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FR_156: Wappenscheibe Claude Gumy von Rosé und Louis Pontet 1671
(FR_Freiburg_MAHF_FR_156)

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Titel

Wappenscheibe Claude Gumy von Rosé und Louis Pontet 1671

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · oder
Hermann, Rudolf · zugeschrieben
Datierung
1671

Ikonografie

Beschreibung

Unter einem gelben Rollwerkbogen präsentiert im Mittelbild ein Engel über braunem Fliesenboden die beiden Stifterwappen vor farblosem Grund. Er trägt über der weissen Albe ein kurzes gelbes Gewand mit blauem Gurt. Seine blau-grünen Flügel sind weit auseinandergebreitet, sein Haupt wird von einem Muschelnimbus hinterfangen. Vor den seitlichen steingrauen Pilastern stehen die beiden Namensheiligen der Stifter: links der hl. Bischof Claudius von Besançon in Pontifikaltracht mit dem doppelten Kreuzstab in der Linken, die Rechte segnend erhoben; rechts der hl. König Ludwig in einem blauen, mit goldenen Lilien besäten Gewand, Lilienzepter und Richtstab in den Händen. In den Zwickeln ist die Verkündigung dargestellt. Links kniet Maria vor dem Betpult und empfängt mit ausgebreiteten Armen die Taube. Der Verkündigungsengel rechts ist ergänzt. Die Stifterinschrift auf farblosem Grund wird von zwei Putten aus einer älteren Scheibe gerahmt.

Iconclass Code
11G · Engel
11H(CLAUDIUS OF BESANCON) · männliche Heilige (CLAUDIUS OF BESANCON)
11H(LOUIS IX) · Ludwig IX. (der Heilige), König von Frankreich; mögliche Attribute: Dornenkrone, fleur-de-lis auf seinem Mantel, drei Nägel, Zepter mit fleur-de-lis, Kirchenmodell, Hand der Gerechtigkeit
46A122(GUMY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GUMY)
46A122(PONTET) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PONTET)
73A52 · die Verkündigung: Maria, die meistens liest, wird vom Engel Gabriel besucht (manchmal belauscht eine Frau die Unterhaltung)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Gumy: In Blau eine goldene Egge mit silbernen Zähnen.
Wappen Pontet: In Blau eine pfahlweis gestellte silberne Pflugschar.

Inschrift

Stifterinschrift: Clavde Gvmie / de Rosex et lovis / pontet d' Vnens / oncle et nepvevr. 1671.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Mehrere Notbleie. Schwarzlot etwas berieben. Am Fuss unter dem hl. Ludwig Flickstück, Verkündigungsengel im Oberbild ergänzt. Oben leicht beschnitten. Putten aus älterer Scheibe eingeflickt.
Restaurierung: 1905: Kirsch & Fleckner, Freiburg (?).

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen und violetten Schmelzfarben. Brandmarke: o.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Gumy (Gumie, Gumye) gehören zu den alten Geschlechtern Freiburgs, wo sie 1428 und 1669 als Bürger nachgewiesen sind. Sie scheinen von Corjolens zu stammen, wo sie mit Jaquet Gumye 1424 nachweisbar sind. Dessen Söhne liessen sich in Rosé nieder.
Claude Gumy (erwähnt 1635–1675) besass ein Gut in Rosé und Alprechte in Plaffeien. Sein Vater Christoz Gumy war mit seiner Mutter Barbly Rossier, einer Tochter des Verwalters der Abtei Hauterive in Lovens und eines reichen Bauern, eine gewinnbringende Ehe eingegangen. Sein Bruder Pierre wurde 1666 Pfarrer in Montagny. Die ohne Vornamen genannte Schwester Claude Gumys heiratete Wully Pontet von Onnens, einen begüterten Bauern, der zwischen 1608 und 1648 bezeugt ist. Ihr Mann führte auch eine kleine Wirtschaft in Onnens und handelte mit Wein. Unter den Kindern ist Louis zwischen 1664 und 1688 belegt († vor 1697). Wie sein Vater war er Bauer und Wirt in Onnens. Er heiratete Marguerite Cuennet, Tochter des Jean Cuennet, der Notar, Wirt, Bauer und Verwalter des Bürgerspitals in Nierlet-les-Bois bei Ponthaux war. Sie führten über mehrere Kinder die Familienlinie fort (Die biographischen Angaben seien Dr. Leonardo Broillet, stellvertretendem Staatsarchivar Freiburgs verdankt).
Wie auch Pflugschar und Egge auf den Wappen darlegen, gehörten der Stifteronkel und sein Neffe dem bäuerlichen Stand an. Sie zählten zu den Vermögenden ihres Standes, die Bedienstete beschäftigten, und damit zur ländlichen Elite, die gute Kontakte zu den patrizischen Landbesitzern und Verwaltern pflegte.
Onkel und Neffe stifteten ihr Glasgemälde sicher in einen Ort ihrer familiären und regionalen Nachbarschaft, möglicherweise in eine der nahegelegenen Kirchen wie Rosé, Avry, Onnens oder eventuell Montagny, wo der Bruder Claudes Pfarrer war. Auf einen sakralen Bestimmungsort weisen der wappenhaltende Engel und die Verkündigung im Oberbild hin.

Datierung
1671
Eingangsdatum
1904
StifterIn

Gumy, Claude (erwähnt 1635–1675) · Pontet, Louis († vor 1697)

Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Messikommer, Zürich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung de Trétaigne, Paris, 1904 an der Auktion Messikommer, Zürich, erworben.

Inventarnummer
MAHF 3429

Bibliografie und Quellen

Literatur

Auktion der Glasgemälde-Sammlung der Baronin de Trétaigne in Paris und von Glasgemälden aus der ehemaligen Vincent-Sammlung in Konstanz. (Auktionskatalog H. Messikommer in Zürich. 2.–3. Mai 1904) Zürich 1904. S. 88, Nr. 175.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 11.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

Diesbach de Belleroche, Benoit de. Vos origines. Gumy / Gomy. In: Fribourg illustré 1993, No 11, p. 34.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 156.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) IV, 1927. S. 15 (Familie Gumy).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 705–706 (Familie Gumy).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_156
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_156
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Claude Gumy von Rosé und Louis Pontet 1671