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BE_1715: Ovale Wappenscheibe Hans Anton von Erlach
(BE_Bern_vonWattenwyl_Erlach_1639)

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Titel

Ovale Wappenscheibe Hans Anton von Erlach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1639 (?)
Masse
21 x 18.7 cm im Licht
Standort
Lage
Béatrice-v.-Wattenwyl-Haus, Südtrakt Vorzimmer
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen des Hans Anton von Erlach ist vor einer Landschaft in eine reich ausgestaltete ovale Rollwerkrahmung eingefügt. Das untere Scheibendrittel füllt die mehrfarbige Rollwerktafel mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
Heraldik

Wappen Hans Anton von Erlach

Inschrift

Jr Hans Anthoni Von / Erlach Herr Zů Kisen / Anno Dominj 1639 (1630?).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Wappen mit Helm und Helmdecke neu ergänzt; die Gläser mit der Bemalung stellenweise korrodiert; einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Restaurierungen
2008 Martin Halter, Bern: Infolge Glasbruchs Anbringen einer neuer Randverbleiung sowie Sicherung der Sprünge durch Klebung (Araldit) beziehungsweise neue Notbleie. Anbringen von Kaltretuschen im stark zersprungenen Glas mit der Inschrift.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Hans Anton von Erlach (1590–1664), der Sohn Antons (1557–1617), war Herr zu Kiesen und Hauptmann im Regiment des Sigismund von Erlach in französischen Diensten. 1621 wurde er in Bern Grossrat sowie 1641 Gubernator zu Aelen (Aigle). 1618 heiratete er Katharina Effinger von Wildegg (1600–1658), die Tochter Ludwigs und der Maria Magdalena Häublin (HBLS 3/1926, S. 60; von Erlach 1989, Stamm-Taf. D 2 X).

Die Stiftung von Erlachs bildet das Pendant zu der gleichfalls im Von-Wattenwyl-Haus befindlichen Ovalscheibe Bernhard von Wattenwyls (Inv. vW 158). Beim Glasgemälde von Wattenwyls wird die Jahreszahl unterschiedlich gelesen. So glaubt Conrad von Mandach in deren durch das Blei teilweise verdeckten dritten Ziffer eine "5" erkennen zu können. Bei ihr muss es sich aber um eine "3" handeln. Die letzte Ziffer hinwiederum wird einerseits als "0" und andererseits als "6" gelesen (von Mandach, Cetto/Hofer bzw. Heinz Matile, in: Kartei Stifter, Bernisches Historisches Museum). Bei der Scheibe Hans Anton von Erlachs interpretiert Matile diese Ziffer hingegen als "9". Diesbezüglich ist festzuhalten, dass die beiden Glasgemälde sicher für denselben (unbekannten) Bestimmungsort zur gleichen Zeit entstanden, und zwar entweder 1630 oder 1639. Obwohl bei der Scheibe des 1608 geborenen Bernhard von Wattenwyl die letzte Ziffer der Jahreszahl im heutigen Zustand eher als eine "0" denn eine "9" erscheint, wird derselbe seine Wappenstiftung kaum bereits im Alter von 22 Jahren, sondern als 31jähriger gemacht haben. Die betreffende Ziffer dürfte demnach eine "9" sein, deren schwungvoll nach unten gezogene Linie verbräunt (Scheibe von Wattenwyl) beziehungsweise sehr dünn geraten ist (Scheibe von Erlach).

Der Berner Glasmaler Abraham Sybold (1592–1646) schuf in den 1630er Jahren zuweilen Ovalscheiben, bei denen er das Stifterwappen vor einen Landschaftshintergrund setzte (BHM Bern, Inv. 421, 57021). Weil seine Werke qualitativ über den Stiftungen von Wattenwyls und von Erlachs stehen, kann er jedoch kaum deren Schöpfer gewesen sein. Bei welchem anderen damals in Bern tätigen Glasmaler diese in Auftrag gegeben wurden, lässt sich beim gegenwärtigen Kenntnisstand nicht beantworten.

Datierung
1639 (?)
Zeitraum
1630 – 1639
StifterIn

Erlach, Hans Anton von (1590–1664)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft, Depositär: Von-Wattenwyl-Haus Bern (Vorzimmer)

Inventarnummer
vW 157

Bibliografie und Quellen

Literatur

Conrad von Mandach, Führer durch das "Beatrice von Wattenwyl-Haus" an der Junkerngasse 59 in Bern, Bern 1935, S. 7 (mit Angabe "Wappen neu").

Anna Maria Cetto/Paul Hofer, Das Beatrice von Wattenwyl-Haus in Bern, Bern 1964, S. 27.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Weiteres Bildmaterial

BHM Bern, Neg. 3041 (Foto Hans Stebler, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_vonWattenwyl_Erlach_1639
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bern
Eigentümer*in

Kunstsammlung Schweizerische Eidgenossenschaft, Depositär: Von-Wattenwyl-Haus Bern (Vorzimmer)

Inventar

Referenznummer
BE_1715
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016