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FR_61: Fragment eines Wappens Gurnel um 1585/90
(FR_Freiburg_MAHF_FR_61)

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Titel

Fragment eines Wappens Gurnel um 1585/90

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Heilmann, Christoph · zugeschrieben
Datierung
Um 1585/90

Ikonografie

Beschreibung

Beim vorliegenden Glasgemälde handelt es sich um ein zu einer Rundscheibe komponiertes, mit Flickstücken ausstaffiertes Fragment einer Wappenscheibe. Aufgrund ihrer Neigung kann die Rollwerktartsche als ein ehemals heraldisch rechts angeordnetes Männerwappen identifiziert werden, das die Familie Gurnel führte. Das Rund wurde mit schwarz bemalten Zwickelfeldern zu einem Quadrat erweitert (o. Abb.).

Iconclass Code
46A122(GURNEL) · Wappenschild, heraldisches Symbol (GURNEL)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Gurnel: In Gold ein schwarzer Balken, belegt mit drei silbernen Wecken; Helm: silbern mit goldenen Spangen und Beschlägen; Helmdecke: schwarz und golden.

Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Verschiedene farblich abgestimmte und z. T. seitenverkehrt eingesetzte ältere Fragmente. Ovale Schadstelle im Schwarzlot der Helmdecke.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Gurnel sind ab 1428 in Freiburg eingebürgert und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausgestorben. Franz Gurnel (1521–1585) führte als Kanzler und Ratsherr 1584 ein Siegel mit dem gleichen Schildbild wie es die Scheibe präsentiert. Sein Wappen erscheint auch auf dem Stadtplan Gregor Sickingers von 1582 (Freiburg, Museum für Kunst und Geschichte Inv.-Nr. MAHF 4067. Vevey Armorial I. 1935. S. 50–51; Blanchard, Raoul. Blätter des MAHF 1997-2.). Franz Gurnel war sicher der bedeutendste Vertreter der Familie. Der Sohn des Peter Gurnel und der Luise Fegely studierte um 1535 in Paris, 1542 war er Notar und Ratsschreiber sowie Mitglied der Krämerzunft, 1543 Grossrat, 1547 Sechziger, 1549 Heimlicher, 1552–1579 Stadtschreiber und 1579 Kleinrat (Foerster 2008/I. S. 88). Der Anhänger Frankreichs diente auch als Tagsatzungsbeamter und Gesandter nach Savoyen. Er war Mitbegründer des Kollegiums St. Michael, bearbeitete die Stadtrechtskodifikation und überarbeitete u. a. Franz Rudellas Chronik, die er auch ins Französische übersetzte. 1579 trug er sich in das Stammbuch Hans Jakob vom Staals ein (Kully/Rindlisbacher 1998. Nr. 661, S. 182, 333). Franz Gurnel war mit Dorothea Techtermann, einer Tochter Sebastian Techtermanns, verheiratet. Aufgrund der zeitlichen und stilistischen Einordnung des Scheibenfragments um 1585–1590 kommt aber auch sein Sohn Simon Gurnel (†  30.9.1627) als Scheibenstifter in Frage. 1584 kam Simon in den Rat der Zweihundert und 1600 in den Rat der Sechzig. Er war 1576 Direktor der Lateinschule, 1592 Schulmeister und 1596–1601 Vogt von Pont (Weitzel 1915. S. 495, 534; Foerster 2008/I. S. 88–89). Der dritte bedeutsame Namensvertreter der Familie, Peter Gurnel, wurde 1575 in den Grossen Rat und 1580 in den Rat der Sechzig gewählt. 1586/87 amtete er als Venner des Burgquartiers und sass 1590–1592 und 1600–1602 wieder im Rat der Zweihundert (Foerster 2008/I. S. 88). Im Jahr 1600 bat er um einen Geburtsschein für seinen Sohn Peter, der in Augsburg das Weberhandwerk erlernt hatte (StAF, Ratserkanntnussbuch 24, fol. 8r–9r [10.7.1600]). Eine Scheibenstiftung Peter Gurnels aus dem Jahr 1601 hat sich in Marseille erhalten (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 296, Abb. 204). Die Zeichnung von Helm und Helmdecke mit ihren fedrigen, stark ausgefransten Enden und schwungvollen Windungen schliesst das hier vorliegende Wappen an das Werk Christoph Heilmanns an.

Datierung
Um 1585/90
Zeitraum
1585 – 1590
Eingangsdatum
Unbekannt
StifterIn

Gurnel, Familie

Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Unbekannt.

Inventarnummer
MAHF 3428

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 61.

Vgl.

Büchi, Albert. Die Chroniken und Chronisten von Freiburg im Uechtland. In: Jahrbuch für Schweizerische Geschichte 30, 1905. S. 282–286.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 495, 534.

Castella, Gaston. Un mémoire inédit du Chancelier Gurnel (1521–1585). In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 11, 1917. S. 460–521.

Zurich, Pierre de. Catalogue des avoyers, bourgmaîtres, bannerets, trésoriers et chanceliers de Fribourg au XVIme siècle. In: Annales fribourgeoises 7, 1919. S. 264.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. I. 1935. S. 50–51.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) IV, 1926. S. 19 (Gurnel).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 709 (Gurnel).

Feller, Richard und Edgar Bonjour. Geschichtsschreibung der Schweiz vom Spätmittelalter zur Neuzeit. 2 Bde. 2. Auflage. Basel 1979. Bd. 1. S. 291.

Blanchard, Raoul. Gregor Sickinger – Stadtdarstellung von Freiburg (1582). Blätter des MAHF 1997-2.

Kully, Rolf Max und Hans Rindlisbacher (Hrsg.). Der Liber Amicorum des Hans Jakob vom Staal. (Veröffentlichungen der Zentralbibliothek Solothurn Nr. 25) Solothurn 1998. Nr. 661, S. 182, 333.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 5, 2006. S. 825 (Gurnel, Franz).

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 6, 2007. S. 125–126 (Gurnel, Franz).

Zehnder-Jörg, Silvia. Die Grosse Freiburger Chronik des Franz Rudella. Edition nach dem Exemplar des Staatsarchivs Freiburg. (Freiburger Geschichtsblätter Bd. 84, 2007) Freiburg 2007. S. 70.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3)

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratserkanntnussbücher.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_61
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_61
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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