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BE_2055: Riss für Allianzwappenscheibe Jacques de Montmayeur und Sebastienne de la Chambre
(BE_Bern_BHM_BE_2055)

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Titel

Riss für Allianzwappenscheibe Jacques de Montmayeur und Sebastienne de la Chambre

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Dünz, Hans Jakob · signiert
Datierung
1600

Ikonografie

Beschreibung

Das gevierte Wappen ist von einem ovalen Rollwerkrahmen eingefasst und mit einer Krone überhöht. Vor den Pfeilern der Rahmenarchitektur, die lediglich auf der linken Blatthälfte ausgeführt sind, stehen die Personifikationen der Justitia und Prudentia. Ein reiches Gebälk aus Roll- und Beschlagwerk trennt das Oberbild vom unteren Teil des Entwurfs. Das Oberbild zeigt in der Mittelachse eine Burg, die unter Artilleriebeschuss steht und auf die Soldaten von links zumarschieren. Die Fusszone des Entwurfs schliesst mit einer leeren Rollwerkkartusche ab, die auf beiden Seiten von Putten flankiert wird.
Der Riss ist in feinen Tintenstrichen gezeichnet und laviert.
Links neben dem Wappen ist die Künstlersignatur und die Jahreszahl mit dem Pinsel eingefügt. Etwas versetzt darunter hat Hans Rudolf Lando den Eigentumsvermerk angebracht. In der leeren Kartusche ist nur noch schwach das Monogramm "MZ" sichtbar.

Iconclass Code
11G191 · Engel als Kind(er) dargestellt
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
25I(+1) · Stadtansicht; Landschaft mit von Menschen errichteten Anlagen (+ Stadt(ansicht) mit (Staffage-)Figuren)
25I5 · Landschaft mit einem Turm oder einer Burg (einem Schloß)
45C16(CANNON) · Schußwaffen: Kanone
45K2 · Angriff, Attacke (bei einer Belagerung)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen de Montmayeur-de la Chambre: geviert, 1 und 4 wiedergeviert von Montmayeur ([in Silber] ein [roter] Adler) und Brandis (ein schräger Feuerbrand), 2 und 3 de la Chambre (ein rechter Schrägbalken zwischen neuen Lilien).

Inschrift

Auf der Schriftrolle über den Schildbegleiterinnen: "JVSTITIA", "PRVDENTIA". Unterhalb der Prudentia: "HJDüntz 1600" und in Braun "HRLando 1605". Auf der Rollwerkkartusche unten in Grau kaum mehr erkennbar: "MZ".
Auf der Rückseite in Braun: "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars".

Signatur

HJDüntz

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Kein Wasserzeichen
Horizontal- und Vertikalknick
Allseitig leicht beschnitten; Ecken ausgebrochen und hinterlegt; Faltspuren; Wurmlöcher; fleckig
1987 restauriert.

Technik

Feder in Grauschwarz; grau laviert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Ein ähnlich komponierter Riss mit dem gleichen Allianzwappen befindet sich im Bernischen Historischen Museum (BHM 18119, BE_1699). Die Inschrift auf diesem Riss belegt, dass es sich um die Allianz von "Jacques de Montmayeur Baron et Segneur De Brandin Bourgois de Bern" und dessen Gemahlin "Sebastienne de La Chambre" handelt. Nach Hasler (1996/1997, 1, Bd. S. 282) könnte es sich um eine Variante des vorliegenden Risses handeln. Auf dieser Variante wird das Wappen nicht von Allegorien flankiert, sondern von zwei mit Halbarten ausgerüsteten Bären. Die Attribute der Justitia (Waage und Schwert) und der Prudentia (Schlange und Spiegel) sind allerdings den beiden Putti neben der Inschriftenkartusche beigefügt. Auch das Oberbild mit der Belagerung der Burg stimmt mit dem Riss der Sammlung Wyss überein. Wahrscheinlich spielt die Belagerungsszene auf ein Kriegserlebnis des Jacques de Montmayeur an.
Der gevierte Allianzschild von Jacques de Montmayeur enthält im ersten und vierten Feld das wiedergevierte Wappen von Montmayeur und Brandis. Jacques de Montmayeur kaufte das Anwesen Brandis 1607 von Bern.
Der vorliegende und der fast identische Entwurf (BHM 18119, BE_1699) gelangten 1605 in den Besitz von Hans Rudolf Lando (Gartenmeister 2019, S. 56).
Das Monogramm "MZ" auf der Kartusche ist mit Hasler (1996/1997, 1. Bd. S. 283) als Besitzerzeichen zu interpretieren. Es ist mit dem Berner Glasmaler Matthias Zwirn zu verbinden, der seine Scheiben ebenfalls mit dem Monogramm signierte (z.B.: BE_239, BE_770; BE_402; BE_403). Drei weitere Scheibenrisse in der Sammlung-Wyss sind mit dem Besitzermonogramm MZ beschriftet (BHM 20036.372; BHM 20036.650 und BHM 20036.451).

Datierung
1600
StifterIn

Jacques de Montmayeur und Sebastienne de la Chambre

Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Vorbesitzer*in

Bis 1605 Ludwig Koch, Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Matthias Zwirn, Bern (tätig von ca. 1640–1685). Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Inventarnummer
BHM 20036.357

Bibliografie und Quellen

Literatur

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (1. Bd. S. 282–283, Kat. Nr. 324).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_BE_2055
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventar

Referenznummer
BE_2055
Autor*in und Datum des Eintrags
Marion Gartenmeister 2019