In eine moderne Rundscheibe mit blauem Damastgrund und orangefarbener Einfassung sind übereinander zwei ursprüngliche Oberbilder mit Jagdszenen eingepasst. Das obere zeigt eine Hasenhatz im Wald. Auf einem Schimmel folgt der Jäger mit der Flinte seinen Hunden, die zwei Hasen auf einen hinter Bäumen versteckten Mann zutreiben. Zu Füssen des ruhig zuschauenden Jägers sitzt abwartend sein Hund. Durch die Waldlichtung geht der Blick auf eine am Seeufer liegende Burg.
Das untere Bildchen stellt eine Hirschjagd vor dem Hintergrund einer ähnlichen Burg dar. Von links verfolgt mit gezücktem Schwert der Jäger auf einem braunen Pferd seine Beute. Seine Hunde schnappen nach dem davonspringenden Hirschen, der geradewegs in den auf seine Brust gerichteten Spiess des versteckten zweiten Jägers hineinrennt.

Erhaltung: Fragmentarisch.

Beide Oberbilder stammen aus Scheiben der Zeit um 1590/1600 und müssen aus zwei Scheiben einer Serie, aufgrund der ähnlichen Burgdarstellung wohl auch von Stiftern einer Familie entnommen sein. Stilistisch, maltechnisch und farblich vergleichbar sind das eine Belagerung darstellende Oberbild der 1600 datierten Scheibe Georg Werlys (FR_70), die dem Glasmaler Christoph Heilmann zugeschrieben werden kann, und die ähnliche Jagdszene, die sich als Flickstück in der Wappenscheibe Werro erhalten hat (FR_122).