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SZ_20: Wappenscheibe Rudolf Reding
(SZ_Schwyz_HausReding_SZ_20)

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Titel

Wappenscheibe Rudolf Reding

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1585
Masse
39.2 x 30.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

In einem Renaissance-Arkadenrahmen rechts das Vollwappen Reding. Daneben der geharnischte Stifter mit Streitaxt und Schwert. Weisser Spiralranken-Hintergrund. Unten Stifterinschrift. In den Oberbildern Krieger und Reiter (links) sowie Pfeifer und Trommler vor Kirche (rechts).

Iconclass Code
45B · der Soldat; Soldatenleben
46A122(REDING VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (REDING VON)
46A1252 · Schildträger, Schildknappe
46C131 · auf einem Pferd, Esel oder Maultier reiten; Reiter(in)
48C75 · musizieren; Musiker mit Instrument
Iconclass Stichworte
Inschrift

Herr Ruodolff Reding Ritter der Zit Landt/aman Und Pannerherr zu Schwytz 1[585]

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Ergänzungen, zahlreiche geklebte Sprünge, die Verbleiung erneuert.

1905/06 Louis Hérion (1858–1934), Zürich; 1977/1979 Urs Wohlgemuth (*1946), Bettwil

Technik

Farbloses und farbiges Glas, rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff, Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Rudolf Reding (1539–1609), Sohn des Georg und der Dorothea Trachsler, gilt als Begründer der Schwyzer Reding-Linie und wichtigster Parteigänger der königlich-französischen Politik in Schwyz. In der Scheibeninschrift bezeichnet er sich als Ritter, Landammann und Bannerherr. 1585 wurde er vom französischen König Heinrich III. geadelt. An dessen Seite hatte er im Rahmen der Hugenottenkriege 1562 als Hauptmann in der Schlacht bei Dreux gekämpft (vgl. Niederhäuser, 2015, S. 143). Das Amt des Schwyzer Landammanns bekleidete er insgesamt vier Mal für je zwei Jahre (1584/85, 1592–1994, 1596–1598, 1606–1608), und als Bannerherr wirkte er bis zu seinem Tod. Er war seit 1559 mit Elisabeth in der Halden (†1633), Tochter des Dietrich (1512–1583), verheiratet. Weitere Stiftungen Rudolf Redings sind aus den Jahren 1585 (SZ_21) und um 1600 (BE_1466) bekannt.
Die drei letzten Ziffern der Jahreszahl der vorliegenden Scheibe sind ergänzt. Da Reding 1585 geadelt wurde und er sich in der Inschrift als Ritter bezeichnet, kann die Scheibe frühestens in diesem Jahr gestiftet worden sein. Als ursprünglicher Bestimmungsort der Scheibe kommen insbesondere das Haus Bethlehem in Schwyz, in dessen Besitz Rudolf Reding 1584 über seine Ehefrau Elisabeth In der Halden gekommen war, oder ein Gebäude in Galgenen, deren Kollatur 1583 an ihn gegangen war, in Frage.
Johannes Itten postulierte in seinem Brief an Hans von Reding-Falck (Familienarchiv Haus Reding) ohne weitere Begründung eine Autorschaft Caspar Spenglers von Konstanz. Dessen signierte Werke unterscheiden sich jedoch im Hinblick auf Stilistik und Motivwahl recht stark von der vorliegenden Scheibe. Andere Glasmaler, etwa aus der Innerschweiz, kommen ebenso als Hersteller in Frage.

Die Scheibe wird genannt in:
Messikommer, 1911, Nr. 19 [1584].
Birchler, 1930, S. 598, Nr. 3, Abb. 397.
Styger, 1936, S. 47, Taf. VIII.
Meyer, 1978, S. 365–366, Nr. 3.
Wiget, 2007, Abb. 1.
Büsser, 2012, Abb. S. 80.
Hasler et al., 2020, S. 64, 94.
Brief vom 1.1.1906 von Eduard von Orelli, Zürich, an Rudolf von Reding; Brief vom 4.1.1906 von Heinrich Angst, Zürich, an Rudolf von Reding; Rechnung vom 10.1.1906 von Heinrich Messikommer, Zürich, an Rudolf von Reding. Brief vom 10.10.1945 von Johannes Itten, Zürich, an Hans von Reding-Falck, Schwyz. Familienarchiv Haus Reding Schwyz.

Datierung
um 1585
Zeitraum
1585 – 1608
StifterIn

Reding, Rudolf (1539–1609)

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Privatbesitz

Vorbesitzer*in

bis 1905 Privatbesitz Lausanne · 1905–1906 Heinrich Messikommer, Zürich (Ankauf) · seit 1906 Reding-Haus an der Schmiedgasse, Schwyz (Ankauf Rudolf von Reding)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Birchler, L. (1930). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Bd. 2: Gersau, Küssnacht und Schwyz. Basel: Birkhäuser.

Büsser, N. (2012). Militärunternehmertum, Aussenbeziehungen und fremdes Geld. In: Geschichte des Kantons Schwyz, 3 (S. 69–127). Zürich: Chronos.

Hasler, R., Landolt, O., Michel, A., von Reding, N. & Tomaschett, M. (2020). Formen der Selbstrepräsentation: Die Glasscheibensammlung im Reding-Haus an der Schmiedgasse in Schwyz. Schwyzer Hefte, 112. Schwyz, Schweiz: Verlag Schwyzer Hefte.

Messikommer, H. (1911). Eingebleite Glasscheiben [im Reding-Haus an der Schmiedgasse]. 3.12.1911, Familienarchiv Haus Reding Schwyz.

Meyer, A. (1978). Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe Bd. I: Der Bezirk Schwyz. I. Der Flecken Schwyz und das übrige Gemeindegebiet. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Birkhäuser Verlag.

Niederhäuser, P. (2015). Krieg, Karriere, Konfession. Die Familie Reding im 17. Jahrhundert. In: Im Auge des Hurrikans. Eidgenössische Machteliten und der Dreissigjährige Krieg. Berner Zeitschrift, Bd. 77/3, S. 139–153.

Styger, M. (1936). Wappenbuch des Kantons Schwyz. Genf: Roto-Sadag A.-G.

Wiget, J. (2007). Von Haudegen und Staatsmännern. Geschichte und Geschichten der Schwyzer Familie Reding ab der Schmiedgass. Schwyz: Triner.

Weiteres Bildmaterial

Eidgenössisches Archiv für Denkmalpflege, EAD-19666; Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 19927 (1907)

Bildinformationen

Name des Bildes
SZ_Schwyz_HausReding_SZ_20
Fotonachweise
© Georg Sidler, Schwyz
Aufnahmedatum
2019
Copyright
© Rechteinhaber
Eigentümer*in

Privatbesitz

Inventar

Referenznummer
SZ_20
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020; Michael Tomaschett 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
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