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FR_26: Figurenscheibe 1517: Hl. Sebastian und Engel mit zwei unbekannten Wappen
(FR_Freiburg_MAHF_FR_26)

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Titel

Figurenscheibe 1517: Hl. Sebastian und Engel mit zwei unbekannten Wappen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Räschi, Rudolf · zugeschrieben
Datierung
1517

Ikonografie

Beschreibung

Die beiden unbekannten Wappen werden vom hl. Sebastian (links) und einem Engel (rechts) in Hüfthöhe gehalten. Der blondgelockte Heilige trägt über dem blossen Körper einen roten Mantel und umfasst mit der rechten Hand die drei Pfeile seines Martyriums. Der Engel ist in eine lange Albe gekleidet, deren Falten sich am Boden stauen. Sein rosaroter rechter Flügel ragt vor dem roten Spiralrankengrund steil in die Luft, während der linke von der Rahmenarchitektur angeschnitten ist. Die dünnen, vor Vierkantpfeilern stehenden Säulen mit den kissenartigen Kapitellen tragen einen Astbogen mit Akanthuslaub, dessen gekreuzte Enden im Scheitel die Jahrzahl 1517 einschliessen.

Iconclass Code
11G · Engel
11H(SEBASTIAN) · der Märtyrer Sebastian; mögliche Attribute: Pfeil(e), Bogen, Baumstamm
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen 1 unbekannt: Geteilt, oben in Blau ein silbernes Kreuz mit vier goldenen Sternen, unten fünfmal gespalten von Silber und Rot.
Wappen 2 unbekannt: In Rot eine schräggestellte silberne Pflugschar, begleitet oben von einer goldenen Sonne, unten von einem gebildeten silbernen Halbmond.

Inschrift

Datum: 1517.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Sprünge und Notbleie. Kleinere Flickstücke in der Wiese.

Technik

Farbloses, fahlblaues, grünes, rotes und rosarotes Glas. Rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff, hellblaues Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das Glasgemälde ist ein Gegenstück zur Scheibe des Kapitels St. Nikolaus (FR_27) und kam gleichzeitig wie diese in den Handel. Es gelangte aber erst später als Depositum der Gottfried Keller-Stiftung ins Museum. Beide Glasgemälde stammen sicher vom gleichen Bestimmungsort und wurden 1947 zusammen mit einer dritten Scheibe von Theodor Fischer dem Landesmuseum zum Kauf angeboten (Foto SLM 6648 und 40200. Vgl. Anderes 1963. Abb. 124; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 26.1). Diese dritte Scheibe, welche die Heiligen Jakobus und Georg mit zwei ebenfalls unbekannten Wappen (Jeckelmann, Michel-Saler?) darstellt, stammt zweifelsohne aus der Hand des gleichen Glasmalers. Ihr heutiger Standort ist unbekannt.
Die Herkunft der Scheiben ist leider nicht mehr bestimmbar. Erschwerend wirkt sich aus, dass die hier dargestellten Wappen bislang nicht identifiziert werden konnten. Die Stifter gehörten offenbar zu später ausgestorbenen Geschlechtern, möglicherweise der Landbevölkerung, deren Wappen folglich nicht tradiert wurden und daher nur schwer auszumachen sind. Stilistisch knüpfen die Scheiben an jene aus St. Wolfgang an, die ebenfalls 1517 entstanden und mit grösster Wahrscheinlichkeit dem Freiburger Glasmaler Rudolf Räschi zugeschrieben werden können. Seine in faltenreiche Gewänder gehüllten schlanken Figuren stehen noch in spätgotischer Manier über dem damals beliebten Wiesenboden, während die Wappen vor ihren Leibern kaum von den Händen gehalten werden. Typisch für den Glasmaler sind auch die schlanken Rahmensäulchen mit ihren kissenartigen Kapitellen und den feingezeichneten Ranken des Bogenabschlusses.
In einer Wappenscheibe von 1515 (der Familie Lämmli?) in der Kirche Jegenstorf, die vielleicht von Jakob Meyer oder einem Mitarbeiter nur zwei Jahre früher geschaffen wurde (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 26.2; BE_818 [dort unbekannter Glasmaler]), sind stilistische Nähe und Differenz zu dem Berner Glasmaler-Konkurrenten gut nachvollziehbar. Im zwar formal stark verwandten Werk Rudolf Räschis spürt man doch eine neue Kraft im Blattwerk der Zwickel und in den monumentaleren Figuren, der Gestik, dem Faltenwerk und auch in der Flügelstellung des Engels.
Hasler, 2023 (BEZG), S. 46, Nr. 20.

Datierung
1517
Eingangsdatum
1971
StifterIn

Unbekannt

Schenker*in / Verkäufer*in

Irma Rutishauser

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Gottfried Keller-Stiftung

Vorbesitzer*in

Die Scheibe befand sich im 19. Jahrhundert in der Sammlung Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thunersee und wurde 1884 mit ihrem Gegenstück (Kat.-Nr. 27) in Köln (Heberle) versteigert. Aus einer Berliner Sammlung kam sie später in die Sammlung Widener nach Philadelphia, wurde 1947 (Theodor Fischer, Luzern) und 1957 (Galerie Fischer, Luzern) in der Schweiz gehandelt und gelangte in die Sammlung Erwin Rutishauser. 1971 von Irma Rutishauser an die Gottfried Keller-Stiftung geschenkt.

Inventarnummer
MAHF D 2006-539 (FKG 1073)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See. Versteigerung zu Köln den 20. Oktober 1884 durch J. M. Heberle (H. Lempertz’ Söhne). Köln 1884. S. 38, Nr. 523.

Schmid, Alfred A. Wappenscheibe des Chorherrenstiftes St. Nikolaus in Freiburg. In: Bericht der Gottfried Keller-Stiftung 1948 und 1949. S. 24–28. S. 26.

Grosse Kunstauktion Luzern. Mehrere in- und ausländische Privatsammlungen. Mobiliar aus Luzerner Schlossbesitz. Genfer Sammlung C. Schweizer Volkskunst. Sammlung Bastian Lugano. Bedeutende Glasscheiben ehemals Besitz Lord Sudeley. Wiener Miniaturensammlung. bedeutende Gemälde alter und neuer Meister. (Auktionskatalog Galerie Fischer, Luzern. 25.–29. Juni 1957) Luzern 1957. Kat.-Nr. 653, Abb. Taf. 12.

Anderes, Bernhard. Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü. Freiburg 1963. S. 146, 189–190, Nr. 101, Abb. 123.

Lehnherr, Yvonne. Atelier Rudolf Räschi. Vitrail armorié. In: Bericht der Gottfried Keller-Stiftung 1969–1972, S. 86–88.

Landolt, Hanspeter. Gottfried Keller-Stiftung. Sammeln für die Schweizer Museen / Fondation Gottfried Keller. Collectionner pour les Musées Suisses / Fondazione Gottfried Keller. Collezionare per i musei svizzeri 1890–1990. Bern 1990. S. 118, 616.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 26.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1.   (S. 46, Nr. 20)

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 6309, 40201

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_26
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Gottfried Keller-Stiftung

Inventar

Referenznummer
FR_26
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2015

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