrail provenant de la pharmacie à Soleure
(FR_Romont_VMR_VMR_462.1)

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Titel

Fenster von der Apotheke Wengi Solothurn · Vitrail provenant de la pharmacie à Soleure

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Werkstatt / Atelier
Datierung
1909

Ikonografie

Beschreibung

Das aus insgesamt neun einzelnen Bildfeldern bestehende Fenster stammt von der Apotheke Wengi in Solothurn. 

Das mittlere und grösste Bildfeld zeigt eine figürliche Szene mit einer Stadtansicht, im Vordergrund befindet sich eine Kanone, die auf die Stadt gerichtet ist. Zwischen Kanone und Stadt steht der Solothurner Schultheiss Niklaus Wengi.
Die zwei seitlichen Bereiche (auf der gleichen Höhe des Figurenfeldes) zeigen je ein sog. Apothekenzeichen, bestehend aus der um den Äskulapstab gewundenen Schlange und einer Waagschale als Hinweis auf das für die Medikamentenherstellung notwendige präzise Abwägen von Arzneien. Über dem Hauptfeld folgt der Schriftzug «WENGI APOTHEKE», unter dem Figurenfeld «SEIT 1909». In den vier Ecken des Fensters befindet sich je eine einfache Blume (gelbe Blüte, oranger Blütenstempel, wenig Grün für die Kelchblätter, roter Grund). Die Glasbereiche, die die floralen Dekorationen, die Inschriften und die Apothekersymbole tragen, weisen ein Rechteck-Grundmuster auf, das aus transparentem Glas besteht.

Ausgestellt sind aus konservatorischen Gründen nur das mittlere Bildfeld und die Apothekenzeichen.

Iconclass Code
11P1641 · die Reformation (römisch-katholische Kirche vs. Protestantismus)
49G81 · Medikament, Medizin
49G82 · Pharmazeut, Drogist, Apotheker; Apotheke
92F28(ROD AND SERPENT) · Attribute des Aesculapius: Stab und Schlange
Iconclass Stichworte
Inschrift

SEIT 1909 (auf einem der Panele), WENGI APOTHEKE (auf einem weiteren Panel)

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Technik

Farbloses, braunes, blaues, graues, gelbes, grünes und rotes Glas, Opaleszentglas, teilweise geätzt, Bemalung mit Schwarzlot, Doublierungen bei den Händen und dem Kopf, Verbleiung.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Ursprünglich wurde die Apotheke im Jahr 1909 vom Inhaber, Alexander Hugo Blumenthal, am Dornacherplatz 136 gegründet, wofür auch die Scheiben geschaffen wurden. 
1919 zog die Apotheke mitsamt den Fenstern an den Standort an der Hauptbahnhofstrasse 2 (heute: Hauptbahnhofstrasse 7) und trug seither den Namen Bahnhofsapotheke Wengi. Sie befand sich bis 1990 im Erdgeschoss des Eckhauses und verfügte über zwei Schaufenster. Eines davon war wohl mit dem farbigen Fenster ausgestattet. Eine Abbildung aus den 1980er Jahren zeigt das Fenster noch mit der Inschrift «A. BLUMENTHAL» unter dem Bildfeld (anstatt dem später hinzugefügten Hinweis auf das Jahr 1909). 

In der Nähe des ersten Standorts der Apotheke, dem Dornacherplatz, befindet sich schon seit dem Mittelalter eine Brücke, die die Stadtteile über die Aare hinweg verbindet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts trägt sie den Namen Wengi-Brücke. Benannt ist sie nach Schultheiss Niklaus von Wengi (1485–1549). Gemäss einer Legende soll er sich 1533 vor eine Kanone gestellt haben, um den Frieden zwischen der katholischen Mehrheit und der reformierten Minderheit, die sich südlich der Aare verschanzt hatte, zu erzwingen. Er wurde durch sein beherztes Eingreifen ein Held der solothurnischen Reformation und gelangte im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts oft als Sinnbild der Toleranz zur Darstellung.

Stilistisch ist das Figurenfeld dem Jugendstil verpflichtet. Eine kostbare Besonderheit ist der Einsatz von nuancenreichem und teilweise strukturiertem Opaleszentglas. Das bunte Schillern in unterschiedlichsten Farben in einem Stück Glas – entwickelt in den Vereinigten Staaten von John la Farge in den 1870er Jahren – wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts auch von europäischen Künstlern eingesetzt.

Das Kunstmuseum Solothurn besitzt ein Glasgemälde von Adolf Kreuzer, das ebenfalls Niklaus von Wengi zeigt. Das Museum Blumenstein besitzt verschiedene andere Darstellungen, beispielsweise Münzen oder Stiche mit der gleichen Ikonographie.

Datierung
1909
Eingangsdatum
avril-mai 2001
Eigentümer*in

Museum Blumenstein, Historisches Museum Solothurn

Inventarnummer
Museum Blumenstein 2001.6

Bibliografie und Quellen

Literatur

Giese, F. (2021). Schweizer Tradition trifft auf amerikanische Innovation: Opaleszentglas in der Schweizer Glasmalerei um 1900. Zeitschrift des Schweizer Netzwerks für Historismus, 2, S. 51-63. Abgerufen am 16. August 2022, von https://www.historismus.ch/_files/ugd/5c22cb_f834482c99694cd5998ad22a2c71ced0.pdf?lang=de.

Michel, P.-F. (1986). Jugendstilglasmalerei in der Schweiz. Kunstverlag Weingarten, S. 50, 51, 150 (Anm. 41).

Moser, W. (1986). Die Namen "Wengi- und Kreuzacker-Brücke" – und 35 Strassenbenennungen in Solothurn, 1898. Jurablätter. Monatsschrift für Heimat- und Volkskunde, Band 48 (6), S. 85-90. http://doi.org/10.5169/seals-862668.

Organ des Schweizerischen Apotheker-Vereins (Hrsg.). (1909). Schweizer Wochenschrift für Chemie und Pharmacie/Journal suisse de chimie et pharmacie, 47 (43), S. 672.

Wagmann, W. (20.01.2020): Die uralte Solothurner Verkehrsachse ist ein Flickwerk und muss ersetzt werden. Solothurner Zeitung, 
https://www.solothurnerzeitung.ch/solothurn/stadt-solothurn/die-uralte-solothurner-verkehrsachse-ist-ein-flickwerk-und-muss-ersetzt-werden-ld.1406064.

Ausstellungen
  • seit September 2021: Exposition permanente, Vitromusée Romont, Combles

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VMR_462.1
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2021
Copyright
unbekannt
Eigentümer*in

Museum Blumenstein, Historisches Museum Solothurn

Inventar

Referenznummer
VMR_462
Autor*in und Datum des Eintrags
Christina Snopko 2022

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
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