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BE_1502: Wappenscheibe Anton Gasser
(BE_Bern_BHM_1926)

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Titel

Wappenscheibe Anton Gasser

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1583
Masse
32.5 x 20.7 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum erscheint vor gelbem Grund das Vollwappen von Anton Gasser. Umfasst wird es von einem roten Ovalrahmen. Dieser befindet sich innerhalb einer konchenförmigen, rosabraunen Rahmenarchitektur. Verbunden sind Konche und Ovalrahmen durch die ihnen zu beiden Seiten aufgesetzten, mit Engelköpfen dekorierten grünen Rollwerkkartuschen. Das als Flickstück eingesetzte Oberbild über dem gebälkartigen roten Konchenabschluss schildert die Geschichte von Pyramus und Thisbe. In einer kargen Landschaft liegt Pyramus sterbend am Boden, während Thysbe klagend vor ihm kniet und der Löwe hinter dem Brunnen davon eilt. Die Stifterinschrift ist am Scheibenfuss in einer blau-gelben Rollwerkkartusche festgehalten. Diese ist zwischen das ebenfalls konchenförmig gebildete und mit Engelsköpfen geschmückte grüne Podium gesetzt.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
95A(PYRAMUS & THISBE)68 · die Geschichte von Pyramus und Thisbe - Tod
Iconclass Stichworte
Tod
Heraldik

Wappen Anton Gasser

Inschrift

[H. Anthonÿ Gaβer / Bauwherr der Statt / Bern. 1583.]

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Gläser am Scheibenfuss (Inschriftenkartusche mit Engelköpfen) neu ergänzt; das Oberbild mit der roten Bordüre darunter alt eingeflickt; ein Sprung; Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; grünes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Obwohl die Inschrift erneuert wurde, könnte die vorliegende Scheibe aus zeitlichen und historischen Gründen durchaus von Anton Gasser 1583 gestiftet worden sein. Ihre konchenförmige Rahmenarchitektur mit seitlich aufgesetzten Rollwerkkartuschen mit Engelsköpfen erscheint auch auf der 1586 datierten Scheibe des Sebastian Darm im Musée des Arts Décoratifs in Lyon, auf der im Bernischen Historischen Museum befindlichen Scheibe des Hieronymus Stettler von 1594 (BHM Bern, Inv. 37913) und der (zusammengesetzten) Scheibe Python im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg i. Ü. (Bergmann 2014, Bd. 2, Abb. 76, 76.1, 76.2). Die angeführten Werke lassen erahnen, wie Gassers Scheibe am Fuss und oberhalb der Konche ursprünglich ausgesehen haben könnte.

Anton Gasser (2.5.1532–23.5.1605), Sohn eines gleichnamigen Vaters, war 1560 Grossrat zu Bern, 1567–1571 Landvogt von Laupen, 1572 des Kleinen Rats, 1574 Stiftschaffner, 1575–1604 mit Unterbrüchen Venner zu Schmieden und 1580 Bauherr. Mehrmals diente er als Gesandter, u. a. an den französischen Königshof und 1588 an die Bundesbeschwörung nach Strassburg (HBLS 3/1926, S. 402; HLS 5/2006, S. 107). Anton Gasser gehörte der Gesellschaft zu Oberpfistern an. Er war in erster Ehe ab 1552 mit Barbara Schwäbler verheiratet. Nach 1579 ging er eine neue Verbindung mit Salome May, Tochter des Kleinrats Wolfgang, ein und ehelichte im Jahr 1600 Johanna, die Tochter Beat Ludwig von Mülinens.
Von Anton Gasser gibt es Wappenscheiben in der Kirche Aarwangen (1577), im Bernischen Historischen Museum (1583) und im Saltwood Castle in der Grafschaft Kent (1583; vgl. Vidimus 2010). Seine 1600 in die Hofmeisterei von Königsfelden gestiftete Scheibe befindet sich heute in der dortigen Psychiatrischen Klinik (Maurer 1954, S. 309). Verschollen sind seine Wappengaben, die er 1581 ins Pfarrhaus von Mandach (Banholzer 1968, S. 10), 1582/83 (mit Kollegen) in die Kirche Thunstetten (Lehmann 1945, S. 43) und 1584 ins Zunfthaus der Müller, Pfister und Schreiner nach Zofingen machte (Lehmann 1945, S. 47).

Die Scheiben Hieronymus Stettlers und Anton Gassers stammen sicher vom gleichen Glasmaler. Aber auch die Wappenscheiben Hans Franz Nägelis von 1586 und Peter Kochs von 1587 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 5528 und 4983) dürften aufgrund der gleichen Behandlung der Figuren, der heraldischen und ornamentalen Motive und der Inschrift derselben unbekannten Hand zuzuschreiben sein.

Datierung
1583
StifterIn

Gasser, Anton († 1605), Bauherr

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1894 Kunstmuseum Bern

Inventarnummer
BHM 1926

Bibliografie und Quellen

Literatur

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 129.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 37 (Anm. 3).

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 7.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, Bern etc. 2014, Bd. 2, S. 551.

Vgl.

Hans Lehmann, Glasmaler und Glasgemälde des alten Zofingen im Rahmen der Stadtgeschichte, Zofingen o. J. [1945].

Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Bd. III: Das Kloster Königsfelden, Basel 1954.

Max Banholzer, Jakob Brunner. Glasmaler und Sternenwirt 1546–1589, in: Brugger Neujahrsblätter 78/1968.

Alfred Scheidegger, Die Berner Glasmalerei von 1540 bis 1580, Bern/Bümpliz 1947.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Swiss Stained Glass Collection at Saltwood Castle, in: Vidimus 44, 2010, Nr. 8, Abb. 9 [URL: http://vidimus.org/issues/issue-44/feature/; 23.02.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9234 (Hans Huber, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_1926
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1894 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1502
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema