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TG_71: Bildscheibe Bruno Müller, Prior der Kartause Ittingen, mit Himmelfahrt Christi
(TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_71)

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Titel

Bildscheibe Bruno Müller, Prior der Kartause Ittingen, mit Himmelfahrt Christi

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Müller, Paul · zugeschr.
Datierung
1626
Masse
33.8 x 25.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Mittelbild zeigt den Gottessohn, der in einem Wolkenkranz mit Puttenköpfen über seinen Jüngern in den Himmel entschwebt. Von der Erscheinung ihres Herrn überwältigt haben sich diese um den Felsen mit dessen Fussabdrücken versammelt. Die Figurengruppe umschliesst eine aus blauen und roten Säulen sowie einem zentralen blauen Flachbogen gebildete dreiachsige Architektur, deren schmalen Seitenöffnungen den Blick auf eine weite Landschaft freigeben. Am Scheitel des Flachbogens befindet sich ein Medaillon mit dem Marienmonogramm. Die Rahmenkomposition erhebt sich auf einem niedrigen, violett gefliesten Podium, dessen Front die Stifterinschrift ziert. Dieser ist im Zentrum das von einem Engel gehaltene, oval umkränzte Wappen der Kartause Ittingen vorgesetzt.

Iconclass Code
11G · Engel
11Q764 · Christi Himmelfahrt
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
73E42 · Christi Himmelfahrt (Christus ist von strahlendem Licht umgeben oder erscheint in einer Mandorla)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Ittingen, Kartause: In Rot (statt Silber) ein schwarzer Rost.

Inschrift

Hugo Sancti laurentÿ Carthüs Prior zů Ittin gen. Ano 1626.
MRA (Marienmonogramm)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die linke Innensäule, das rechte Landschaftsstück und bei der Apostelgruppe rechts das untere Glasstück neu ergänzt. Glasausbrüche neben dem Wappenschild; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Nach Johann Rudolf Rahn war die Scheibe 1890 “Defect und vielfach verbleit”. Dies weist auf die erwähnten neuzeitlichen Ergänzungen hin. Laut dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich soll dazu auch das Eckstück unten links mit der irrtümlichen Namensangabe “Hugo” gehören. Dieses hebt sich allerdings nicht von den Originalgläsern ab und ist sicherlich keine Ergänzung… Mehr

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff, aufgeschmolzenes Rotglas im Wappen. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.
Brandmarke “o” auf einigen Gläsern.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bruno Müller (um 1569–1651) aus Warth wurde von seinen Eltern an sich unter dem Namen “Michael” getauft. Schon in der Jugend vertrauten ihn diese den Ittinger Mönchen zur Erziehung an. Am Brunotag, dem 6. Oktober 1588, legte der junge Bruder die Profess ab und nahm den Namen des Ordensgründers an. Zunächst als Prokurator in Ittingen (um 1606–1609) und Freiburg im Breisgau (1609–1613) tätig, wirkte er von 1614–1648 als Prior in Ittingen. Unter ihm erlebte das Kloster nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ausserordentliche geistige Blüte… Mehr

Datierung
1626
StifterIn

Müller, Bruno (1614-1651), Prior Ittingen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Stiftung Kartause Ittingen

Vorbesitzer*in

1832–1891 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz · Oberst Victor Fehr (Ankauf für Ittingen; vgl. Früh, 1983, S. 194).

Inventarnummer
SKI 90

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, U. (2004). Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4. Bern: Benteli Verlag.

Boesch, P. (1943). Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon. Mitteilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXXIII, H. 3.

Früh, M. (1983). Glasgemälde im Zusammenhang mit der Kartause Ittingen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 40. Zürich: Verlag Karl Schwegler AG.

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen… Mehr

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 39168 · Amt für Denkmalpflege Thurgau

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_71
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum
Eigentümer*in

Stiftung Kartause Ittingen

Inventar

Referenznummer
TG_71
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema