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TG_145: Allianzwappenscheibe Daniel Hermann Zollikofer und Dorothea von Breitenlandenberg (Hohenlandenberg)
(TG_Kreuzlingen_evangKirche_TG_145)

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Titel

Allianzwappenscheibe Daniel Hermann Zollikofer und Dorothea von Breitenlandenberg (Hohenlandenberg)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Johann Georg · zugeschr.
Datierung
1726
Masse
41.5 x 31.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen Daniel Hermann Zollikofers und Dorothea von Breitenlandenbergs sind vor farblosem Grund ins Zentrum der Scheibe gesetzt. Sie stehen auf dem hohen Podium, dessen Front die von Blattwerk umfasste Stifterinschrift ziert. Die Wappenschilde rahmen seitlich zwei auf dem Podium fussende, gleichfalls mit Blattwerk dekorierte Pfeiler. Sie dienen als Sitzplatz für zwei nackte Knaben, die um ihre Beine ein Tuch geschlungen haben. Diese sind daran, die beiden Stifterwappen zu enthüllen, indem sie darüber den am Doppelbogen festgemachten Vorhang emporheben. In ihrer Rahmenkomposition stimmt die Scheibe mit denjenigen Berns und Zürichs überein.

Iconclass Code
46A122(BREITENLANDENBERG VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BREITENLANDENBERG VON)
46A122(ZOLLIKOFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLIKOFER)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zollikofer, Daniel Hermann: Geviert, 1 und 4 in Gold ein blaues linkes Freiviertel (Zollikofer), 2 und 3 in Schwarz mit silbernen Schindeln ein aufgerichteter, gekrönter silberner Löwe (Freiherren von Altenklingen), Herzschild: in Schwarz mit goldenem Schildrand ein golden bewehrter silberner Doppeladler; Helme: blau mit goldenen Spangen; Helmdecke: blau und golden; Helmzierden: rechts über goldener Krone ein goldgekleideter Mannsrumpf mit blauem Kopf, links ein silberner Löwenkopf mit goldener Krone und goldenen Federn am Kamm. Wappen Breitenlandenberg, Dorothea von: In Rot drei silberne Ringe (2, 1); Helm: silbern mit goldenen Spangen; Helmdecke: silbern; Helmzier: über goldenem Kissen ein geschlossener, mit goldenen Blättern belegter schwarzer Flug.

Inschrift

D[aniel He]rmann Zollikoffer Von / Vnd Zu Al[tenkli]ngen Herr Zu HardHaeten / und Heffen[hauβ]en auff Ober Castell Landtβhaubt / mann der [LandtβGr]affschaff Thurgeüw F: Frau / Dorothe[a sein Ehgemahli]n Von Altenklingen / geboh[rene von Hohen]Landenberg / 1726 (in eckigen Klammern die ergänzten bzw. durch Sprungbleie verdeckten Teile)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Neu ergänzte Teile in der Inschrift; mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1862 Josef Ditz, Konstanz: Reparatur einzelner Wappenscheiben und Entfernung defekter. 1899 Friedrich Berbig, Zürich.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Daniel Hermann Zollikofer von Altenklingen (27.4.1664–28.10.1741), der Sohn des Tobias und der Catharina von Genüe aus Utrecht, ehelichte 1712 Dorothea von Breitenlandenberg, die Tochter des Gerichtsherrn Johann Dietrich. Sie brachte ihm den Freisitz Rellingen (Gemeinde Ermatingen) in die Ehe ein. 1716 erbte Zollikofer das Gut Ober-Kastell (Gemeinde Tägerwilen) und 1720 erwarb er von seinem Schwager Schloss und Herrschaft Hard sowie die Gerichtsherrschaften Hatten- und Hefenhausen. Gleichzeitig wurde er Mitglied des Thurgauer Gerichtsherrenstandes, der ihn 1723 zum ersten reformierten Landeshauptmann der Grafschaft Ober- und Nieder-Thurgau erkor. Zollikofer liess 1725 das Schloss Ober-Kastell im Renaissancestil errichten und zwischen 1720 und 1734 auch Schloss Hard grosszügig neu erbauen (HLS, 13/2014, S. 744; Neuhaus, 1969). Die vorliegende Scheibenstiftung dürfte Zollikofer in seiner Funktion als Landeshauptmann in die Kirche Egelshofen gemacht haben.

Der Zyklus für die neuerbaute Kirche von Egelshofen dürfte ursprünglich knapp zwei Dutzend Glasgemälde umfasst haben. Nach einer Beschreibung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts waren damals die einzelnen Scheiben je zu zweit auf die in der Kirche von 1724 vorhandenen zehn Rundfenster verteilt (zwei Rundfenster an der Ost- sowie je vier an der Nord- und Südseite; vgl. Erni/Raimann, 2009, S. 204, Abb. 182, 184). Peter Erni und Alfons Raimann gehen davon aus, dass dies ihrer ursprünglichen Anordnung entsprach. Laut Hermann Strauss sollen die Glasgemälde 1724 hingegen in gleicher Weise in die beiden östlichen Chorfenster eingebaut worden sein, indem in sechs paarweise übereinander geordneten Feldern jeweils je zwei Rundscheiben oben und unten, sowie zwei viereckige Scheiben in der Mitte zur Aufstellung kamen (Strauss, 1954). Worauf sich Strauss bei dieser Angabe stützt, lässt sich seinen Ausführungen jedoch nicht entnehmen. Als die Kirche 1862 neue Fenster erhielt, wurden die zu jener Zeit noch existierenden 17 alten Glasgemälde vom Konstanzer Glasermeister Josef Ditz in den beiden Chorfenstern (Ostseite) neu zusammengestellt. Zu einer Umplatzierung kam es erneut beim Kirchenumbau von 1899. Damals wurden die Wappenscheiben vom Zürcher Glasmaler Friedrich Berbig auf die seitlichen Kirchenfenster verteilt. 1954 waren in der Kirche vom einstigen Bestand lediglich noch die elf Glasgemälde zu sehen, welche heute mehrheitlich zu Paaren vereint in die sechs modern verglasten Fenster unter der Orgelempore eingefügt sind. Von den abhanden gekommenen Werken sind insgesamt sechs bekannt. Es handelt sich um eine Scheibe der landsfriedlichen Kommission (vgl. TG_152) sowie um diejenigen von Christoph Hochreutiner (Amtsbürgermeister von St. Gallen), Hans Jakob Züblin (Bürgermeister und Reichsvogt zu St. Gallen), Georg Joachim Zollikofer von Altenklingen (Stadtschreiber von St. Gallen und Schwiegervater von Ammann Olbrechts Sohn Hans Heinrich), Johann Rudolf Albrecht aus Bern (Landammann im Thurgau) sowie um die von Hans Jakob Harder (Richter der Vogtei Eggen und Schwiegervater Johann Heinrich Olbrechts) und Johann Morell (Kirchenpfleger) gemeinsam gemachte Stiftung.

Der stilistisch relativ einheitlich wirkende Scheibenzyklus scheint in einer einzigen Werkstatt in Auftrag gegeben worden zu sein. Die Scheiben des Daniel Herrmann Zollikofer sowie der Stadt Bern und der Stadt Zürich weisen dieselbe Rahmung wie eine von Johann Georg Spengler signierte Scheibe des Kreuzlinger Abtes Georg Fichtel von Landenberg auf (Konstanz, Rosgartenmuseum, Inv. Nr. 1989/A101). Auch für die Scheibe des Priors von Ittingen, Anthelmus Entlin, von 1717 verwendete Spengler dieselbe Rahmung (TG_69). Aufgrund dieser identischen Rahmung sowie der sehr ähnlichen Putten, ist auch der Zyklus in Egelshofen Johann Georg Spengler zuzuweisen. Peter Erni und Alfons Raimann (2009, S. 210) wiesen Hermann Strauss folgend den Zyklus dessen Sohn Josef Anton Spengler zu. Dessen überliefertes Werk besteht jedoch nur aus in Grisaille gemalten Rundscheibchen (Rott, 1926, S. 88).

Die Scheibe wird genannt in: Büchi, 1890, S. 34. Leutenegger, 1924, S. 68f., 71. Strauss, 1954, Nr. 3, Abb. Raimann/Knoepfli/Hungerbühler, 1986, S. 23, 25. Stadtrat Kreuzlingen, 1991, S. 203f. Erni/Raimann, 2009, S. 204, 210 (vermutlich Josef Anton Spengler).

Datierung
1726
StifterIn

Zollikofer, Daniel Hermann, Altenklingen (1664–1741) · Breitenlandenberg, Dorothea von

Herstellungsort
Eigentümer*in

Evangelische Kirchgemeinde Kreuzlingen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Büchi, J. (1890). Über die Glasmalerei überhaupt und über thurgauische Glasgemälde

insbesondere. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, H 30.

Erni, P. und Raimann, A. (2009). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VII: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Leutenegger, A. (1924). Kreuzlingen-Kurzrickenbach (Kurzrickenbach-Egelshofen-Emmishofen). Erster Teil: Von der Reformation bis 1798. Kreuzlingen: Buchdruckerei A.-G. und Thurg. Volksfreund.

Neuhaus, H.R. (1969). Daniel Hermann Zollikofer. Landeshauptmann der Landgrafschaft Thurgau. Thurgauer Zeitung (Feuillton), Montag 17. März 1969, Nr. 64.

Raimann, A./Knoepfli, A./Hungerbühler, A. (1986). Kreuzlingen TG. Schweizerische Kunstführer. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Rott, H. (1926). Die Konstanzer Glasmalerfamilie der Spengler. Badische Heimat 13, 78–90.

Stadtrat Kreuzlingen (Hrsg., 1991). Kreuzlinger Mosaik. Berichte und Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart. Ein Quellenbuch der Grenzstadt Kreuzlingen bis ca. 1960. Kreuzlingen: Bodan AG.

Strauss, H. (1954). Egelshofer Kirchenfenster. Evangelisches Kirchgemeinde-Blatt Kreuzlingen. 14. Jahrgang.

Trösch, E. (2014). Zollikofer, Daniel Hermann. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15202.php

Weiteres Bildmaterial

Amt für Denkmalpflege Thurgau

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Kreuzlingen_evangKirche_TG_145
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Evangelische Kirchgemeinde Kreuzlingen
Eigentümer*in

Evangelische Kirchgemeinde Kreuzlingen

Inventar

Referenznummer
TG_145
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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