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BE_1468: Allianzwappenscheibe Ludwig I. von Diesbach und Elisabeth von Runtz (Runs)
(BE_Bern_BHM_11596)

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Titel

Allianzwappenscheibe Ludwig I. von Diesbach und Elisabeth von Runtz (Runs)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1556
Masse
30.5 x 23 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor grossflächigem blau-schwarzem Damast stehen die einander zugeneigten Vollwappen des Ludwig I. von Diesbach und der Elisabeth von Runtz (Runs) auf dem Podium mit der Stifterinschrift. Die Rahmung besteht aus grünen Pilastern und Balustersäulen mit violetten Kapitellen und einem gelben, rollwerkverzierten Flachbogen. In den Oberbildzwickeln duellieren sich vor einem Mauerwerk zwei geharnischte Ritter mit Lanzen.

Iconclass Code
33B2 · sich duellieren
45C14(LANCE) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Lanze
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46A124 · Ritter
Iconclass Stichworte
Duell · Lanze · Ritter
Heraldik

Wappen Ludwig I. von Diesbach, Elisabeth von Runtz (Runs)

Inschrift

L. von Diesbach 1556 E. von Rvntz.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Eckstück oben rechts mit dem Reiter wohl alt ergänzt; auf dem Wappen Runtz vorderseitig angebrachte Retuschen; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff und blauer Schmelzfarbe auf der Vorderseite (Wappen Runtz); Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Es handelt sich hier um eine Gedenkscheibe an das Ehepaar Ludwig I. von Diesbach und Elisabeth von Runtz (Runs). Ludwig I. von Diesbach (1418–1452), Sohn des Niklaus und der Margaretha Brüggler, wurde 1435 Burger von Bern und gelangte im gleichen Jahr in den Grossen Rat. 1440 unternahm er eine Pilgerreise nach Jerusalem, wo er zum Ritter des Heiligen Grabes geschlagen wurde. 1447/48 weilte er zudem in Santiago de Compostela (Schlup 2005, S. 387) und erhielt von Alphons, dem König von Neapel, den Ritterschlag. Er war Herr von Diessbach (Oberdiessbach), Kiesen und Brandis sowie Besitzer von Schloss Godesberg bei Bonn, wo sein Sohn Ludwig II. (1452–1527) geboren wurde. In Bern gehörte er seit 1450 auch dem Kleinen Rat an. Zu seiner Zeit war er der reichste Bürger Berns, wo er 1444 das Diesbach-Haus an der Münstergasse 2 erbauen liess (HBLS 2/1924, S. 712; de Diesbach Belleroche 2016; Kessel 2016). Seit 1435 war er mit Anna Elisabeth von Runtz-Fischen aus Algau bei Köln verheiratet. Die Tochter des Pfandherren zu Schöneberg Heinrich von Runtz-Fischen und der Kunigunde von Erolzheim verschied 1462 in Köln. Ludwig von Diesbach starb schon 1452 an der Pest und wurde im Berner Münster beigesetzt. Es existieren mehrere Gedenkscheiben für Ludwig I. von Diesbach. Zwei davon befinden sich im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 11596, 11605), zwei weitere in der Pérolles-Kapelle in Freiburg i. Ü. (Bergmann 2014, Bd. 2, S. 458) und in der Kirche Worb.

Die drei Allianzwappenscheiben im Bernischen Historischen Museum von Diesbach-von Runtz (BHM Bern, Inv. 11599), von Diesbach-Brüggler (BHM Bern, Inv. 11600) und von Diesbach-von Bonstetten (BHM Bern, Inv. 11596) sind alles Gedenkstiftungen, die 1556 in Auftrag gegeben wurden. Da sie auch in den Massen (31 x 24 cm) übereinstimmen, liegt die Vermutung nahe, dass sie aus einer Serie gleicher unbekannter Herkunft stammen und eine Art Stammbaum des damaligen Stifters darstellten. Solche Glasgemäldezyklen, die auf das Familiengedächtnis ausgerichtet waren, stifteten die von Diesbach auch in die Kirche zu Worb und in die Pérolles-Kapelle in Freiburg i. Ü., wo dieselben jedoch nur noch fragmentarisch erhalten sind. Um 1556 war Niklaus von Diesbach (1511–1585) wohl der bedeutendste Familienvertreter und kommt daher am ehesten als Auftraggeber der Scheiben in Frage. Der Sohn Ludwigs II. von Diesbach und Agathe von Bonstettens war seit 1547 Herr von Diessbach, Hauptmann in französischen Diensten, 1537 Vogt von Thonon, 1549 Vogt von Lenzburg und seit 1557 Ratsherr in Bern. Es ist mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass es Niklaus von Diesbach war, der mit den drei Scheiben seiner Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern ein Familiendenkmal setzte. In der Fotothek des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich ist die vorliegende Scheibe dem Berner Simon Steinegger zugeschrieben. Die grossen Wappenscheiben in den südlichen Obergadenfenstern des Berner Münsters, die Brigitte Kurmann-Schwarz mit diesem Glasmaler in Zusammenhang bringt (Kurmann-Schwarz 1998, S. 378f.), lassen sich aufgrund ihrer Monumentalität und dem dadurch gegebenen Anspruch aber nur schwer mit den vorliegenden Von-Diesbach-Scheiben vergleichen, ebensowenig wie die quellenmässig für Steinegger belegte runde Berner Standesscheibe von 1566 in der Nydeggkirche Bern. Die Zuschreibung bleibt damit hypothetisch.

Datierung
1556
StifterIn

Diesbach, Niklaus IV. von (1511–1585)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1919 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1919 Robert von Diesbach, Bern (Geschenk von ihm an das BHM Bern)

Inventarnummer
BHM 11596

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1919, Bern 1920, S. 37.

Vgl.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Murielle Schlup, "dem heiligen Sant mauritzien an sinen buw". Die Kirche von Worb im Mittelalter, in: Worber Geschichte, Bern 2005.

Uta Bergmann, Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts, 2 Bde., Bern etc. 2014.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Benoît de Diesbach Belleroche, Premiers degrès de la généalogie de la maison de Diesbach [URL: http://www.diesbach.com/belleroche/diesbach-berne/diesbach-premiers.html; 27.4.2016].

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F20035&main_person=I59902; 27.4.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 13296 (Simon Steinegger), 13302

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_11596
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1919 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1468
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016

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