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BE_1972: Scheibenriss mit Fortuna
(BE_Bern_BHM_BE_1972)

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Titel

Scheibenriss mit Fortuna

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Sybold, Samuel · zugeschrieben
Datierung
Um 1575

Ikonografie

Beschreibung

Vor einer antikisierenden Meereslandschaft erscheint links Fortuna, nackt auf einer Kugel stehend und mit geblähtem Segel, und rechts ein leerer Wappenschild. Zwischen den beiden reitet ein Putto mit einem Dreizack in seiner rechten Hand auf einem Triton. Unten schliesst die Zeichnung in der Mitte mit einer Muschel-Kartusche ab. Der bewachsene rustikale Bogen ist links mit einer kompositen Säule und rechts mit einer männlichen Figurenstütze geschmückt. Der linke und rechte Teil der Bogenrahmung sind nicht identisch, dennoch ist die Komposition nicht als Doppelprojektion zu deuten, wie bereits Glaser (1937, S. 56) hervorhob. Im Oberbild ist eine Frau mit einem Stellnetz auf Männer- bzw. Narrenfang dargestellt. Der Kontur und die Binnenzeichnung sind in dunklen deutlichen Linien ausgeführt. Mit wenigen parallelen Strichen ist an einigen Stellen Körperlichkeit definiert, wie zum Beispiel bei der Kugel, auf der die Venus steht. Der Eigentumsvermerk von Hans Rudolf Lando ist in hellbrauner Farbe über die Linien der Muschel-Kartusche hinweg geschrieben.

Iconclass Code
31B8 · Narr, Tölpel, Dummkopf
43C1151(+4165) · Tierfang (+ Korb mit Ködern)
54F121(+111) · Schicksalswende, Rad der Fortuna, Glücksrad (+ nackt)
96A5(FORTUNA) · Fortuna (römische Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Auf welches Wappen sich die Helmzier in Gestalt des Mädchenrumpfs bezieht, ist ungeklärt.

Inschrift

Auf der Muschelförmigen Kartusche in Braun: "HRLando 1605". Auf der Rückseite in Braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mit HRLando 1605 Jars".

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Wasserzeichen: Buchstaben MD Horizontalknick; Randlinien Papier stellenweise leicht gebräunt; Wurmlöcher 1988 restauriert und dubliert.

Technik

Feder in Braunschwarz.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Glaser deutet den Entwurf als Nachriss eines verschollenen Originals von Ludwig Ringler (Glaser 1937, S. 56, 99–100). Ausgehend von Glaser und Ganz (1966, S. 143) schreibt Hasler den Entwurf versuchsweise Samuel Sybold zu (Hasler 1996/1997, 1. Bd. S. 222–24). Sybold hat mehrere Entwürfe Ringlers kopiert, darunter zum Beispiel auch den Riss mit dem Urteil des Kambyses der Sammlung Wyss (BHM 20036.261, BE_1973). Scheibenrisse mit der Fortuna als Schildbegleiterin sind einige erhalten, zum Beispiel von Daniel Lindtmayer mit dem Wappen J. Nussbaumer, der sich im Schweizerischen Nationalmuseum befindet (LM 10396) (Thöne 1975, S. 168). Die Gestalt eines Mädchenrumpfes als Helmzier reicht nicht aus, um sie einem Wappen zu zuordnen. Die Szene im Oberbild mit einer Frau, die mit einem Stellnetz auf Narrenfang beziehungsweise Männerfang geht, ist in den Zusammenhang der Motivwelt der Weibermacht/Weiberlist zu stellen. Seit dem Spätmittelalter wird in verschiedenen Erzählungen und in bildkünstlerischen Zeugnissen die Umkehrung der tradierten Gesellschaftsordnung im Modell der "Verkehrten Welt" thematisiert. Darunter zählen insbesondere auch Bildmotive, welche die gesellschaftlich anerkannten Rollen von Mann und Frau umkehren (Ott [1977]–1999, Sp. 2158). Dazu zählt auch die weitverbreitete Darstellung der Phyllis, die auf dem Rücken von Aristoteles reitet. Das Schweizerische Nationalmuseum bewahrt eine Scheibe von Anthoni Glaser von 1572 mit diesem Motiv auf (vgl. Boesch 1947, S. 27).

Datierung
Um 1575
Zeitraum
1571 – 1580
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Bis 1605 Ludwig Koch, Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.514

Bibliografie und Quellen

Literatur

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 222–224, Kat. Nr. 244.

Ott, N. H. ([1977]–1999). Welt, Verkehrte, Lexikon des Mittelalters, 8. Bd. Sp. 2158, Brepolis Medieval Encyclopaedias – Lexikon des Mittelalters Online.

Thöne, F. (1975). Daniel Lindtmayer 1552–1606/07. Die Schaffhauser Künstlerfamilie Lindtmayer (Œuvrekataloge Schweizer Künstler, 2). Zürich.

Ganz, P. L. (1966). Die Basler Glasmaler der Spätrenaissance und der Barockzeit. Basel/Stuttgart.

Boesch, P. (1947). Aristoteles und Phyllis auf Glasgemälden, Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 9(1), 21–30.

Glaser, A. (1937). Die Basler Glasmalerei im 16. Jahrhundert seit Hans Holbein d. J. Diss. Basel. Winterthur.

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_1972
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_1972
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019