Forschung
Die Scheibe Wolfgang Mays ist ähnlich komponiert wie diejenige Johann Anton II. Tilliers von 1571 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 63461). Sie dürfte demnach ebenfalls 1571 entstanden und wohl an denselben unbekannten Ort wie diese gestiftet worden sein.
Die stilistischen Parallelen der beiden Scheiben zu den Werken damals tätiger Berner Glasmaler wie Abraham Bickhart oder Hans Jakob Hübschi sind nicht eng genug, um eine Zuschreibung an einen bestimmten Meister vorzunehmen.
Wolfgang May († 1577) wurde 1544 der Burgern zu Bern, 1550 Schultheiss zu Burgdorf und 1558 Landvogt zu Moudon. 1566–1572 amtete er als Landvogt von Avenches (Wiflisburg). Danach wurde er 1574 des Kleinen Rats in Bern und dort 1576 Zeugherr. Seit 1542 war er mit Ursula Haller, der Tochter des Sulpitius und der Barbara Flühmann, verheiratet (Wegeli 1935; Kessel 2015).
Von Wolfgang May gibt es im Bernischen Historischen Museum ausser dem vorliegenden Glasgemälde eine Scheibe von 1577 aus der Kirche Aarwangen (BHM Bern, Inv.1808). Unbekannt ist der Standort einer weiteren 1577 datierten Scheibe Wolfgang Mays (SNM Zürich, Foto-Neg. 14477).
Datierung
um 1570
Zeitraum
1566 – 1572
StifterIn
May, Wolfgang († 1577), Landvogt Avenches (Wiflisburg)
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Seit 1935 Bernisches Historisches Museum
Vorbesitzer*in
Schloss Hünigen. – 1912 Frau von May-Weydmann, Bern
Inventarnummer
BHM 25144