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TG_1677: Riss zu Wappenscheibe Placidus Brunschwiler, Abt Kloster Fischingen
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1677)

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Titel

Riss zu Wappenscheibe Placidus Brunschwiler, Abt Kloster Fischingen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1624

Ikonografie

Beschreibung

Das von Mitra und Pedum überhöhte gevierte Wappen Placidus Brunschwilers wird von der Muttergottes mit dem Jesuskind und der hl. Katharina mit dem Rad begleitet. Das Oberbild zeigt Szenen aus dem Leben der hl. Idda, nämlich die Auffindung des Ringes, die Entdeckung Iddas, deren Sturz von der Toggenburg und deren Kirchgang mit dem Hirsch. Die Stifterinschrift befindet sich in der Rollwerktafel am Scheibenfuss.

Iconclass Code
11FF4122 · Maria, stehend (oder in halber Größe), das Christuskind auf ihrem Arm sitzend (Christus zur Linken Marias) - FF - das Christuskind zur Rechten Marias
11HH(CATHERINE) · Katharina von Alexandrien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Krone, Kaiser Maxentius, Palmwedel, Ring, Schwert, Rad
11HH(IDDA) · weibliche Heilige (IDDA)
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122(BRUNSCHWILER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BRUNSCHWILER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Brunschwiler, Placidus, Abt Kloster Fischingen: Geviert, 1 und 4 in Blau zwei übereinander vorbeischwimmende Fische (Fischingen), 2 und 3 in Silber eine eingebogene rote Spitze mit zweiröhrigem Brunnen, begleitet von zwei roten Rosen (Brunschwiler); anstelle von Helm und Helmzier: Mitra mit Infuln, Pedum und Panisellus.

Inschrift

Placidvs von Gottes Gnaden Abbte Des Würdigen / Gotteshauβ Beÿ S. Jdda zů Vischingen. Anno / 1624
Angaben auf der Rückseite:
Dem Lehrjungen Hanβ Vlrich Jegli / Zů Got vnd dem glück hoff ich alle augenblick / ach Gott mall mir in daβ hertz hier ihn durch dinen / heilligen finger Din [denn] Daβ ist / Daβ hö[ch]ste begöntgen [begehren?] darin / Ewig seÿ globd den namen dÿhn.

Ausfuhrstempel
Otto Wessner

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut, ein Querfalz.

Technik

Braunschwarze Feder auf Papier; grau laviert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Placidus Brunschwiler (1589/90 Sirnach–1672 Fischingen), von Sirnach, war der Sohn des Bauern Johannes und der Barbara Stanger. In jungen Jahren trat er in das Kloster Fischingen ein und war dort von 1616–1672 Abt. In seiner Regierungszeit festigte sich die innere Reform, indem er die Ämterstruktur änderte (Mönche anstelle von Weltlichen), Ausbildung und Wissenschaft förderte sowie Chorgebet und Liturgie vermehrt pflegte. Die Zahl der Mönche stieg unter ihm von acht auf sechsundzwanzig. Abt Brunschwiler, Verfasser eines Wappen- und Tagebuches, stärkte zudem das religiöse Leben durch die Gründung von Bruderschaften. Er sicherte die materielle Grundlage des Klosters durch gute Verwaltung und Bewirtschaftung der Güter sowie durch geschickte Neuerwerbungen wie zum Bespiel der Herrschaft Spiegelberg bei Lommis im Jahre 1629. Von der unter ihm in Gang gekommenen regen Bautätigkeit zeugen die Kirchenrenovationen in den Klosterpfarreien, die Vergrösserung der Iddakapelle von 1625, der Bau des Schlosses Bettwiesen (Sommerresidenz des Abtes) von 1627, die Neubauten von Abts-, Gäste- und Krankenhaus im Jahr 1635 sowie der Bau der Pilgerkapelle St. Margarethen von 1640–1642 (Schildknecht, 2003, S. 762; Brauchli 2003, S. 184–186; Meyer, 1986, S. 702; Sirnach 1979-; Meyer 1976, S. 122f.).
Eine 1616 von Placidus Brunschwiler in den Kreuzgang des Zisterzienserinnenklosters Tänikon gestiftete Scheibe befindet sich heute im Musée Ariana in Genf. Zudem liess dieser vom Zuger Glasmaler Christoph Brandenberg 1623 eine heute verschollene Bildscheibe mit der Kreuzigung für den Kreuzgang des Zisterzienserklosters Wettingen ausführen (Hoegger 2002, S. 342f., Abb. 153). Des weiteren sind in Fischingen eine 1626 von Paul Müller geschaffenen Bildscheibe für diesen Abt (TG_102) und im Historischen Museum des Kantons Thurgau in Frauenfeld eine von ihm 1640 (1649) bei Hans Ulrich Jegli in Auftrag gegebene Wappenscheibe (TG_224) erhalten.

Diese letztgenannte Wappenscheibe schuf Hans Ulrich Jegli leicht abgewandelt nach vorliegendem Riss, der sich seit seiner Lehrzeit in seinem Besitz befand. Eine ungewöhnliche Inschrift auf der Rückseite des Risses besagt, dass dieser dem Lehrjungen Hans Ulrich Jegli verehrt wurde. Dies erfolgte vor 1628, da Jegli wahrscheinlich in diesem Jahr zum Meister angenommen wurde. 1626 erhielt Hans Ulrich auch von Gotthard Ringgli einen Scheibenriss verehrt (Boesch 1955, S. 64). Da Hans Ulrich vermutlich bei seinem Vater Hans Jegli in der Lehre war, vermutete Thöne, dass diesem der Riss zuzuweisen sei (Thöne, 1670, Nr. 1016). Hans Jeglis signierter Riss im Historischen Museum Thurgau von 1607 (TG_1789) unterscheidet sich jedoch in stilistischer Hinsicht, insbesondere im Schriftcharakter. Wer den vorliegenden Riss schuf und ihn dem Lehrjungen Hans Ulrich Jegli schenkte, muss offen bleiben.

Der 1624 datierte Riss diente möglicherweise für eine Stiftung Brunschwilers in die Idda-Kapelle des Klosters Fischingen. Diese wurde 1625 auf Betreiben des Fischinger Abtes erweitert und mit drei neuen Altären ausgestattet (vgl. Knoepfli, 1955, S. 87).

Der Scheibenriss wird genannt in:
Mincieux/Kundig, 1970, Nr. 455, Abb.
Thurgauer Zeitung, 1970, Nr. 146, Donnerstag 25. Juni 1970, Abb.
Thöne, 1970, Nr. 1016, Abb (Hans Jegli).
Barockes Fischingen, 1991, S. 272, Abb. S. 273.

Datierung
1624
StifterIn

Brunschwiler Placidus (1616-1672), Abt Kloster Fischingen

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1970 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1927 Sammlung Otto Wessner, St. Gallen · Arnold Hess, Frauenfeld · 1970 August Laube & Sohn, Zürich

Inventarnummer
T 3399

Bibliografie und Quellen

Literatur

Barockes Fischingen. Ausstellung zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Kloster Fischingen 1980–1991. Katalog (1991). Fischingen: Verein St. Iddazell.

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Brauchli, H. (2003). Thurgauer Ahnengalerie. Weinfelden: Hans Brauchli.

Hoegger, P. (2002). Glasmalerei im Kanton Aargau. Kloster Wettingen. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 1. Aarau: Regierungsrat Kanton Aargau u. Lehrmittelverlag Kanton Aargau.

Knoepfli, A. (1955). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. II: Der Bezirk Münchwilen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Birkhäuser Verlag.

Meyer, B. (1976). Die Äbte des Klosters Fischingen. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 113, S. 95–136.

Meyer, B. (1986). Fischingen, Benediktiner. In E. Gilomen-Schenkel (Red.). Frühe Klöster, die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz. Helvetia Sacra (HS), Abteilung III: Die Orden mit Benediktinerregel, Bd. 1 (S. 672–710). Bern: Francke Verlag.

Mincieux, C. A. und Kundig, W. S. (Hrsg.) (1970). Sammlung Otto Wessner St. Gallen. IV. Teil: Antiquitäten, Graphische Künste (Katalog zur Auktion vom 18.–21. Mai 1927 in Zürich). Abgerufen von http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/mincieux_kundig1927_05_18bd4/0001

Schildknecht, B. (2003). Brunschwiler, Placidus. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS, Bd. 2). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D25784.php.

Sirnach – Sereniacum ... von einst bis heute. Dorfchronik (1979-). Sirnach: Ortsvorsteherschaft, Ordner 2.

Thöne, F. (1970). Schweizer Künstler. Schweizer Glasscheiben. Katalog Auktion August Laube & Sohn, 3. Juni 1970. Zürich: August Laube.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1677
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2017
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1970 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_1677
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Verso: Riss zu Wappenscheibe Placidus Brunschwiler, Abt Kloster Fischingen