Forschung
Johann Jakob Schläfli wurde am 25. Dezember 1675 als Sohn des Johannes Schläfli und der Maria Leuw in Burgdorf geboren. Er wurde Notar und heiratete Anna Maria Marti. Ihre gemeinsame Tochter Maria Elisabeth kam am 30. Oktober 1701 zur Welt. Johann Jakob diente seiner Stadt als Siechenvogt und als Amtsschreiber in Lotzwil. Er starb schon 1715 im Alter von 39 oder 40 Jahren. Seine Ehefrau heiratete darauf Johannes Aeschlimann und verschied am 22. Juni 1755 (Kessel 2015).
In ihrer etwas naiven Malweise (man vgl. z.B. den Puttenkopf mit seinen roten Wangen) und im Schriftcharakter erinnert die Scheibe an die Werke des Zofinger Glasmalers Johann Jakob Müller. Dieser wird allerdings kaum ihr Schöpfer gewesen sein, hebt sie sich doch in ihrer eher klassischen Form von dessen Arbeiten ab. Sollte Schläfli seine Wappenstiftung bei einem heimischen Meister in Auftrag gegeben haben, dann käme als deren Hersteller Johann Conrad Dür (1674–1739) in Frage, der laut Roth (1960) der letzte in Burgdorf tätige Glasmaler war. Da sich keine signierten oder durch Quelleneinträge gesicherten Werke des Meisters erhalten haben, muss aber offen bleiben, ob die Scheibe tatsächlich von ihm geschaffen wurde.
Datierung
1699
StifterIn
Schläfli, Johann Jakob (1675–1715), Burgdorf · Marti, Anna Maria
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in
Seit 1899 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Bis 1899 Architekt Eduard von Rodt, Bern.
Inventarnummer
BHM 3239