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BE_8875: Figurenscheibe Paul Schaufelbühl (Schufelbühl) mit Maria und hl. Verena
(BE_Bern_Bund_Lo369_Schufelbühl)

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Titel

Figurenscheibe Paul Schaufelbühl (Schufelbühl) mit Maria und hl. Verena

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Brandenberg, Christoph · zugeschr.
Datierung
um 1623
Masse
34 x 25.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum stehen vor farblosem Grund links die bekrönte Gottesmutter mit dem Jesusknaben und dem Zepter in ihren Händen sowie rechts die hl. Verena mit Kamm und Kanne. Während die Patronin des Stiftes Zurzach in ein grünes Kleid und einen violetten Mantel gehüllt ist, erscheint Maria in weissem Gewand und blauem Mantel. Die beiden durch eine rote Mittelsäule voneinander getrennten Heiligen werden von den beiden vor den blauen Aussenpfeilern postierten Apostelfürsten Petrus (links) und Paulus (rechts) begleitet. Vor dem Podium mit dem Stifternamen kniet links aussen der Stiftsprobst Paul Schaufelbühl. Sein oval umkränzter Wappenschild befindet sich ihm gegenüber in der Ecke unten rechts. Das Oberbild zwischen den mit Putten und Hermen besetzten Eckfeldern zeigt die hl. Verena bei der Überfahrt im Schiff.

Iconclass Code
11(+5) · christliche Religion (+ Stifter, Bittsteller, mit oder ohne Schutzheilige(n))
11F4 · Madonna; d.h. Maria mit dem Christuskind
11H(PAUL) · der Apostel Paulus (von Tarsus); mögliche Attribute: Buch, Schriftrolle, Schwert
11H(PETER) · der Apostel Petrus, erster Bischof von Rom; mögliche Attribute: Buch, Hahn, (umgekehrtes) Kreuz, Krummstab mit drei Querbalken, Fisch, Schlüssel, Schriftrolle, Schiff, Tiara
11HH(VERENA) · weibliche Heilige (VERENA)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46CC21(+23) · Schiffe (generell) - CC - mehr als ein Schiff (+ drei Personen (Verkehr und Transportwesen))
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Paul Schaufelbühl

Inschrift

Paulus Schuffelbüöl / probst der Loblichen Colegiat / Stift S. Verena in ZurZach / Anno Domini 1611

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit dem Kopf des Stifters neu ergänzt; zahlreiche teilweise mit Klebstreifen gesicherte Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Paul Schaufelbühl, der Sohn des Chorherrn Kaspar Schaufelbühl von Beromünster, wurde nach Studien in Freiburg 1566 Kaplan in Beromünster sowie in Zurzach 1570 Chorherr, 1571 Kantor und 1572 Kustos. Von 1601 bis 1611 war er schliesslich Stiftspropst in Zurzach. Als solcher liess er 1602 das Verenakrüglein fassen (HBLS 6/1931, S. 250f.; Sennhauser/Hidber 2004, S. 210).

Schaufelbühls Scheibe zeigt die Patroninnen der ehemaligen Stiftskirche St. Verena und der Pfarrkirche St. Maria (der sog. Oberen Kirche) von Zurzach sowie die Apostelfürsten Petrus und Paulus, wobei es sich beim letzteren um den Namenspatron des Stifters handelt. Vom ikonografischen Programm ausgehend stellt sich die Frage, ob einer der beiden genannten Zurzacher Kirchen der Bestimmungsort für Schaufelbühls Scheibe gewesen sein könnte. Weil um 1611 offenbar weder die eine noch die andere umgebaut wurde (Reinle 1948, S. 175–179, 204–206), lässt sich dies jedoch nicht schlüssig beantworten.
Die Scheibe besitzt eine enge stilistische Verwandtschaft zu den Werken des Zuger Glasmalers Christoph Brandenberg (um 1598–1663). Typisch für Brandenberg ist ihre Figurengestaltung (harter Schnitt der Gesichter; Köpfe im Halbprofil mit langen, geraden Nasen; Putten mit stark verrenkten Gliedern und nach hinten aufgewühlten Haaren). Vergleichsbeispiele dazu bieten die Bildfolge zum Marienleben, die Brandenberg 1623 für das Kloster Wettingen ausführte (Hoegger 2002, S. 342–363, Farbabb. S. 150, 161 etc.), die bei ihm 1625 von der französischen Krone für das Kloster Muri in Auftrag gegebene Wappenscheibe (Hasler 2002, S. 212f., Farbabb. S. 101) oder einzelne seiner Arbeiten im Museum der Burg Zug (Bergmann 2004, Kat.-Nr. 113). Schaufelbühls Scheibe kann 1611 allerdings unmöglich vom damals erst ca. 12jährigen Brandenberg geschaffen worden sein. Uta Bergmann vermutet deshalb, dass man es mit einer um einige Jahre jüngeren Nachstiftung zu tun hat, die vielleicht eine in die Brüche gegangen Stiftung Schaufelbühls von 1611 zu ersetzen hatte. 1623 war Christoph Brandenberg beauftragt, für den Chorherrn des Zurzacher Verenastifts Johannes Honegger eine Bildscheibe anzufertigen (Bergmann 2004, S. 106, Abb. 86). Man kann sich deshalb fragen, ob er das Glasgemälde des Zurzacher Propstes Paul Schaufelbühl allenfalls auch in diesem Jahr herzustellen, das heisst zu erneuern hatte.

Datierung
um 1623
Zeitraum
1620 – 1625
StifterIn

Schaufelbühl, Paul, Stiftsprobst St. Verena Zurzach

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft (vormaliger Depositär: Lohn, Kehrsatz)

Inventarnummer
Lo 369

Bibliografie und Quellen

Literatur

Uta Bergmann, Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern 2004, S. 106, Abb. 85 (Christoph Brandenberg zugeschr.).

Vgl.

Adolf Reinle, Die hl. Verena von Zurzach. Legende, Kult, Denkmäler, Basel 1948.

Peter Hoegger, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kloster Wettingen, Aarau 2002.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kreuzgang von Muri, Aarau 2002.

Albert und Hans Rudolf Sennhauser/Alfred Hidber (Hrsg.), Geschichte des Fleckens Zurzach, Zurzach 2004.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_Bund_Lo369_Schufelbühl
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bern
Eigentümer*in

Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft (vormaliger Depositär: Lohn, Kehrsatz)

Inventar

Referenznummer
BE_8875
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016