Forschung
Konrad Vogt († 1602), Sohn des Peter Vogt und der Margaretha Wyss, entstammte einem im 18. Jahrhundert ausgestorbenen Berner Geschlecht. 1567 gelangte er in den Grossen Rats zu Bern, wurde 1577 Landvogt zu Trachselwald,1584 Kleinrat, 1588 Landvogt zu Wangen, 1594 Landvogt zu Erlach und 1601 erneut des Kleinen Rats. Konrad Vogt war mit Susanna Tillier, einer Tochter Johann Anton I. Tilliers und Katharina Hübschis sowie Witwe Jakob Russens, verheiratet (Jahresbericht BHM Bern 1919; Kessel 2016).
Die vorliegende Scheibe stiftete Konrad Vogt als Landvogt zu Trachselwald. Eine weitere Scheibe, die derselbe 1595 als Erlacher Landvogt in Auftrag gab, ist heute verschollen (vormals in Philadelphia; Burnam 2012, S. 375, Nr. IV. 80 [dort 1565 datiert]).
Vogts Scheibe von 1582 folgt im Zeitstil den Werken damaliger Berner Glasmaler und ähnelt im Stil und Aufbau (Rahmenarchitektur) sowie in den verwendeten Schmuckmotiven insbesondere der Scheibe des David von Römerstal von 1583 im Museumsdepot des Burgdorfer Kornhauses (Inv. 32.272). Eine Zuschreibung an einen bestimmten Meister mag jedoch nicht gelingen.
Der schwarze Zargenkranz entlang des inneren Arkadenrandes wurde von Berner Glasmalern in den 1580er Jahren häufig als Schmuckmotiv verwendet. Beispiele dafür bieten unter anderem aus dieser Zeit stammende Entwürfe des Berner Reissers Niklaus von Riedt (Hasler 1996/97, Bd. 1,Kat.-Nrn. 266, 280, 281) sowie mehrere Glasgemälde des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 1918, 1926, 4983, 11577).
Datierung
1582
StifterIn
Vogt, Konrad († 1602), Landvogt Trachselwald
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1919 Bernisches Historisches Museum
Inventarnummer
BHM 11577