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FR_122: Beschnittene und ergänzte Wappenscheibe Werro um 1640
(FR_Freiburg_MAHF_FR_122)

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Titel

Beschnittene und ergänzte Wappenscheibe Werro um 1640

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
Um 1640

Ikonografie

Beschreibung

Zur ursprünglichen Scheibe gehört allein das von einer doppelten Säulenstellung mit einem blauen, links beschnittenen Architrav eingefasste Wappen. Es steht auf einem marmorierten Boden vor farblosem Grund und unter einem abschliessenden gelben Gebälk mit einer Volute. Die Jagdszene im Stil des Monogrammisten CH, Christoph Heilmann, ist eingeflickt. Die Podeste mit Löwenköpfen stammen aus einer späteren Scheibe um 1690. Eine Stifterinschrift fehlt heute.

Iconclass Code
43C11 · Jagen; die Jagd
46A122(WERRO) · Wappenschild, heraldisches Symbol (WERRO)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Werro: In Blau vom linken Schildrand ausgehend eine goldene Löwentatze, einen sechsstrahligen goldenen Stern haltend; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über gold-silbernem Wulst ein wachsender goldener Löwe, einen sechsstrahligen goldenen Stern in beiden Pranken haltend.

Inschrift

Stifterinschrift: Fehlt.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Links beschnitten. Wenige Notbleie und Sprünge. Zahlreiche Flickstücke, u. a. ganzer oberer Abschluss, und winzige Ergänzung.
Restaurierung: 1904/05: Kirsch & Fleckner, Freiburg.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen Schmelzfarben. In der Jagdszene dünne blaue Schmelzfarbe vorderseitig aufgetragen. In den Zwickeln des Oberbildes Brandmarken: o und A.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Als Stifter kommt eventuell Hans Franz Werro, Sohn des Goldschmiedes Franz Werro († 1621), in Betracht. Hans Franz war 1631 Grossrat, 1649 Sechziger, 1657–1665 Direktor des Jakobspitals, 1660–1665 Vogt in Jaun und 1670–1673 Venner des Auquartiers. Er starb am 6.2.1685 und wurde in der Augustinerkirche beigesetzt (Thürler 1977. S. 78). Der Goldschmied (?) und Münzmeister Caspar Werro, ebenfalls ein Sohn Franz Werros, war schon 1632 verstorben (SR 428, 1632/II, p. 6; Hilber 1918. S. 123–125; Andrey 2009. S. 328 [nur François Werro]. Auch Caspar Werro war 1625 Grossrat und 1632 im Rat der Sechzig gewesen. Vgl. Foerster 2008/I. S. 209).
Im 18. Jahrhundert besass die Familie Werro den Ratzehof an der Murtengasse, in dem heute das Museum für Kunst und Geschichte Freiburg untergebracht ist. Sie stellte den letzten Schultheissen des Ancien Régime.

Datierung
Um 1640
Zeitraum
1630 – 1650
Eingangsdatum
1904
StifterIn

Werro, Familie

Schenker*in / Verkäufer*in

Auktion Messikommer, Zürich.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Sammlung de Trétaigne, Paris. 1904 an der Auktion Messikommer, Zürich, erworben.

Inventarnummer
MAHF 3512

Bibliografie und Quellen

Literatur

Auktion der Glasgemälde-Sammlung der Baronin de Trétaigne in Paris und von Glasgemälden aus der ehemaligen Vincent-Sammlung in Konstanz. (Auktionskatalog H. Messikommer in Zürich. 2.–3. Mai 1904) Zürich 1904. S. 98, Nr. 203.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 5.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 8 (13me fenêtre) (? armes inconnues 1600–1610).

Chasse. Des hommes, des bêtes, des fables. Sous la direction de Jean Steinauer. Ouvrage réalisé pour l’exposition présentée sous ce titre au Musée d’art et d’histoire Fribourg (22.10.2010–27.2.1011). Baden 2010. S. 129, Abb. S. 97.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 122.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 34 (Werro).

Généalogies de Gottrau (Staatsarchiv Freiburg) 34a/b (Werro).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 70, 164, 305, 345, 484.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 475, 561.

Hilber, Paul. Die kirchliche Goldschmiedekunst in Freiburg. In: Freiburger Geschichtsblätter 25, 1918. S. 1–132.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VII, 1933. S. 496–497 (Werro).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VII, 1933. S. 288 (Werro).

Thürler, Athanas. Die Vögte von Jaun und Plaffeien. In: Beiträge zur Heimatkunde 47, 1977. S. 78 (Hans Franz Werro).

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 209.

Andrey, Ivan. À la table de Dieu et de leurs excellences. L’orfèvrerie dans la canton de Fribourg entre 1550 et 1850. Fribourg 2009.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 4539

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_122
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_122
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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