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BE_1300: Allianzwappenscheibe Kaspar von Mülinen und Verena von Diesbach
(BE_Bern_BHM_26227)

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Titel

Allianzwappenscheibe Kaspar von Mülinen und Verena von Diesbach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
um 1520
Masse
43.7 x 32.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Vor blauem Damastgrund sind die Vollwappen des Kaspar von Mülinen und der Verena von Diesbach dargestellt. Über der Helmzier des Von-Mülinen-Wappens befinden sich die Embleme des Ordens vom hl. Grab und der hl. Katharina. Zwischen beiden Schilden steht eine vornehme Patrizierin in rotem Gewand und mit einer weissen Haube auf dem Kopf. Die seitliche Umrahmung bilden zwei vor schlanke Pfeiler gesetzte gelbe Stämmchen, die von einem Band umschlungen werden und einen gelben Astbogen tragen. Aus diesem wächst Rankenwerk mit Trauben, die von einem Winzer und einer Winzerin mit grossen Tausen am Rücken gepflückt werden. Unterhalb der beiden Wappen ist der Stiftername auf einer Schriftrolle festgehalten.

Iconclass Code
11HH(CATHERINE) · Katharina von Alexandrien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Buch, Krone, Kaiser Maxentius, Palmwedel, Ring, Schwert, Rad
11HH(VERENA) · weibliche Heilige (VERENA)
41D132 · elegant gekleidete Frau; belle
42E31 · Grab, Grabstätte
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46A13 · Bürger(liche)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Kaspar von Mülinen, Verena von Diesbach

Inschrift

Her Casper vo Müline ritter frow frena vo diespach.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Original ist an dieser Scheibe lediglich der Grossteil der aus farblosen Gläsern bestehenden Rahmenarchitektur zusammen mit dem Schriftband am Fuss. Das ganze Innenbild mit beiden Vollwappen, der Schildbegleiterin und dem blauen Damast ist neu ergänzt. Das Eckstück oben links mit der männlichen Figur bildet eine alte Ergänzung und das kleine Glas am Bogenscheitel ein altes Flickstück. Unzutreffend ist Rudolf Wegelis Annahme, wonach die ganze Scheibe ein Werk aus der Zeit um 1820 sein soll. Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Das blaue Damaststück unter den Ordensemblemen ist offenbar eine etwas jüngere Ergänzung als die restlichen erneuerten Teile (vgl Foto SNM Zürich). Auf der Aufnahme bei Kasser (1894) ist die Scheibe oben abgerundet. Diese Aufnahme scheint den Zustand des Werkes aber nicht korrekt wiederzugeben (das technisch und stilistisch mit den seitlichen Rahmenteilen korrespondierende rechte Oberbild dürfte original sein).

Restaurierungen
1938 Restaurierung durch Hans Drenckhahn, Thun? Im Bernischen Historischen Museum existieren aus dieser Scheibe Fragmente (BHM Bern, Inv. 26637), die möglicherweise Drenckhahn daraus entnahm und durch eigene Ergänzungen ersetzte. Im Nachlass Drenckhahns im Vitrocentre Romont (Mappe 1) ist eine Pause der Scheibe vorhanden. Sie ist folgendermassen bezeichnet: "Hist. Mus. Bern. Depot von Erbschaft Prof. Wolfgang v. Mülinen. gepaust am 31. Mai 1938".

Technik

Die Originalteile sind durchwegs aus farblosem Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb. Die Ergänzungen sind aus farblosem und farbigem Glas sowie rückseitig in alter Technik aus rotem Überfangglas ausgeschliffen!

Entstehungsgeschichte

Forschung

Da nur noch der Architekturrahmen der Scheibe original ist, lässt sich diese keinem Glasmaler zuschreiben. Ähnliche Säulen zeigen die Glagemälde in der Kirche Lauperswil.

Aufgrund der im Oberbild dargestellten Traubenlese war die Scheibe möglicherweise für eines der damaligen Privathäuser der Familie von Mülinen oder von Diesbach am Bielersee bestimmt (vgl. Lehmann 1914).

Kaspar von Mülinen (4.1.1481–15.3.1538), Sohn des Hans Friedrich und der Barbara von Scharnachtal, war zu seiner Zeit einer der führenden Berner Staatsmänner. 1500 ehelichte er Verena von Diesbach, die Tochter Ludwigs. 1506 reiste er nach Jerusalem, wo er 1507 zum Ritter des Heiligen Grabes geschlagen wurde. Seit 1500 Grossrat zu Bern, war er 1500–1506 Schultheiss zu Burgdorf, 1509 Landvogt von Grandson, 1510–1515 Landvogt zu Echallens und Orbe sowie ab 1517 Kleinrat. Er nahm an den Gesandtschaften nach Savoyen, Ferrara und Montferrat teil. Seine Abwesenheit als Gesandter nach Frankreich 1526/27 erleichterte in Bern den Durchbruch der Reformation. Weil er als Gegner der Reformation in Glaubensfragen eine unnachgiebige Haltung einnahm, wurde er 1527 aus dem Rat entsetzt (HBLS 5/1929, S. 180; HLS 8/2009, S. 799).
Kaspar von Mülinen stiftete eine Scheibe in die Kirche Köniz sowie eine prächtige Scheibe von 1519 in die Kirche Hindelbank, die beim dortigen Brand 1911 zerstört wurde (Lehmann 1914, S. 131, Abb. 3).

Datierung
um 1520
Zeitraum
1515 – 1525
StifterIn

Mülinen, Kaspar von (1481–1538) · Diesbach, Verena von (1483–1531)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1938 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1938 Sammlung Wolfgang von Mülinen, Bern (Foto SNM Zürich)

Inventarnummer
BHM 26227

Bibliografie und Quellen

Literatur

Hermann Kasser, Wappenscheibe von Mülinen, in: Schweizer Archiv für Heraldik 8/1894, S. 198.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 30.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 323 (Hans Funk).

Rudolf Wegeli, Zuwachsverzeichnis, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 18, 1938, S. 153 (ganze Scheibe "um 1820").

Elisabeth von Witzleben, Bemalte Glasscheiben, München 1977, Abb. 104 (Felix Lindtmayer).

Urs Martin Zahnd, Die autobiographischen Aufzeichnungen Ludwig von Diesbachs. Studien zur spätmittelalterlichen Selbstdarstellung im oberdeutschen und schweizerischen Raume, Bern 1986, S. 470, Abb. 11 (Hans Funk, nach 1506).

Vgl.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9615 (Hans Funk)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_26227
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Aufnahmedatum
2006
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1938 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1300
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema