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TG_66: Runde Wappenscheibe Hans Heinrich Engel
(TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_66)

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Titel

Runde Wappenscheibe Hans Heinrich Engel

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1650
Masse
19 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Hans Heinrich Engels ist vor farblosem Grund über die mehrfarbige, die Stifterinschrift enthaltende Rollwerkkartusche gestellt. Es befindet sich in einer luftigen Hallenarchitektur aus blauen Säulen und einem grünen Flachbogen, hinter der eine monumentale Balustrade durchläuft.

Iconclass Code
46A122(ENGEL) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ENGEL)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Engel, Hans Heinrich: In Gold über braunem Schildfuss ein blau und silbern bekleideter Engel mit blauen Flügeln, ein silbernes Horn blasend und in der linken Hand ein silbernes Hufeisen haltend; Helm: blau mit goldener Spange; Helmdecke: golden und silbern; Helmzier: ein wachsender rot bekleideter Engel mit blauen Flügeln, ein goldenes Horn blasend.

Inschrift

Hans Hein[ri]ch Engel deβ / Raths vn[d] Pfläger zu Sant / Jahan[s] Pfrundt. [de]r St Frouwenfeld (in eckigen Klammern die durch Sprungbleie verdeckten bzw. in die Brüche gegangenen Teile)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein kleines altes Flickstück am unteren Rand in der Kartusche (unterhalb des Namens “Jahan”); einige Sprünge und Sprungbleie.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; bei der Helmzier ein rotes Glasstück rückseitig aufgeschmolzen (Rock des Engels); Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der Scheibenstifter entstammte der regimentsfähigen katholischen Familie Engel aus Frauenfeld, die Ende des 18. Jahrhunderts ausstarb. Seine Identität bleibt unklar. In Frage käme einerseits jener Hans Heinrich Engel (1595–1689), der in Frauenfeld Statthalter (1631–1662) und Seckelmeister sowie zweimal verheiratet war. Andererseits könnte er mit dessen gleichnamigem Sohn (1623–um 1679) identisch sein, der in Frauenfeld die Ämter des Statthalters (1662–1674) sowie des Schultheissen (1676–1678) bekleidete sowie 1647 Anna Magdalena Müller und in zweiter Ehe 1670 Elisabeth Meyer heiratete (Historisches Lexikon der Schweiz, 4/2005, S. 208; Unterlagen Staatsarchiv Thurgau). Der ältere Hans Heinrich stiftete 1646 zusammen mit vier weiteren Frauenfelder Bürgern als Statthalter eine Glocke in die evangelische Stadtkirche von Frauenfeld (Knoepfli, 1950, S. 134). Die 1644–45 erbaute Kirche ist auch als ursprünglicher Bestimmungsort für das Glasgemälde in Betracht zu ziehen. Auf die Bitte um Standesscheiben verzichtete man damals, dem Rat Zürichs folgend, weil in den möglichen Stiftungen katholischer Orte ungeeignete Bildmotive verwendet werden könnten. Belegt ist, dass Landvogt Johann Jakob Füssli das mittlere Chorfenster stiftete (Knoepfli, 1950, S. 131).
Engels Wappenstiftung ist ähnlich komponiert wie die runde Allianzwappenscheibe Jakob Hubers und Elisabeth Ebneters von 1657 in Schloss Altenklingen (TG_199) und auch in stilistischer Hinsicht vergleichbar. Wie diese stammt auch die Rundscheibe Engels vermutlich aus der Zürcher Werkstatt des Hans Jakob II. Nüscheler.

Die Scheibe wird genannt in:
Rickenmann, 1940, Taf. (Abb.).
Früh, 1992, S. 51.

Datierung
um 1650
Zeitraum
1630 – 1680
StifterIn

Engel, Hans Heinrich, Frauenfeld

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)

Inventarnummer
T 6484 (Historisches Museum Thurgau)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Kanton Thurgau, Ittinger Museum.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Rickenmann, J. (1940). Thurgauer Wappenbuch. Genf: Roto–Sadag AG.

Salathé, A. (2005). Engel (TG). Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D22937.php

Sulzberger, H. G. (1872). Sammlung aller thurgauischen Glockeninschriften sammt einer einleitenden Abhandlung über die Kirchenglocken. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, 12, S. 1–112.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32151

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_66
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)

Inventar

Referenznummer
TG_66
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020