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FR_266: Fragmentarische Wappenscheibe Jacques d'Estavayer 1653
(FR_Estavayer_Musee_FR_266)

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Titel

Fragmentarische Wappenscheibe Jacques d’Estavayer 1653

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
unbekannt
Laubscher, Hans Heinrich · (?) zugeschrieben
Herstellungsort
Biel · Biel/Bienne · Kanton Bern · Schweiz · (?)
Datierung
1653

Ikonografie

Beschreibung

Das Wappen der von Estavayer (Stäffis) mit Helm, Helmdecke und Krone als Helmzier ist umgeben von Flickstücken, die Waffentrophäen und Architekturfragmente zeigen. Am Fuss nennt eine ausführliche Inschrift den Stifter der Wappenscheibe. Leider zeugt bei der vorliegenden, äusserst schlecht erhaltenen und damit ärmlich wirkenden Scheibenstiftung ausser der Inschrift nichts mehr vom tatsächlichen Bedeutungsgrad des Stifters.

Iconclass Code
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(ESTAVAYER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ESTAVAYER)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Estavayer (Stäffis): Fünfmal gespalten von Gold und Rot, darüber ein silberner Balken, belegt mit drei roten, goldbebutzten Rosen mit goldenen Kelchblättern; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmzier: eine goldene Krone.

Inschrift

Stifterinschrift: Jacob von Stävis Ritter Herr Zů / Mollondin Feldmarschalck in franzö / sischen Amt, da Gubernator, vnd Gene / ral Stathalter, ihr fürstlichen Durch= / leücht, in dero höchsten Ständen / zů Neünburg vnd Vallendis. 1653.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Fragment mit unzähligen, kleineren Fehlstellen, Gläser z. T. doubliert. Mit Flickstücken und einer Ergänzung zu einem annähernden Quadrat ergänzt.

Technik

Farbloses Glas. Rotes und blaues Glas in Flickstücken. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, Eisenrot und blauen Schmelzfarben. Grüne Schmelzfarbe im Flickstück.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Jacques d'Estavayer wurde am 10.3.1601 in Solothurn als Sohn des Philipp, Herrn von Molondin, Montet (Broye), Aumont und Lully, sowie der Elisabeth Wallier getauft und war damit der ältere Bruder des Urs (FR_150). Er wurde unter dem Beinamen Stavay-Molondin bekannt. Mit zehn Jahren trat er ins Jesuitenkollegium in Freiburg ein. Am 27.9.1627 heiratete er Marie de Vigier de l'Escanal (16.5.1602–30.3.1674), Tochter des Jean, der Dolmetscher des französischen Königs in der Schweiz war, und der Anna von Grissach. Jacques wurde 1642 Mitglied des Grossen Rats in Solothurn, 1649 des Kleinen Rats. Er absolvierte eine diplomatische und militärische Karriere im Dienste Frankreichs. Zunächst "controlleur de l'extraordinaire des guerres" für Frankreich im Veltlin 1624, avancierte er 1624–1648 zum Dolmetscher der französischen Botschaft in Solothurn und diente zwischen 1625 und 1627 als Gesandter im Wallis und in den katholischen Kantonen. Er war von 1630 bis 1635 Kompanieinhaber. 1635 wurde er zum Hauptmann des Regimentes Molondin ernannt, das er zehn Jahre später seinem Bruder Laurent abtrat, während er seine Kompanie bei der Schweizergarde bis 1639 behielt. Er nahm 1635 an Kriegszügen in Deutschland, 1636 in der Picardie, 1637 und 1643 in Lothringen, 1640 und 1641 im Artois und 1642 im Roussillon teil. 1645 wurde er als erster Schweizer in den Rang eines Feldmarschalls erhoben. Als er in den Diensten des Prinzen von Neuchâtel stand, wurde Jacques d'Estavayer 1628 zum Kastellan von Le Landeron ernannt und im gleichen Jahr auch zum Staatsrat von Neuchâtel. 1643 vertraute man ihm das Amt eines Kapitäns und Leutnants der Grafschaft Valangin an, 1645 das Amt des Gouverneurs in Neuchâtel, das er bis zu seinem Tod besetzte. 1645–1648 vertrat er die französischen Interessen am Westfälischen Friedenskongress in Münster. Im Jahr 1659 erhielt er die Ehrenbürgerschaft von La-Chaux-de-Fonds; in der Folge stiftete er bald darauf eine Wappenscheibe in den Kirchenchor der Stadtkirche und eine Turmuhr ins Schloss von Joux (Pury 1930/1931. S. 23. Vgl. Courvoisier. Kdm NE II. 1963. S. 115). Sein Porträt von 1635 hat sich im Museum in La-Chaux-de-Fonds erhalten (Amiet/Sigrist 1976. Taf. 32; HBLS VI, 1931. Abb. S. 491; DHS 4, 2005. Abb. S. 585). Jacques d’ Estavayer starb am 6.4.1664 in Cressier und wurde dort in der Rosenkranzkapelle beigesetzt (Sein Grabstein ist in der Kirche von Cressier noch zu sehen. Pury 1930/1931. S. 33; Lüthi 2013. Bd. II. S. 154–155). Sein Sohn François Louis trat ebenfalls als Scheibenstifter auf (vgl. FR_254). Die Nachkommenschaft liess sich in Solothurn nieder, wo sie 1851 erlosch. Die vorliegende, ursprünglich sicher recht ansprechende Scheibe könnte anhand des Schriftduktus Hans Heinrich Laubscher in Biel zugeschrieben werden. Weitere Vergleichselemente gingen allerdings verloren, da die Zugehörigkeit der Flickstücke mit Waffentrophäen und Architekturteilen in einzelnen Fällen fraglich bleibt.

Datierung
1653
Eingangsdatum
Unbekannt
StifterIn

Estavayer, Jacques d’ (1601–1664)

Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Biel · Biel/Bienne · Kanton Bern · Schweiz · (?)
Eigentümer*in

Estavayer-le-Lac, Musée d'Estavayer-le-Lac et ses grenouilles

Inventarnummer
o. Inv.-Nr.

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 266.

Vgl.

La Chaux-de-Fonds, son passé et son présent, notes et souvenirs historiques publiés à l'occasion du centième anniversaire de l'incendie du 5 mai 1794. La Chaux-de-Fonds 1894. S. 83–90.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 29.

Pury, Paul de. Jacques d’Estavayer. Seigneur de Mollondin, Gouverneur de Neuchâtel. In: Musée neuchâtelois 17, 1930, p. 197–215; 18, 1931, p. 23–34.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VI, 1931. S. 491.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Les sires d’Estavayer. In: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte. Bd. II. Hoher und niederer Adel. Zürich 1935–1945. S. 281, Nr. 133.

Courvoisier, Jean. Les Monuments d’art et d’histoire du canton de Neuchâtel. Tome II. Les districts de Neuchâtel et de Boudry. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 49) Bâle 1963.

Amiet, Bruno und Hans Sigrist. Solothurnische Geschichte. 2. Band. Stadt und Kanton Solothurn von der Reformation bis zum Höhepunkt des patrizischen Regimes. Solothurn 1976. S. 265–266, 272, Taf. 32.

Scheurer, Remy, Louis-Édouard Roulet et Jean Courvoisier. Histoire du Conseil d’État neuchâtelois. Des origines à 1945. Neuchâtel 1987. S. 16–17.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 4, 2005. S. 584–585.

Cressier. Entre Thielle et Jura. Hauterive 2008. S. 82–83.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 11, 2012. S. 787.

Lüthi, Dave (Direction) en collaboration avec Karina Queijo. Le marbre et la poussière: le patrimoine funéraire romand (XIVe–XVIIIe siècles): Vaud, Neuchâtel, Fribourg, Valais, Jura. 2 vol. (Cahiers d’archéologie romande 143–144) Lausanne 2013. Bd. II. S. 154–155.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Estavayer_Musee_FR_266
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée d'Estavayer-le-Lac et ses grenouilles
Eigentümer*in

Estavayer-le-Lac, Musée d'Estavayer-le-Lac et ses grenouilles

Inventar

Referenznummer
FR_266
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016