Bestelltes Bild

TG_243: Vier Medaillons mit den Heiligen Augustinus, Benedikt, Franz von Paula und Ignatius von Loyola
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_243)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Vier Medaillons mit den Heiligen Augustinus, Benedikt, Franz von Paula und Ignatius von Loyola

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1650
Masse
33.8 x 33.7 cm im Licht (ganze Scheibe) Ø 10.2 cm im Licht (Medaillons)

Ikonografie

Beschreibung

Die vier Heiligen erscheinen in den Medaillons als Halbfiguren, Augustinus (354–430) in Pontifikaltracht, Benedikt (480–547) mit Buch und Pedum in schwarzem Habit, Franz von Paula (1416–1507), der Gründer des Paulanerordens, mit Buch und Wanderstab in dessen Tracht sowie Ignatius von Loyola (1491–1556) mit dem Rosenkranz in schwarzem Mantel und Birett. Jeden der vier Heilige umfasst ein biblischer Spruch.
Die Figurenmedaillons sind in ein rotes Ornamentfeld eingesetzt, um das sich eine von zwei dünnen gelben Ästen gefasste Bordüre aus Blatt- und Blütenmotiven zieht.

Iconclass Code
11H(AUGUSTINUS)9 · männliche Heilige (AUGUSTINUS) - Bildnis eines männlichen Heiligen
11H(BENEDICT)9 · Benedikt von Nursia, Abt von Monte Cassino und Gründer des Benediktinerordens, mögliche Attribute: Weihwedel, Buch, Kelch (manchmal zerbrochen), Rabe mit Brotlaib, Sieb (oder Tafel) - Bildnis eines männlichen Heiligen
11H(FRANCIS OF PAOLA)9 · Franz von Paula, Eremit und Gründer des Ordens der franziskanischen Minderbrüder (Minimen); mögliche Attribute: Aufschrift auf der Brust: Charitas, Kasteiung, Totenschädel, Stab - Bildnis eines männlichen Heiligen
11H(IGNATIUS)9 · der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola; mögliche Attribute: Buch (mit Aufschrift: ad majorem Dei gloriam), Dämon, Drachen unter dem Fuß, Flammen, brennendes Herz, Kugel, IHS-Monogramm, Totenschädel (mit Krone), Tränen in den Augen, Fackel - Bildnis eines männlichen Heiligen
Iconclass Stichworte
Inschrift

S· AVGVSTINVS // PERIRE NON POTEST, TANTARVM LACHRYMARV FILIVS· S·Ambros
S· BENEDICTVS // ISTI SVNT SEMEM CVI BENEDIXIT DOMINVS · ISAIE 6 (Is, Kap. 61, 9)
S. FRANCISCVS DE / PAVLA · // MINIMV PRO MAGNO PLACEAT TIBI: ET IPROPERIV PEREGRINs, NO AVDIES · Eccl: 29 (Buch Jesus Sirach, Kap. 29, 30)
S· IGNATIVS DE LOY / OLA // OMNIBVS OMNIA FACTVS EST, VT OMNES IVCRIFACERET· I COR: 9 (Epistola b. Pauli ad Conrinthios prima 9, 22) / IHS

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die vier alten Medaillons befinden sind in eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Scheibe integriert. Ein Sprungblei im Medaillon mit dem hl. Benedikt.

Technik

Farbloses Glas, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vier Medaillons sind in der Grösse eines Butzenglases gehalten. Man darf deshalb vermuten, dass sie ursprünglich nicht in ein Glasgemälde eingesetzt waren, sondern einzeln vielleicht gemeinsam mit weiteren verschollenen Stücken ein oder mehrere Butzenfenster zierten.

Die Vorlage für drei der vier Porträts liefert das Werk Icones Institutorum sex illustrium in Christiana religione ordinum (1597) des niederländischen Kupferstechers Dominicus Custos (1560–1612), welches sechs Bildnisse enthält. Neben Ignatius von Loyola, Augustinus und Benedikt (Virtuelles Kupferstichkabinett, 2020) sind der hl. Dominikus, der hl. Bernard und der hl. Franziskus abgebildet. Die Porträts stimmen bis ins Detail überein und auch die umlaufenden Inschriften sind den Kupferstichen aus Custos’ Werk entnommen. Das Bildnis Franz von Paulas scheint hingegen von einem zwischen 1570 und 1610 entstandenen Kupferstich Hieronymus Wierix’ und Philipp Galles übernommen zu sein (Rijksmuseum, Amsterdam, 2020).

Porträtscheiben wie die vorliegenden sind verhältnismässig selten und beschränkten sich wohl in der Regel auf Studierstuben von Gelehrten und Geistlichen. Wappen und Stifterinschrift fehlen auf solchen. Die früheste uns bekannte Scheibe dieser Art ist das Porträt des Antistes Heinrich Bullinger, das 1571 datiert und vom Schaffhauser Glasmaler Daniel Forrer monogrammiert ist (Schweizerisches Nationalmuseum, Inv. LM 15917; Schneider, 1971, Bd. 1, Nr. 333; Bergmann, 2014, Bd. 2, Abb. 101.2). Bildnisscheiben kommen offenbar in protestantischen Kreisen häufiger vor (vgl. Lehmann, 1913–1920). Diese isolierten Bildnisscheiben mit Porträts von Heinrich Bullinger, Philipp Melanchton, Johannes Hus usw. entstanden seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts vor allem in Deutschland, in geringerem Ausmass auch in der Schweiz. Auch Bildnisse von Herrschaftsträgern sind vereinzelt erhalten, so diejenige des Herzog von Württembergs, datiert 1550 (Los Angeles County Museum of Art, Inv. Nr. A. 880.18.2a; Husband, 1991, S. 55, Abb.) und diejenige des Königs Gustav Adolf von Schweden, datiert 1633 (Schweizerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. IN 42/2; Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 549). Ein Beispiel für eine Porträtscheibe eines katholischen Würdenträgers ist die um 1625 datierte Figurenscheibe des hl. Petrus Canisius im Musée d'Art et d'Histoire in Fribourg (FR_101).

Da sich die vorliegenden Medaillons eng an die druckgraphische Vorlage halten und sonst keine spezifischen Merkmale besitzen, ist sowohl ihre Datierung als auch die Zuweisung an einen Glasmaler schwierig. Durch die Vorlagen ist zumindest ein Datum post quem vorgegeben.

Die Scheibe ist unpubliziert.

Datierung
um 1650
Zeitraum
1597 – 1700
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1886 Historisches Museum Thurgau

Inventarnummer
T 59

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz. Reihe Neuzeit, Bd. 6. Bern etc.: Peter Lang.

Husband, T. B. (1991). Stained glass before 1700 in American collections: Silver-stained roundels and unipartite panels (CV USA, Checklist IV), Washington: National Gallery of Art.

Lehmann, H. (1913–1920). Bildnisse auf Glasgemälden. Zwingliana III, S. 273–277, 293–296, 325–328.

Rijksmuseum, Amsterdam (2020). Abgerufen von https://www.rijksmuseum.nl/nl/mijn/verzamelingen/1910350--niccolo-pisi/s-ignazio-e-s-luigi-gonzaga/objecten#/RP-P-1907-3887,12

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa: Th. Gut & Co.

Virtuelles Kupferstichkabinett, 2020. Abgerufen von http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/de/detail-view ; http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/de/detail-view ; http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/de/detail-view

Vorlage

Dominicus Custos, Icones Institutorum sex illustrium in Christiana religione ordinum, 1597 · Kupferstich Philipp Galle und Hieronymus Wierix, 1570–1610

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_243
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1886 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_243
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020