Bestelltes Bild

FR_159: Wappenscheibe der Gemeinde Cressier 1674
(FR_Freiburg_MAHF_FR_159)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Wappenscheibe der Gemeinde Cressier 1674

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Laubscher, Hans Heinrich · zugeschrieben
Datierung
1674

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild besetzt das Gemeindewappen von Cressier. Das Wappen krönt eine in Wolken thronende, von der Glorie umstrahlte Muttergottes mit dem Kind. Zu ihren Füssen breitet sich ein Schriftband mit dem lateinischen Anfang eines der ältesten Mariengebete aus: “Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir”. Die in ein rotes Kleid und einen blauen Mantel gekleidete Gottesmutter trägt die Krone und das Zepter der Himmelskönigin. Auf ihrem linken Knie sitzt das Jesuskind mit dem Reichsapfel in der Rechten. Ein königlicher blauer und lilienbesetzter Vorhang bildet einen Baldachin und nimmt Bezug auf das Fürstenhaus des Landes, Orléans-Longueville. Seine Draperien verschwinden hinter dem verkürzten Architrav der bunten seitlichen Architekturen. Dort erscheinen auf geschachtem Fliesenboden die Gemeindeheiligen Martin und Sebastian. Links reitet der ritterlich in blauer Rüstung steckende und behelmte Martin, Patron der Pfarrkirche von Cressier, auf einem Schimmel. Er teilt mit dem Schwert seinen violetten Mantel, um die Hälfte einem dürftig gekleideten lahmen Bettler zu überlassen. Rechts ist der hl. Sebastian an einen Säulenstumpf gefesselt. Sein bis aufs Lendentuch entblösster Körper ist von Pfeilen durchbohrt. Am Fuss der Scheibe steht zwischen zwei puttenkopfverzierten Podesten die Stifterinschrift in einer violettgerahmten Kartusche.

Iconclass Code
11F42 · Madonna: Maria sitzt oder thront (machmal halbfigurig) und hält das Christuskind in ihrem Schoß (oder vor ihre Brust)
11H(MARTIN) · Martin, Bischof von Tours; mögliche Attribute: Bettler, Gans
11H(SEBASTIAN) · der Märtyrer Sebastian; mögliche Attribute: Pfeil(e), Bogen, Baumstamm
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Cressier: Geteilt, oben in Gold ein roter Pfahl, belegt mit drei silbernen Sparren, unten in Blau ein silbernes C.

Inschrift

Stifterinschrift: La Commvnavté / de Cressier en la Com / té de Nevfchastel. 1674. Bildinschrift: Sub Tvum Præsidivm Conf[ugi]mvs.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie, einzelne Sprünge, ein Flickstück mit blauem Glas.

Technik

Farbloses Glas. Rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, oranger Fleischfarbe sowie blauen, violetten und grünen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Cressier gehörte bis 1848 zur Kastlanei und zur sogenannten Bourgeoisie Le Landeron. Unterstützt durch Solothurn, mit dem es im Burgrecht stand, und durch die mächtige Familie Wallier kämpfte es 1530 gegen die reformierten Berner und Neuenburger. Die Region Cressier und Le Landeron blieb auch später als einzige in der Grafschaft Neuenburg katholisch. Aufgrund ihres religiösen Zusammenhalts, der geographischen Nähe und familiärer Allianzen unterhielt die Gemeinde gute Beziehungen zu Solothurn und Freiburg. Unbewiesen ist jedoch die Vermutung Jean Courvoisiers, das Glasgemälde hätte einst das Gemeindehaus von Cressier geziert und zu jenen Glasgemälden gehört, die 1829 aus dem Gemeindesaal entfernt und verkauft wurden (Courvoisier. Kdm NE II. 1963. S. 121; Arch. de Cressier BB 3, 3.8.1829). Die schöne, sehr sorgfältig gemalte Scheibe entstand sicher im Bieler Atelier des Glasmalers Hans Heinrich Laubscher (1605–1684), der in Freiburg auch signierte Werke hinterliess (FR_252, FR_253), mit denen es stilistisch verglichen werden kann.

Datierung
1674
Eingangsdatum
Vor 1882 (1881?)
StifterIn

Cressier, Gemeinde

Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt (Bistum Freiburg?)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Unbekannt. Eingang vor 1882 (1881 aus bischöflichem Besitz?).

Inventarnummer
MAHF 3483

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 106, Nr. 332.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 27, Nr. E 24.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 117.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 10 (17me fenêtre).

Clottu, Olivier. Les armoiries communales anciennes du Pays de Neuchâtel. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1943. S. 39, Abb. 50.

Courvoisier, Jean. Les Monuments d’art et d’histoire du canton de Neuchâtel. Tome II. Les districts de Neuchâtel et de Boudry. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 49) Bâle 1963. S. 105, 121, Abb. 82a.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 159.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) II, 1924. S. 644 (Cressier).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) II, 1924. S. 606–607 (Cressier).

Cressier. Entre Thielle et Jura. Hauterive 2008.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 3, 2004. S. 533–534.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 3, 2004. S. 652–653.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_159
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_159
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016